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Bioplastik aus Dublin? Mein Forschungsprojekt am UCD!

Seit Juli befinde ich mich in Dublin und forsche am University College Dublin (UCD) an einem sehr spannenden und zukunftsrelevanten Projekt. In diesem Beitrag möchte ich Euch den Campus, das Uni- und Studentenleben in Dublin und mein Forschungsprojekt näherbringen.

Das UCD ist mit fast 25.000 Studenten die größte Universität Irlands und gehört zu dem Top 1 % aller Universitäten weltweit und belegt den 74.ten Platz im weltweiten QS Graduate Employability Ranking 2018. Des Weiteren besitzt das UCD den höchsten Publikationsindex in Irland und wird ca. 60 % häufiger zitiert als der weltweite Durchschnitt. Auf dem riesigen Campus befinden sich moderne Gebäude und Einrichtungen aller Fachbereiche und es gibt einiges zu entdecken: Zwei Seen, 14 Sportfelder, ein eigenes Fitnessstudio, zahlreiche Shops, ein riesiger Wald, ein eigenes Stadion für das Fußball Uni-Team und vieles mehr. Kurz gesagt: ein wirklich beeindruckendes Gelände und das komplette Gegenteil zum zerstreuten Campus in Münster. Mich persönlich beeindruckt dieser gewaltige Campus sehr und motiviert mich jeden Tag aufs Neue.

Das O’Brien Centre for Science auf dem UCD Campus.

Wie auf dem Foto zu erkennen ist das Gebäude, in dem sich mein Labor befindet, ebenfalls sehr modern und mit den neuesten Standards ausgestattet. Aus meinem Labor, welches sich im obersten Stock befindet, habe ich einen großartigen Ausblick auf den Campus und das Meer. Es gibt zahlreiche societies (Gruppen mit unterschiedlichen Themen, denen man als Student beitreten kann) und jede Menge Sportteams, um die Freizeit zu nutzen, neue Leute kennenzulernen und sich über bestimmte Themen auszutauschen und weiterzubilden.

Nun zu meinem Forschungsprojekt: Die Forschungsgruppe beschäftigt sich im Allgemeinen mit der Verwertung nachwachsender Abfallstoffe aus z. B. der Landwirtschaft, um damit durch biotechnologische Verfahren hochwertige und relevante Verbindungen herzustellen. In meinem Projekt untersuche ich ein Bakterium, das gebrauchte Kochfette als Kohlenstoff- und Energiequelle nutzen kann und daraus ein Polymer synthetisiert, welches als Bioplastik verwendet kann. Bioplastik bedeutet in diesem Fall, dass der hergestellte Kunststoff innerhalb weniger Jahre vollständig biologisch abgebaut wird und, anders als herkömmliches Plastik, keine Rückstände in der Natur hinterlässt. Genauer gesagt untersuche ich mehrere Enzyme, die an diesem Stoffwechselweg beteiligt sind, um den gesamten Prozess besser zu verstehen und für ein eventuell großtechnisches Verfahren zu optimieren.

Das Besondere an diesem Forschungsprojekt ist, dass es einerseits zur Forschung nachwachsender und biologisch abbaubarer Kunststoffe beiträgt und dass es andererseits Abfallstoffe (gebrauchte Kochfette) als Ausgangsstoffe verwerten könnte. Das oberste Ziel ist natürlich, dem weltweit ansteigenden Plastikmüll entgegenzuwirken und gleichzeitig Abfallstoffe dafür zu recyclen. Gebrauchte Kochfette mögen zwar nicht besonders problematisch klingen – sind sie aber. Denn durch das veränderte Konsumverhalten (mehr Fast-Food) in vielen Regionen der Welt, fallen jährlich ca. 20 Millionen Tonnen gebrauchter Kochfette an – Tendenz steigend. Diese werden häufig nicht fachgerecht entsorgt und verschmutzen dadurch das Grundwasser und gefährden ganze Ökosysteme. Meine Forschung trägt also dazu bei, diesen Abfallstoff biotechnologisch zu nutzen, um daraus Bioplastik herzustellen.

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