Du interessierst dich für arabische Kulturen? Du möchtest eine außereuropäische Mentalität kennenlernen? Kannst du dich für Tradition und Geschichte begeistern? Wenn ja, dann scheint Tunesien eine gute Wahl für dein Auslandspraktikum zu sein!
Nach einer kurzen Vorstellung meinerseits werde ich dich an meinen bisherigen Erfahrungen teilhaben lassen und hoffentlich dein Interesse an einem Auslandspraktikum in Tunesien wecken.
Mein Name ist Simone und ich studiere im 6. Fachsemester im deutsch-französischen Doppelstudiengang “Internationale und Europäische Governance” an der Universität Münster und Sciences Po Lille. Derzeit absolviere ich mein zweimonatiges Pflichtpraktikum bei der in Tunis, habe mich aber dazu entschlossen, insgesamt drei Monate in Tunesien zu bleiben, um das Land noch etwas zu entdecken.
Französischkenntnisse sind unerlässlich!
Tunesisch-arabisch ist hierzulande die Amtssprache. Es handelt sich dabei um einen arabischen Dialekt, der als “tounsi” oder auch als “derja” bekannt ist. Da ich weder hocharabisch noch tunesisch spreche, kommuniziere ich hauptsächlich auf Französisch. Vor allem die älteren Generationen sprechen Französisch, wohingegen die jüngere Bevölkerung eher Englisch redet. Grundsätzlich sind gute Französischkenntnisse auf jeden Fall von Vorteil, da sowohl im Supermarkt als auch auf den Straßenschildern jeweils tunesisch und französisch zu finden sind.
Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben!
Tunesien gilt als das einzige Land, welchem nach dem sogenannten Arabischen Frühling der Wandel zu einem demokratischen Regime gelungen ist. Jedoch hat sich nicht nur die ökonomische Lage im Land seit der Revolution 2011 verschlechtert, sondern auch die politische Lage hat sich seit 2021 verschärft. Im Gespräch mit Einheimischen ist die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des Landes immer wieder Thema. Mit Tunesier:innen ins Gespräch zu kommen ist keine wirkliche Herausforderung. Sie sind sehr hilfsbereit, offen und freuen sich, wenn Interesse an ihrem Land und der tunesischen Kultur gezeigt wird. Mit einer solchen Willkommenskultur habe ich definitiv nicht gerechnet.
Tunesien bietet eine Vielfalt an großartigen Landschaften und historischen Denkmälern. So finden sich im Norden des Landes wunderschöne Küsten und strahlend blaues Wasser, wobei der Süden mit Oasen, Fata Morgana und der Sahara ein Kontrastprogramm darstellt. Tunis, die Hauptstadt, ist mit seinem historischen Stadtkern, der sogenannten Médina, ebenfalls ein Highlight.
Fortbewegung ohne Auto?
Ich wohne und arbeite in La Marsa, einem Küstenort ca. 18 km von Tunis entfernt. Die Hauptverkehrsmittel hier sind: individuelle Taxis, Kollektiv-Taxis oder auch der Zug. Der Vorteil von individuellen Taxis ist definitiv, dass sie dir möglichst viel Sicherheit bieten und dich von Haustür zu Haustür bringen. Bei den Kollektiv-Taxis sieht das etwas anders aus. Sie fahren nicht zu festen Uhrzeiten, sondern warten an gekennzeichneten Sammelpunkten bis der Minibus voll besetzt ist. Im Großraum Tunis gibt es einen Zug, der zwischen den einzelnen Vororten regelmäßig hin und her fährt. Inwiefern diese verschiedenen Transportmittel in Anspruch genommen werden, hängt mit dem individuellen Sicherheitsempfinden zusammen.
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