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Endlich Schnee in Tallinn!

Tere meine Lieben!

Ich hoffe ihr habt alle euer neues Jahr schon gut begonnen und hattet schöne Weihnachtstage. Ich selbst war zwei Wochen zu Hause in Deutschland und hab’ zusammen mit meiner Familie und meinen Freunden Weihnachten und Silvester gefeiert.

Seit einer Woche bin ich nun wieder zurück in Tallinn und schon mitten im Schneechaos. Da ich im Dezember für eine Woche Weihnachtsbesuch aus der Heimat hatte und auch selbst noch ein bisschen Finnland erkundet habe, bin ich noch gar nicht richtig dazu gekommen, euch die Winter- und Weihnachtsmonate hier in Estland ein bisschen vorzustellen. Auch wenn ihr jetzt denkt, damit fange ich ganz schön spät an – der Weihnachtsmarkt in Tallinn hatte erst gestern seinen letzten Tag, und wie einige von euch vielleicht auch schon wissen, sind die russischen Weihnachtsfeiertage gerade mal vor wenigen Tagen gewesen! So gesehen bin ich in der letzten Woche hier in Estland noch vollständig im Weihnachtsgeschäft gewesen. Das Gefühl ist auch bedingt durch die frühe Dunkelheit (seit ungefähr 2 Monaten wird es schon um 15.30 Uhr komplett dunkel), den vielen Schnee und die immer noch weihnachtlich geschmückte Stadt. Natürlich lebe ich in Estland und nicht in Russland, und bis dieses Stückchen Land endlich zu Estland wurde, mussten viele Bewohner lange kämpfen, jedoch sind hier auch heute noch viele russische Bräuche und Traditionen zu finden, was nicht zuletzt daran liegt, dass rund 38% der Einwohner russisch sind. Außerdem bietet sich Estland für Russen gleichermaßen wie für Finnen als günstiges Urlaubsparadies an, und so ist die Stadt besonders an Weihnachten gefüllt mit russischen Weihnachtstouristen. An jedem anderen Wochenende trifft man hier sonst eine Menge Finnen, die meist angelockt durch den viel günstigeren Alkohol in Estland mit der Fähre von Helsinki ein paar Tage zu Besuch kommen. Um jetzt aber wieder zum eigentlichen Thema zu kommen: ich wollte euch ja ursprünglich von meiner vorweihnachtlichen Zeit in Tallinn berichten!

Grundsätzlich hat sich meine Weihnachtszeit in Estland nicht sonderlich von der üblichen in Deutschland unterschieden. Schon im November konnte man im Supermarkt reichlich Schokoweihnachtsmänner, Spekulatius und Adventskalender kaufen. Auch Lebkuchen und Christstollen hatte ich reichlich! Die gibt es hier zwar nur selten bis gar nicht in den Märkten zu kaufen, jedoch haben uns die Mitgliedsunternehmen der Handelskammer eine Vielzahl an deutschen Weihnachtsgrüßen geschickt, und so hatte ich von Montag bis Freitag freie Auswahl an deutschen Weihnachtsspezialitäten! Auch durfte in der Vorweihnachtszeit die ein oder andere Glöggi – Pause nicht fehlen! Glöggi ist der estnische Glühwein und schmeckt fast noch besser als der deutsche (auf jeden Fall fruchtiger!). Manchmal wird er jedoch auch mit Vana Tallinn gemischt, der wohl bekannteste Likör aus Tallinn, wodurch man die Wirkung von einer Tasse Glöggi schnell unterschätzt. Am besten schmeckt der Glöggi natürlich auf dem süßen Weihnachtsmarkt am Rathausplatz. Hier in Tallinn war der Markt zwar nicht so groß wie in Münster oder anderen Städten in Deutschland, aber er entsprach trotzdem den Vorstellungen eines Weihnachtsmarktes. Das typische Essen waren nicht Crêpes und gebrannte Mandeln, sondern Bratkartoffeln, Blutwürste und Sauerkraut. Außerdem gab‘s noch ein paar Wurst- und Käsestände aus eigener Produktion und eine Vielzahl an typischen „estonian handmade“ Artikeln wie unzählige Kerzen, Felle, gestrickte Mützen, Handschuhe und Schals. Mein kleines persönliches Highlight während der Winterzeit ist auch die Eisbahn, die gemeinsam mit dem Weihnachtsmarkt ganz in der Nähe des Rathausplatzes Ende November geöffnet hat. Hier kann man nämlich noch bis März unter freiem Himmel und bei eisiger Kälte für ein paar Euro Schlittschuh laufen und danach direkt weiter durch die Altstadt schlendern. Auch wunderschön an der Weihnachtszeit in Tallinn war für mich der Schnee! Das hat die Stadt und den Weihnachtsmarkt total verzaubert und gehört ja eigentlich einfach dazu! Man kann also sagen, ich hab seit langem Mal wieder so einen richtigen Winter!

