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„Surgery in Finland is not as in Germany, we go home at 16h“

So, nun möchte ich die Zeit mal nutzen und etwas über meine Arbeit hier schreiben. Ich mache ja hier mein Chirurgie- Tertial des Praktischen Jahres an der Uniklinik Kuopio. Die Organisation lief komplett über die University of Eastern Finland, Kuopio, wo ich mich als „Freemover“ für ein Clinical Internship beworben habe, was vollkommen problemlos ging.

Nach der Zusage musste ich noch einige Unterlagen wie MRSA- Test, Impfausweis und eine allgemeine medizinische Untersuchung schicken und dann konnte es auch schon losgehen. Direkt am ersten Tag wurde ich von meiner Tutorin auf die Station begleitet und vorgestellt. Auch meine Ansprechpartnerin von der Uni, Tarja Koponen, ist jederzeit erreichbar und kümmert sich um die kleinen und großen Sorgen und hat jederzeit ein offenes Ohr für Wünsche, Fragen, Anregungen … Nun aber zu meiner Arbeit: Chirurgie in Finnland ist generell etwas anders als ich das bisher so gewohnt war, oder um es mit den Worten der Ärztin, die mich an meinem ersten Tag empfing, zu sagen: „Surgery in Finland is not as in Germany, we go home at 16h“, was mit einem Augenzwinkern gesprochen war, stimmt aber auch meistens. Morgens beginnt der Tag mit der Stationsvisite, typisch chirurgisch kurz und dann geht es entweder in den OP oder in die Sprechstunde. Außerdem gibt es natürlich noch diverse Besprechungen wie Röntgenbesprechung,  Fortbildungen, etc. Meistens gehe ich mit in den OP, wo ich immer assistieren und nähen darf. Je nach Operateur darf man da mehr oder weniger machen, aber da in Finnland häufig nur ein Arzt alleine operiert, sind alle immer froh um Hilfe und erklären auch gerne. Im ambulanten OP durfte ich auch schon unter Anleitung eigene kleine Operationen durchführen, was natürlich super ist und meine Begeisterung noch mehr wachsen ließ. Zwischen den Operationen ist natürlich immer Zeit für ein Mittagsessen und eine Kaffeepause, also alles etwas entspannter. In der Sprechstunde darf ich immer unter Anleitung die Patienten untersuchen, eigene Patienten wären dann leider doch etwas zu viel für meine Sprachkenntnisse, aber auch so wird immer darauf geachtet, dass ich was machen darf und alles mitbekomme. Außerdem wird mein Finnisch auch immer besser, so dass zumindest das Verstehen immer weniger Probleme macht.

Die Arbeit hier in der Klinik macht mir wirklich sehr viel Spaß und ich muss zugeben, dass ich das entspannte Arbeiten, was mir am Anfang sehr ungewohnt vorkam, inzwischen sehr schätzen gelernt habe.

Kerstin

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