Mittlerweile ist schon das fünfte Inning meines Praktikum angebrochen. Höchste Zeit einmal zu berichten, wie eigentlich so der Alltag einer Praktikantin in einer Anwaltskanzlei aussieht.
Kurz zur Einleitung… Die Kanzlei, in der ich mein Praktikum absolviere, berät schwerpunktmäßig Unternehmen im Gesellschaftsrecht bei der Gründung von Kapital- und Personengesellschaften in Deutschland, aber auch in den USA. Das bedeutet auch, dass in der Kanzlei ein Fokus auf dem Visums-, Einwanderungs-, und Steuerrecht liegt.
Mein Arbeitstag beginnt um 9 Uhr (eine Uhrzeit, an die ich mich gewöhnen könnte;)). Von meiner Vermieterin habe ich ein Fahrrad bekommen, was mir, in der morgendlichen und abendlichen Rush Hour, einen erheblichen Vorteil gegenüber den Autofahrern gibt. Öffentliche Verkehrsmittel sind in den Staaten (abgesehen von vllt. NYC) wirklich nicht mit denen in Deutschland vergleichbar und da man sonst auf jeden Fall auf das Auto angewiesen ist, empfiehlt es sich eine Bleibe in unmittelbarer Nähe zum Büro zu finden.
In der Aufgabenfeldbeschreibung war von „Vielfältigkeit“ die Rede und das kann ich bis zum jetzigen Zeitpunkt nur bestätigen. Neben mir ist noch eine weitere Praktikantin da. Zusammen bekommen wir unter anderem eigene kleinere Fälle von Mandanten und Rechercheaufgaben dazu. Während meiner Zeit in der Kanzlei durfte ich den Prozess der Gründung von zwei Kapitalgesellschaften mitverfolgen. Das bedeutet: an Meetings mit den Klienten teilnehmen (hauptsächlich Telefon oder Skype), die Gründungsunterlagen schreiben und vorbereiten (z.B. Satzungen und Verkaufsvereinbarungen) und Memos zu den Fragen und Anliegen der Klienten verfassen. Zudem helfen wir häufig bei der Bearbeitung von Visumsanträgen.
Mein Arbeitstag endet um 18.00Uhr. Viel Zeit (und Energie) bleibt da nicht mehr um spannende Sachen zu machen. Häufig beschränkt es sich auf: Laufen gehen (Piedmont Park), einkaufen oder gemütlich mit Freunden ein Bier trinken (Six feet under).
…und wieder geht ein anstrengender, lehrreicher, aufregender Tag zu Ende.
Hallo Mandy,
toller Bericht und spannende Erfahrungen! Ich möchte auch sehr gerne ein Auslandspraktikum starten und ich wollte mich vergewissern, ob du es mit einer Agentur geplant hast oder alles selbst organisiert hast? Ich hoffe du kannst mir mit deiner Meinung weiterhelfen.
Liebe Grüße
Lisa
Hey Lisa,
schön, dass du schreibst! Also ich habe es selbst organisiert.
Ich habe von vielen gehört, und so war es auch in meinem Fall, dass die Unternehmen mit dem VISA etc. helfen. Bei mir haben sie zum Beispiel den Kontakt zu der German American Chamber of Commerce hergestellt, die mich im VISA prozess begleitet haben.
Ich denke also, dass man es gut selbst machen kann- Stellen gibt es ja genug. Möchtest du in die Staaten?
Viele Grüße und meld dich gern, wenn du noch Fragen hast:)
Mandy