In diesem Blogeintrag werde ich meinen Arbeitsalltag an der Mol an Óige Community National School beschreiben.
Zunächst einmal ein paar grundlegende Informationen zu der Schule: Die Mol an Óige Community National School ist eine Grundschule mit rund 150 Schüler*innen, welche in acht Jahrgangsstufen unterteilt werden. Es gibt Junior Infants, Senior Infants, First Class, Second Class, Third Class, Fourth Class, Fifth Class und Sixth Class. Bei dem jahrgangsübergreifenden Schulsystem dieser Steiner School werden jeweils zwei Jahrgangsstufen in einem Klassenraum zusammen unterrichtet. Ich war in einer Klasse, in der die Junior Infants und die Hälfte der Erstklässler*innen unterrichtet wurden. In jedem Klassenraum gibt es neben der Lehrperson auch eine*n Special Need Assistant (SNA), um die Schüler*innen und Lehrer*innen zu unterstützen.
Das Besondere an dieser Schule ist, dass es sich um eine Schule handelt, die Grundsätze der Waldorf-Pädagogik in den Schulalltag einfließen lässt. Diese Elemente werden auch im Unterricht eingebaut. Einen richtigen Stundenplan kann man an der Schule nicht wiederfinden, sondern die Lehrperson entscheidet über die Unterrichtsgestaltung. Unterrichtet werden die Kinder in Englisch, Mathe, Irisch, Handarbeit, Musik, Sport, Kunst und in den älteren Klassen auch in den Bereichen Geschichte, Spanisch oder Geografie.
Charakteristiken der Waldorf/Steiner Pädagogik spiegeln sich vor allem durch die Wichtigkeit von Aktivitäten in der Natur wider. Fast jeden Tag war ich mit meiner Klasse auf dem sogenannten “Walk”, welcher wetterunabhängig durchgeführt wurde. Die älteren Klassen haben auch gardening activities auf dem schuleigenen Feld durchgeführt.
Der Schultag sah somit folgendermaßen aus: Die Kinder kamen ab 09:10 Uhr in die Schule und haben sich vor ihren Klassenraum in einer Reihe aufgestellt. Um 09:20 Uhr wurden sie dann einzeln von der Lehrperson auf irisch begrüßt (“Dia Duit”/”Dia is Muire duit”) und konnten dann den Klassenraum betreten. Anschließend konnten die Schüler*innen ihre News teilen und von Ereignissen berichten. Jeden Montag gab es anschließend dann ein Assembly, an dem alle Klassen teilgenommen haben und schuleigene Schwerpunkte besprochen wurden, wie beispielsweise das Student CounciI. Anschließend ging es zurück in die Klassenräume und bei uns wurden dann Sportübungen und Meditation durchgeführt. Danach gab es eine Circle Time, in der viel gesungen und spielerisch Dinge wie Silben und Buchstaben gelehrt wurden. Um 11 Uhr gab es dann eine Mittagspause und gegen 11:30 Uhr ging es los auf die täglichen Walks. Wenn man dann am Ziel (beispielsweise dem Old Glen oder im Wald) angekommen ist, gab es eine kurze irische Circle Time, in der irische Gedichte und Lieder gesungen wurden. Danach hatten die Kinder Freizeit und konnten frei spielen, bis es dann gegen 13:00 Uhr zurück zur Schule ging.
Wieder in der Schule angekommen gab es für die Kinder einen kleinen Snack, der meistens aus Äpfeln, Bananen oder Mandarinen bestand, und dann folgte noch eine Main lesson, in der Buchstaben oder erste mathematische Grundlagen gelernt wurden. Um 14:00 Uhr wurden die Junior Infants abgeholt und die Erstklässler*innen hatten dann noch eine weitere Unterrichtsstunde.
Meine Aufgaben während des Praktikums bestanden grundsätzlich darin den Lehrkräften im Klassenraum auszuhelfen und die Kinder (besonders bei den Aktivitäten draußen) zu beaufsichtigen. Außerdem habe ich die Schüler*innen bei Problemen unterstützt und den ukrainischen Kindern mit dem Englischlernen geholfen. Darüber hinaus habe ich einige Circle Times geleitet und den Schüler*innen zwischendurch etwas Deutsch beigebracht. Ferner habe ich gelernt zu Stricken, um dies dann den Kindern beizubringen. Des Weiteren habe ich mich um das Lesetraining der Erstklässler*innen gekümmert und täglich ihre Bücher gewechselt, die sie dann zu Hause und mit mir in der Schule gelesen haben.
Lassen Sie einen Kommentar da