Kapitel 6: Adios Alicante – Reflexion

Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge
Abschied nehmen fällt nie leicht. Auf der einen Seite finde ich es sehr schade, dass ich nach diesen paar Monaten Alicante schon wieder verlassen muss, doch auf der anderen Seite freue ich mich auch wieder auf Münster.

Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Gerade habe ich angefangen richtige Freundschaften zu schließen, gerade habe ich mich an den unterschiedlichen Tagesablauf in Spanien gewöhnt, gerade habe ich die Stadt kennengelernt mit ihren Geheimnissen und Besonderheiten, gerade habe ich mich richtig eingelebt und zu Hause gefühlt, da muss ich auch schon wieder abreisen. Die Wettervorhersage für Alicante ist 18°C, windstill und acht ganze Sonnenstunden. Für Münster sind 7°C, Regen, Wind und 0 Sonnenstunden vorhergesagt. Keine schönen Aussichten. Doch neben dem traumhaften Wetter werden mir auch die spanische Gelassenheit, Offenheit und Freundlichkeit der Menschen, der Charme eines jeden Neubeginns in einer fremden Stadt und vor allem die Freunde und Kollegen sehr fehlen. Doch in Zeiten der modernen Technik stehen mir alle Möglichkeiten offen, den Kontakt zu meinen neugewonnenen Freunden aufrecht zu erhalten. Ich habe mir fest vorgenommen, nochmal nach Alicante zu reisen und wurde für ein paar Tage im Sommer herzlich eingeladen bei meiner Gastfamilie zu leben. Das nächste Urlaubsziel heißt also Alicante. Natürlich freue ich mich aber auch meine Familie und Freunde in Deutschland wieder zu sehen und wieder meinen Vereinsportarten Handball und Fußball nachzugehen.

Im Hinblick auf mein Praktikum fällt mein Fazit äußerst positiv aus. Vor allem aufgrund der sehr guten Betreuung seitens meiner Koordinatorin Frau Elena Serrano Bertos, war das Praktikum ein voller Erfolg. Durch sie war mein Schultag perfekt organisiert und auf meine Ziele ausgerichtet. Durch die ständige Kommunikation mit ihr war es möglich Änderungen vorzunehmen und den Stundenplan an meine Interessen anzupassen. Häufige Relfexionsgespräche haben den Entwicklungsprozess meines Praktikums sehr stark vorangetrieben. Außerdem hat mir meine Koordinatorin die Gastfamilie vermittelt und konnte mir bei Problemen und Fragen unmittelbar helfen und mich unterstützen. Ich bin sehr dankbar für das mir geschenkte Vertrauen und die Geduld. Selten habe ich eine solche Freundlichkeit und Warmherzigkeit bei gleichzeitiger Professionalität erlebt. Neben dem Schreiben ihrer Doktorarbeit, ihrer Lehrtätigkeit an der Universität und der Lehrtätigkeit an der Schule, hat sie sich immer Zeit genommen, um mir eine optimale Betreuung zu ermöglichen. Das weiß ich sehr zu schätzen. Eine bessere Betreuung hätte ich mir nicht vorstellen können. Dafür ein riesiges Dankeschön.
Meine Erwartungen und Hoffnungen wurden alle erfüllt und viele sogar übertroffen. Ich habe meine Sprachkenntnisse sehr verbessert vor allem bezüglich des Vokabulars und der Grammatik. Auch meine Aussprache konnte ich noch ein wenig weiterentwickeln, was sich sehr positiv auf mein weiteres Studium und meine spätere Tätigkeit als Lehrer auswirken wird.

Seminare, in denen man eine selbstgeplante Unterrichtsstunde mit den Studierenden durchführt, sind hilfreich, aber nicht zu vergleichen mit den Erfahrungen durch die verschiedenen Aufgaben in der Schule und die Lehrtätigkeiten als Lehrer mit SuS. Diese haben mich noch einmal in dem Wunsch bestätigt Lehrer zu werden und meine Rolle als Lehrperson gefestigt. Positive wie auch negative Erfahrungen helfen, die Methoden und Anweisungen zu verbessern, Einstellungen und Werte zu überdenken und den eigenen Horizont zu erweitern. Auch aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.
Gerade bei einem Praktikum hat man die Möglichkeit verschiedene Institutionen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Mein Wunsch wäre es nach meinem Studium ein ganzes Jahr als Lehrer an einer spanischen Schule zu arbeiten, sofern dies möglich ist. Am liebsten würde ich natürlich an dieser Schule in Alicante unterrichten. Unabhängig davon, erhoffe ich mir von einem Jahr als Lehrer in Spanien, die spanische Sprache noch mehr zu verinnerlichen, meine Sprachkenntnisse zu perfektionieren und das spanische Leben mit seiner besonderen Kultur, den Sitten und Traditionen sowie seinen Menschen noch besser kennenzulernen. Ich bin der Meinung, dass man in dem Land und mit den Menschen einer fremden Sprache zusammenleben muss, um diese Sprache in ihrer Ganzheitlichkeit zu lernen und zu erfahren, weil eine Sprache nie etwas statisches ist, sondern immer von den Menschen abhängt, die sie sprechen. Diese Erkenntnis ist eine wichtige Grundlage für das Lehren einer fremden Sprache.

Doch auch ohne das Ziel Lehrer zu werden, entwickelt ein Auslandsaufenthalt die eigene Persönlichkeit weiter und beeinflusst das eigene Denken und Handeln. Kompromisse finden, Problemlösestrategien kennenlernen, Probleme lösen und lernen mit Konflikten umzugehen, sind Erfahrungen, die einen – unabhängig vom Studienfach – vor allem auch in menschlicher Hinsicht voranbringen und prägen. Aus den genannten Gründen kann ich jedem wärmstens ans Herz legen, ein paar Monate oder Semester im Ausland zu verbringen und Erfahrungen zu sammeln und sich auszuprobieren.

Was bleibt noch zu sagen?
Vielen Dank an Elena, Andrés, Jorge, Sandra, Lara, Alexandra, Cele, Miguel Ángel und José. Ihr habt mein Praktikum zu einer unvergesslichen Zeit gemacht.
Auf Wiedersehen Alicante – Ich werde wiederkommen!

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