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Arbeit in der Logistikbranche in Spanien + Einige Fotos

Mein Arbeitgeber hier in Barcelona ist eine amerikanische Firma mit dem Namen C.H. Robinson, eine 3rd-Party-Logistics-Firma aus den USA mit einem jährlichen Umsatz von circa 13 Mrd. US Dollar. “3rd  Party Logistics” bedeutet, dass die Firma über keine eigenen Transportmittel (LKW/Schiff/Flugzeug) verfügt und die Kundenaufträge dann an Subunternehmer weitergibt.

Im Prinzip ist die Firma also ein Dienstleister, der die Transporte für andere Unternehmen wie z.B. Amazon organisiert. Man könnte auch von einem Makler (Broker) sprechen, der Transporte von Unternehmen annimmt und diese möglichst gewinnbringend an einen Subunternehmer verkauft.

Die Arbeitszeiten in Spanien sind von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Das ist ein langer Tag, allerdings gibt es sogar bei einem Bürojob eine Siesta von 90 Minuten. Das Team besteht aus ungefähr 40 Leuten im Alter von 23-36. Die drei Manager sind allerdings etwas älter.
In meinen ersten zwei Wochen wurde ich eingearbeitet und musste mich vor allem an das
Computersystem gewöhnen. Danach hat der Kollege, der mich eingearbeitet hat, die Firma
verlassen, sodass ich direkt einige seiner Kunden übernommen habe. Ehrlich gesagt hätte ich bei einem 3-monatigen Praktikum nicht damit gerechnet, so viel Verantwortung zu übernehmen. Mein Aufgabenbereich ist sehr vielseitig. Die einfacheren Aufgaben sind zum Beispiel die Kundenaufträge annehmen und ins Computer System einpflegen. Ein bisschen anspruchsvoller ist es, Belade- und Entladetermine zu koordinieren. Die anspruchsvollste Tätigkeit ist die Kalkulation von Preisen für einen Kundenauftrag. Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle, Transport ist dabei nicht gleich Transport: Je nachdem, was für eine Art LKW ein Kunde braucht, variieren die Preise. Sie sind auch davon abhängig, wo in Europa der Wagen beladen und entladen werden soll. Aus diesen Faktoren muss man dann einen Preis errechnen, der gleichzeitig konkurrenzfähig und gewinnbringend ist.

Ich habe mir die Arbeit im Logistikbereich anders vorgestellt. Ich bin davon ausgegangen, dass große Konzerne ihre Bestellungen mehrere Wochen vorausplanen, aber tatsächlich passiert das relativ häufig nur Tage oder Stunden im Voraus. Dementsprechend gibt es oft Probleme dabei, einen passenden LKW zu finden und zu terminieren.

Insgesamt betrachtet ist das eine super schnelle Branche. Ich habe jeden Arbeitstag mindestens 200 Emails bekommen. Wichtig ist hier neben einer strukturierten Arbeitsweise vor allem Stressresistenz.

Alles in allem bin ich mit der Erfahrung, die ich hier in einem jungen, dynamischen Team gesammelt habe, sehr glücklich. Die Logistikbranche stellt für mich weiterhin ein interessantes Berufsfeld dar, vor allem im Hinblick auf die großen Chancen und  Möglichkeiten, die in der Zukunft anstehen. Stichworte dazu sind Elektro- oder selbstfahrende LKW.

Im Anhang sind noch einige Fotos aus meiner Zeit in Barcelona.

 

Niklas

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