Bonjour aus Brüssel – ich bin Maria und studiere Politik und Wirtschaft (BA) an der Uni Münster. Momentan absolviere ich ein viermonatiges Praktikum bei der Volkswagen Konzernrepräsentanz in Brüssel, der „Hauptstadt“ der Europäischen Union. Mittlerweile bin ich seit fünf Wochen hier und es wird Zeit, die ersten Eindrücke zu schildern.
Ich habe mich für ein Praktikum im Umfeld der Europäischen Union entschieden, um die komplexen Strukturen der EU besser zu verstehen und mein an der Uni erlerntes Wissen praktisch anzuwenden und zu vertiefen. Gerade – beziehungsweise trotz – der wachsenden Europaskepsis eine spannende Angelegenheit. Meine Wahl fiel auf den deutschen Automobilkonzern VW. In Brüssel stellt VW allerdings keine Autos her, sondern beobachtet mit einem kleinen External Relations Team die politischen Prozesse der Europäischen Union. Die Hauptaufgabe besteht im sogenannten „Monitoring“, der gezielten Analyse von Entwicklungen, die Relevanz für den Konzern haben könnten.
Die Themen, mit dem sich das Büro beschäftigt, sind vielfältig: von Verkehrspolitik über Handelspolitik und Umweltpolitik. Zu meinen Aufgaben zählen insbesondere das Verfassen und Übersetzen von Berichten zu politischen Prozessen, Studien oder Veranstaltungen sowie weitere Rechercheaufgaben. Ich habe die Möglichkeit, an einigen der zahlreichen Konferenzen, Diskussionen und Workshops teilzunehmen, die in Brüssel täglich stattfinden. Ich empfinde die Teilnahme an diesen politisch aktuellen Debatten als große Bereicherung: Zum einen sind sie für den Konzern relevant, zum anderen bekommt man die Möglichkeit, über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Die Stadt Brüssel gefällt mir immer besser. Brüssel ist facettenreich und auf den ersten Blick sehr unübersichtlich. Neben dem modernen Europaviertel und der Altstadt gibt es zum Beispiel einige hippe Viertel und viele versteckte Plätze und Parks. Außerdem gibt es ein großes kulturelles und kulinarisches Angebot (das mit Pommes, Waffeln, Bier und Schokolade zwar ungesund, aber lecker und empfehlenswert ist). Auffällig ist leider auch die hohe Militärpräsenz – nach den Anschlägen im März sitzt der Schock immer noch tief. Trotzdem fühle ich mich sehr sicher in der Stadt.
Zu guter Letzt noch ein Tipp für alle, die mehr von Belgien sehen wollen: der „Go Pass 10“. Mit diesem Zugticket ist es möglich, für 51€ 10 Fahrten durch ganz Belgien zu machen. Das Angebot gilt für junge Leute bis 26 Jahren und ist auf Freunde übertragbar. Das belgische Streckennetz ist gut angebaut und man ist sehr schnell in Städten wie Antwerpen, Brügge, Gent oder der belgischen Küste. Und so kommt es, das sich nur die spannenden Arbeitswochen, sondern auch die Wochenenden im Nu verfliegen!
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