Grüß Gott!
Ich bin Sophie und verbringe zusammen mit einer Freundin zwei Monate meines Praktischen Jahres in Meran in Südtirol.
Wir haben uns für Meran entschieden, weil wir auf der einen Seite gerne noch einmal ein anderes Gesundheitssystem kennenlernen wollten, auf der anderen Seite aber auch während des PJs gerne in den Bergen mit der Möglichkeit zum Skifahren und Wandern sein wollten. Uns reizte außerdem die Aussicht auf das italienische Dolce Vita, gepaart mit österreichischen und deutschen Einflüssen.
Meran liegt wunderschön eingebettet in die Südtiroler Alpen und ist nach Bozen die zweitgrößte Stadt von Südtirol mit ungefähr 41.000 Einwohnern. Was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass hier alles zweisprachig ist – alle Schilder sind auf Deutsch und auf Italienisch geschrieben. Auch die Bewohner von Meran sprechen fast alle beide Sprachen, wobei man hier unterscheidet in “Deutsche/ Südtiroler” (tedesco) und “Italiener”, das heißt, man hat entweder Deutsch oder Italienisch als Muttersprache und dann die zweite Sprache später gelernt. Falls ihr also keine Italienisch-Profis seid, müsst ihr euch keine Sorgen machen.
Durch Meran fließt die Passer, die dann in die Etsch (Adige) übergeht und die Stadt teilt. Wir gehen oft entlang des Flusses über die Winterpromenade oder den Sissi-Weg spazieren und genießen das fast mediterrane Klima (selbst im Dezember sind es oft 10 Grad und mehr). Am anderen Ufer liegt die “Altstadt” mit den Laubengängen, wo man wunderbar entlang bummeln und die – leider oft sehr teuren – Geschäfte mit Cashmere-Pullovern und Pelzmäntel bewundern kann. Unser Ritual nach der Arbeit ist der Kaffee in einem der vielen, aber oft versteckten Cafés, hier empfehle ich das Café Pöhl (da gibts den besten Kuchen von ganz Meran) oder das Café König.
Die Stadt lässt sich zu Fuß super erkunden, am schönsten ist jedoch der Tappeinerweg, der sich etwas oberhalb von Meran fast durchgehend eben um den Berg windet und einen unglaublichen Ausblick über das Tal bietet. Immer wieder sieht man hier Palmen vor schneebedeckten Berggipfeln.
Ein Highlight ist die Therme hier in Meran: Eine riesige Anlage mit verschiedenen Bädern und einem großen Saunabereich (finnische Außensauna für 100 Leute!). Für Studenten kosten 3 Stunden Sauna+Baden ungefähr 18€ und sind jeden Cent wert!
Mit dem Zug ist man in ungefähr 40 Minuten im deutlich größeren Bozen, wo man mehr Restaurants und Geschäfte finden kann. Supermärkte wie Aldi und Lidl und auch ein DM gibt es in Meran.
Das Skigebiet Meran 2000 ist klein, aber fein – hier empfiehlt es sich, unter der Woche hochzufahren, da es am Wochenende in der Weihnachtszeit sehr sehr voll wird. Für Nicht-Skifahrer lohnt es sich auch, mit der Gondel aufzufahren und eine Wanderung durch die verschneiten Wälder zu einer Hütte zu machen (Waidmansalm!!!).
Zum Wandern sind wir bisher nur einmal gekommen, da die Wanderwege im Winter nicht ausgebessert werden, hier kann ich euch aber Barbian empfehlen, was etwa eine Stunde Autofahrt von Meran entfernt liegt. Für den steilen Aufstieg wird man mit einem unglaublichen Panoramablick über quasi ganz Südtirol belohnt.
Die Leute hier sind uns bisher allesamt sehr freundlich und aufgeschlossen begegnet, mehr zum Krankenhausalltag und den Patienten gibt es im nächsten Beitrag.
Kleines Zwischenfazit zu Meran als Stadt: Unglaublich lebenswert, mediterran, tolles Lebensgefühl, entspannt, nicht zu viel Trubel, Wohlfühlort!
Hallo Sophie,
das klingt ja schon mal richtig gut! Ich mache auch ein Pj Tertial in Meran und hätte noch einige Fragen. Vielleicht hast du ja Lust mich zu kontaktieren und mir ein bisschen zu helfen.
Liebe Grüße, David