Salut,
die Zeit verfliegt. In wenigen Tagen – nach knapp viereinhalb Monaten – endet mein Praktikum hier in Brüssel. Meinen letzten Blogeintrag möchte ich deshalb für ein persönliches Fazit nutzen. Zunächst einmal das Wichtigste: Wer auch immer die Möglichkeit hat, in Brüssel ein Praktikum zu absolvieren, – sei es bei den europäischen Institutionen, im Bereich Interessensvertretung oder in einem ganz anderen Bereich – der sollte sie nutzen. Denn die Stadt Brüssel ist wirklich (er-)lebenswert!
Das kulturelle Angebot, das es hier gibt, ist enorm und ebenso vielfältig wie die ganzen Bars und Cafés. Viele Plätze und Parks bieten Möglichkeiten zum Ausspannen, Spazieren gehen, Joggen, Picknicken und Sonne genießen und wer es lieber urban hat, kommt in der Hauptstadt Belgiens sicherlich auch auf seine Kosten.
Der größte Pluspunkt, den Brüssel zu bieten hat, sind allerdings die Menschen, die hier wohnen. Das Miteinander, das ich zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Hautfarbe und Altersklassen hier erlebt habe, ist mir in der Form bisher noch nirgendwo in Europa begegnet. Ich möchte nicht behaupten, dass es hier keine Probleme wie Rassismus oder soziale Ausgrenzung gibt. Aber wenn z.B. im Rahmen des Brüsseler Jazzmarathons tausend Menschen jeden Alters aus unterschiedlichen Ländern Europas, Afrikas, Asiens sowie Nord-und Südamerikas auf dem Grand Place gemeinsam mit einer (Gratis-) Reggae-Band abfeiern, dann macht das vor dem Hintergrund des rechtskonservativen, nationalistischen und ausländerfeindlichen Gedankenguts, das sich derzeit erschreckend stark in Europa ausbreitet, wieder ein wenig Hoffnung.
Kurzum: ich bin wirklich ein Brüssel-Fan geworden.
Auch abgesehen von der Stadt und den Menschen hier, blicke ich sehr positiv auf meinen Erasmus-Aufenthalt zurück. Wie ich schon in meinem letzten Eintrag berichtet habe, hat mir mein Praktikum hier sehr gut gefallen. Ich habe viel dazu gelernt und hatte stets das Gefühl sinnvolle und interessante Aufgaben zu bekommen und zu bearbeiten. Nichtsdestotrotz freue ich mich auch darauf, bald wieder das studentische Privileg der freien Zeiteinteilung genießen zu können.
Wie es also immer so ist, verabschiede ich mich aus Brüssel mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Denn so sehr mir meine Freundinnen und Freunde, die ich hier gefunden habe, fehlen werden, so sehr freue ich mich auch auf Münster und meine Freundinnen und Freunde dort.
Nur eins ist für mich völlig klar: Es war für mich nicht das letzte Mal, das ich in Brüssel gewohnt habe.
A bientôt, Bruxelles!
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