Floripa – Ilha da magia (Die Insel der Magie)

Florianopolis, die Insel der Magie, hier befinde ich mich gerade in meinem ersten Auslandspraktikum im Rahmen meines Biologie-Studiums. Florianopolis ist eine Insel im Staat Santa Catarina, Brasilien. Die Insel und die gleichnamige Stadt, welche teils auf der Insel und teils auf dem Festland liegt, gehören zu den sichersten Orten Brasiliens.

Schon vor meiner Abreise nach Brasilien, habe ich viel Unterstützung von Leuten bekommen die bereits in Brasilien waren. Häufig kamen Anmerkungen wie „Das Essen ist anders als hier„, „Sei vorsichtig mit Verabredungen“ oder „Du kannst Nachts nicht einfach auf den Straßen alleine rumlaufen„. Doch was dies wirklich bedeutet, fand ich erst vor Ort wirklich raus. Ich denke, meinen ersten Kulturschock hatte ich am Flughafen in São Paulo. In Brasilien spült man nämlich das Toilettenpapier nicht runter, sondern wirft es in einen Mülleimer neben der Toilette. Dies liegt an den dünnen Abflussrohren und bedarf etwas Gewöhnungszeit und man sollte niemals genau in diese Eimer schauen. Auf der Flugreise konnte ich mich ebenfalls bereits daran gewöhnen, dass das Leitungswasser in Brasilien kein Trinkwasser darstellt. Dies wird aber sehr einfach dadurch gelöst, dass man sich 5,10 oder 15 Liter Kanister Wasser im Supermarkt kauft.

Angekommen in Brasilien, wurde ich von meinem Professor am Flughafen abgeholt. Hier habe ich bereits gemerkt, dass Verabredungen generell entspannter gesehen werden. Die Lebenseinstellung in Brasilien ist generell sehr entspannt. Bei Verabredungen bedeutet das konkret, dass 13 Uhr alles zwischen 13 und 14 Uhr sein kann. Das kann am Anfang frustrierend sein, aber mittlerweile mag ich die Leichtigkeit sehr, da sie viel Entspannung in den Alltag bringt, wenn man alles etwas gelassener sieht. An diesem ersten Tag habe ich aber auch direkt erfahren, wie nett Brasilianer sind. Ich bin hier bisher nur sehr lebensfrohen und ausländerfreundlichen Menschen begegnet, die sich immer sehr gefreut haben, wenn man versucht mit ihnen auf Portugiesisch zu reden. Sprache ist hier nämlich so ein Ding. Generell sprechen alle brasilianisch Portugiesisch. Dies unterscheidet sich nur geringfügig von europäisch Portugiesisch. Mit Englisch kommt man hier leider nicht sehr weit. Nur die wenigsten Menschen sprechen Englisch. Viel bessere Chancen hat man tatsächlich mit Deutsch. Dies liegt an vielen deutschen Einwanderungswellen, zum Beispiel 1817 durch die Erzherzogin Leopoldina, die dafür sorgten, dass heutzutage 10% aller Brasilianer deutsche Vorfahren haben. So ist es schon oft passiert, dass wir Leute kennengelernt haben, die entweder Deutsch aus ihrem Elternhaus oder aus ihrem Studium kennen.

Wenn es um Sicherheit und Essen geht, ist tatsächlich bei beidem Vorsicht geboten. Bei Essen muss man immer auf den Zustand des Restaurants oder Standes achten. Generell sind die Hygiene-Standards in Florianopolis aber sehr gut und man muss sich hier nur sehr selten Gedanken um den Zustand des Essens machen. Sicherheit ist in Floripa auch eher weniger ein Problem. Dies gilt aber nur im Vergleich mit dem Rest Brasiliens. Da man sich immer noch in Brasilien befindet, muss man ein paar Regeln beachten. Generell sollte man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine unterwegs sein. Dies gilt besonders bei Frauen. Oft gilt auch die Regel, ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr an roten Ampeln zu halten, auch da muss man vorsichtig sein. Generell ist der Verkehr hier deutlich „gewagter“ als in Deutschland. Wer zögert, verliert, und Zebrastreifen sind eher eine Empfehlung und man muss genau schauen, ob das Auto wirklich anhält, wenn man diesen überqueren will. Aufpassen sollte man auch auf die Liefermotorräder, die gerne mal zwischen den Autos überholen. Wenn man im Alltag oder auch besonders Nachts auf Nummer sicher gehen will, nimmt man sich einen Uber. Diese sind hier sehr billig und das Top-Mittel um sich schnell und sicher fortzubewegen.

Insgesamt ist Brasilien bisher ein unfassbar schönes Land. Flora und Fauna sind der Wahnsinn. Von schnellen Kolibris über süße Capybaras bis hin zu riesig hohen Palmen, ist hier alles zu finden. Die Leute sind super nett und hilfsbereit und das Leben fühlt sich leicht an. Nach meinen ersten Eindrücken kann ich das Land, und besonders diese Insel, nur jedem Empfehlen.

In diesem Sinne bis zum nächsten Eintrag und hier noch ein paar Bilder aus meinem ersten Monat hier! Até logo e boa noite.

~ Mats

 

Bild vom Craft Beer Festival Florianopolis
Auftritt einer Schuhplattengruppe „Alpino Germânico“ bei einem Handwerkermarkt
Aussicht auf den Campus der UFSC bei Nacht
Ein Kaiman in nahegelegenen ökologischen Park
Unterwegs in den Straßen nahe des Campus bei Tag
Ein sich wahrscheinlich sonnender Kolibri
Naturschutzgebiet in der Nähe des Campus
Erster Ausblick auf die Küsten der Insel aus dem Flugzeug

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