Mein Praktikum verbringe ich für zehn Wochen im Grundschulbereich einer deutschen Schule in Sevilla. Seit einer Woche bin ich jetzt bereits in Sevilla und die erste Schulwoche ist um. Viele unterschiedliche Eindrücke wirkten auf mich ein und ich hatte bereits eine Menge gemischter Gefühle!
Das Angebot der Schule während der Praktikumszeit bei einer Familie der Schule zu leben, nahm ich an. So wurde ich direkt mit dem spanischen Leben und Alltag konfrontiert und kann Einblicke in eine Familie gewinnen. Der Empfang der Familie war sehr freundlich und mit den Kindern kam ich schnell in Kontakt.
Da ich nur zwei Semester Spanischkurse besuchte, stellten sich bereits schnell einige Sprachschwierigkeiten ein! Mit den Eltern verständige ich mich auf “Spenglisch”, mit den Kindern spreche ich ausschließlich Deutsch. Als Gegenleistung für das Wohnen und die Verpflegung ist es meine Aufgabe, mit den Kindern in der Woche Deutsch zu lernen und mit ihnen die Alltagsgespräche auf Deutsch zu führen. Ich tauchte direkt in das spanische Familienleben mit ein: Fußballspiel, Volleyballtraining, Familienessen… ich merkte bereits schnell, dass es einer Gewöhnung bedarf sich in eine Gastfamilie einzufügen!
Am letzten Wochenende hatte ich dann auch einen Tag für mich, um die ganzen neu auf mich einwirkenden Eindrücke zu verarbeiten. Dort habe ich mich dann zum ersten Mal auf den Weg in die Stadt gemacht und ließ mich ein wenig durch die Straßen treiben. Es hat mich zuerst zum Plaza de Espana verschlagen mit dem daran anschließenden Parque de Maria Luisa, der mich direkt begeistert hat und in dem sich auch eine Menge Sevillaner aufhielten. Die Wärme und die veränderte Natur, wie das Wachsen von Orangen- und Limettenbäumen an den Straßen machen für mich ein Stück Lebensfreude aus, was ich sehr genieße!
In der Schule wurde ich von meiner Praktikumsbetreuerin sehr herzlich empfangen, zudem machte sie uns das Angebot in schulischen sowie privaten Angelegenheiten immer auf sie zuzukommen! Als Praktikant wird einem sehr viel Verantwortung übertragen, worauf ich mich sehr freue. Der Einblick in die verschiedenen Klassenstufen und über die unterschiedlichen Lehrkräfte gaben mir einen guten Überblick und ließen mich direkt das spanische Temperament der Kinder spüren, insbesondere in der ersten Klasse! 🙂 Ich genieße es sehr diese Eindrücke aufzunehmen und mir mein eigenes Bild davon zu machen. Zudem ist es beeindruckend, wie manche Kinder ohne deutsche Wurzeln bereits in so jungen Jahren ein sehr hohes Sprachniveau aufweisen!!
Das Leben in der Gastfamilie ist täglich von “Auf und Abs” begleitet. Bereits schnell merke ich, dass die Kinder hier sehr unter Druck gesetzt werden und diesbezüglich auch Erziehungsmethoden verwendet werden, die ich grundsätzlich ablehne. Es bleibt für sie außerdem sehr wenig Zeit, Kind zu sein! So ist es sehr schwierig meinen Platz hier zu finden, zumal ich nicht weiß, inwieweit ich diese Umstände akzeptieren und annehmen kann und möchte, um in einer Familie zu leben.
Ansonsten ist es toll, im Herbst noch den Sommer nachholen zu können und die spanische Lebensfreude in den Straßen Sevillas aufsaugen zu können!
Hasta pronto!
Hallo Anna.
Dein Beitrag zu lesen hat mir sehr viel Freude bereitet 🙂
Ich habe bald ähnliches wie du vor und stecke gerade noch in den Anfangszügen meiner Planung für ein 6-monatiges Grundschulpraktikum in Spanien.
Deine Gastfamilie hast du direkt von der Schule vermittelt bekommen, richtig? Hast du vielleicht einen Tipp, wo man eine kostenlose Gastfamilie finden kann? Leider finde ich im Internet nur Gastfamilien gegen Bezahlung :/
Viele Grüße
Vera