Budgetfragen in der Schule

Hallo mal wieder aus dem heute sonnigen Torquay!

Ich habe über das Thema immer wieder nachgedacht, aber irgendwie dann doch nie etwas dazu aufgeschrieben. Hier ist er also, mein Beitrag zu Budgetfragen in der Schule.

Ich bin zu einer – ich würde mal sagen – ziemlich durchschnittlichen Schule gegangen. Es gab ein Klassenzimmer mit einer Tafel und Kreide und ab und zu wurde der Overhead Projektor benutzt, um etwas mit Folien zu machen. Und ab und zu vor den Ferien wurde dann auch noch – zur Begeisterung der gesamten Klasse – der allerseits beliebte Beamer ausgeliehen, um einen Film zu zeigen (wenn der Röhrenfernseher in einer anderen Klasse gebraucht wurde). Und es wurde damals schon immer gesagt, dass die Schule kein Geld hat, um zum Beispiel neue Schulbücher zu kaufen, weshalb die Liste der Namen der Schüler, die das jeweilige Buch ausgeliehen/benutzt hatten, weit über den dafür vorgesehenen Stempel hinaus ging.

Hier ist das Ganze etwas anders. Es wird sich absolut genauso viel, wenn nicht sogar mehr, über Geldprobleme beschwert, aber für mich werden die Akzente beim Geldausgeben etwas falsch gesetzt. Ich bin definitiv nicht objektiv, was dieses Thema angeht, aber das bin ich sowieso nie und das hier ist mein Blog-Eintrag, also was soll’s?

Hier gibt es in jedem Klassenzimmer ein Smartboard mit dazu angeschlossenem Beamer und Computer. Und dazu dann noch ein Whiteboard. Den Schülern werden die Hefte von der Schule bezahlt und ausgehändigt und es gibt – ich glaube – insgesamt 6 Computerräume mit jeweils 30 PCs, sodass auch jeder Schüler einen Computer für sich hat. Wir hatten genau einen Computerraum in unserer Schule und dort musste man dann mindestens zu zweit arbeiten, weil es nicht genug PCs gab. Hier sind sogar insgesamt 3 oder 4 Personen fest angestellt, die sich absolut nur um die gesamte Technik kümmern.

Zwar gibt es auch Bücher, aber die bleiben immer in der Schule und werden nur ausgeteilt, wenn sie gebraucht werden. Das bedeutet, dass die Schüler sie nicht mit nach Hause nehmen können. Dafür gibt es dann aber eine online Version des Buches, worauf die Schüler Zugriff haben. Der Unterricht wird durch die Smartboards auch hauptsächlich mit PowerPoint Präsentationen geführt, sodass weniger Zettel kopiert werden müssen.

Jetzt meine fachmännische Meinung dazu: Ich bin vielleicht etwas oldschool, aber ich bevorzuge die Art und Weise, wie ich in der Schule gelernt habe. Ja, vielleicht habe ich jetzt Rückenprobleme, weil ich immer zehntausend Bücher mit mir rumschleppen musste, aber immerhin saß ich weder in der Schule noch zu Hause ständig vor dem Bildschirm – wie ich es offensichtlich gerade auch wieder mache.

Ich denke, dass es ausreichend ist, dass man in der Uni genau das ständig macht. Kopfschmerzen sind da natürlich vorprogrammiert. Außerdem sind alle Lehrer echt aufgeschmissen, wenn die Technik mal nicht funktioniert, und wir wissen ja alle, dass das nicht allzu selten der Fall ist.

Jedoch ist es echt hilfreich, dass ich hier eine andere Art zu unterrichten kennenlerne. Es gibt zum Beispiel eine Anzahl an Spielen, die durch eine PowerPoint Präsentation erst richtig möglich werden oder die dadurch wesentlich schneller gehen. Dennoch würde ich das Geld statt in die Stromrechnung für die ganzen elektronischen Geräte in Schulbücher und Heizkosten stecken, anstatt die Schüler im Kalten lernen zu lassen (was den Engländern natürlich nichts ausmacht, aber mir als Frostbeule dann doch etwas zusetzt). Und dass die Hefte den Schülern bezahlt werden, ist zwar nett, aber ich denke, dass die Jungs dadurch noch unsorgsamer mit ihren Heften umgehen. Generell waren wir damals wesentlich selbstständiger als die Schüler es hier sind. Man hat das Gefühl, dass absolut alles hier auf einem Silbertablett serviert wird, aber das ist ein Thema für einen anderen Eintrag.

Bueno. Das reicht dann für heute. Ich koche dann mal was mit meinen spanischen Freundinnen (die essen normalerweise so gegen 22 Uhr zu Hause, was ich vorher auch nicht wusste).

Vielleicht bis dann! 🙂

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