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Weihnachtsmarkt am Rathausplatz und Schlittschuh laufen

Weil mir der Schnee in Tallinn aber noch nicht ganz gereicht hat, bin ich im Dezember gleich noch ein paar Tage mit anderen Studenten nach Kuusamo in Lappland gefahren! Zwar haben wir das Weltcup-Skispringen um nur ein Wochenende verpasst, aber es war auch so ein unglaublich schönes Erlebnis dort! Wenn ihr jemals die Möglichkeit dazu habt, fahrt uuuunbedingt hin! Wir hatten super Tage dort und haben richtig viel erlebt.

Auf keinen Fall darf man den Besuch im “Santa Claus Village” auslassen. Hier hab ich mein erstes Foto mit dem eeeeechten Weihnachtsmann bekommen! Und ich war in der legendären Post Office in der alle Briefe landen, die die Kinder an den Weihnachtsmann adressieren. Ein paar von ihnen haben manchmal sogar das Glück mit ihren Eltern den Weihnachtsmann zu besuchen. Da kommt es auch schon mal vor, dass ein kleiner Junge vor unseren Augen und vor lauter Aufregung gegen die Tür läuft und regungslos umfällt. Aber in Rovaniemi beim Weihnachtsmann werden lang ersehnte Kinderträume eben Wirklichkeit!

Bilder Blog
Santa Claus Village!!!
santa (3)
Unser Gruppenbild mit Santa Claus

Ein super Abenteuer war auch die Fahrt mit dem Huskyschlitten, den wir sogar ganz alleine fahren durften. Danach war die Schlittenfahrt mit den (etwas faulen) Rentieren schon sehr langsam, aber auch das hat wirklich viel Spaß gemacht! Und wann bekommt man mal wieder die Möglichkeit durch Wiesen und Wälder bei metertiefem Schnee in einem Schlitten gezogen zu werden?

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Schlittenfahrt und Huskyfarm
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(etwas faules) Rentier

Den lustigen Abschluss von unserm verlängerten Lappland – Wochenende hatten wir dann noch in der finnischen Sauna mit ein paar einheimischen Omis. Die haben uns mit ihren Aufgüssen erst mal gezeigt, wie man in Finnland sauniert! Da hat sich auch der Sprung in den eigentlich zugefrorenen See (ein ungefähr 5m² großer Kreis um die Treppe am Steg war noch beschwimmbar) gar nicht soooo unglaublich kalt angefühlt. Nicht nur, dass so ein Saunagang durchaus gesund ist, einmal im 0 Grad kaltem See „geschwommen“ ist auch ein Erlebnis!

Wahrscheinlich habe ich euch jetzt schon fast ein bisschen zu viel von Lappland vorgeschwärmt, aber das war natürlich noch nicht alles… denn am letzten Abend hatten wir noch das Glück des Jahrhunderts und haben die POLARLICHTER sehen können! Das war wirklich wahnsinnig schön und aufregend und ein super Abschluss für die Tage in Lappland. Also ich kann es euch als außergewöhnliches Urlaubsziel nur ans Herz legen! Ich hoffe ihr bekommt bei den Bildern auch ein wenig Reiselust…

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erstes Polarlicht in meinem Leben gesehen!!!

So das war nun meine kleine nachträgliche Weihnachtsausführung aus Estland. Im nächsten Beitrag werde ich es dann hoffentlich schaffen euch von ein paar spannenden Zielen und Empfehlungen hier in der Stadt und an der Küste zu erzählen! Hier gibt es nämlich auch eine Menge zu entdecken!

Liebste Grüße aus dem endlich vollkommen verschneiten Tallinn, Kirsten

Kirsten

Hallo ihr Lieben!

Ich bin Kirsten und seit Ende September für ein halbes Jahr im süßen Estland in der Hauptstadt Tallinn! Eigentlich studiere ich in Münster BWL, mache aber erst mal ein Semester Pause und freue mich riesig auf mein Praktikum bei der Deutsch-Baltischen Handelskammer. Natürlich kann nicht wirklich Estnisch sprechen (das spricht man nämlich hier! Jaaaaa das kleine Land hat eine eigene Sprache!), aber in der Handelskammer ist das kein Problem. Mit Deutsch kommt man da super zurecht und sonst versteht mich hier auch jeder in Englisch (hier sind nämlich auch richtig viele nette Erasmusstudenten während ihres Auslandssemesters).
Ich freue mich schon riesig, euch von all meinen Erfahrungen und Begegnungen hier „live“ zu berichten. Natürlich werdet ihr nun auch öfter von mir hören und vielleicht schließt ja auch ihr das kleine Estland nach diesem halben Jahr noch in euer Herz!

Head aega und bis bald, eure Kirsten

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