Meine Erfahrung an der „Schule im Wald“ und Einblicke in die irische Kultur

In Tuamgraney, einem malerischen Dorf im Westen von Clare, Irland, öffnete sich für mich eine Tür zu einer ganz besonderen Lernerfahrung. Hier erlebte ich eine harmonische Verbindung zwischen dem Waldorfkonzept und der reichen irischen Kultur. Diese einzigartige Erfahrung brachte mir nicht nur eine traditionelle Bildung, sondern auch eine tiefgreifende Verbundenheit mit der Natur und der Gemeinschaft. Die Raheen Wood Community National School in Tuamgraney bietet einen Einblick in ein pädagogisches Konzept, das auf ganzheitlicher Bildung basiert und Kreativität, kritisches Denken und Gemeinschaftssinn fördert. Diese Philosophie wird mit der reichen kulturellen Tradition Irlands verwoben, was eine Lernerfahrung von unvergleichlicher Tiefe und Vielfalt schafft, beides Dinge dich ich in diesem Ausmaß nie vorher kennengelernt hatte.

Die verschiedenen Wälder eröffneten mir die Möglichkeit, die Natur auf eine neue Weise zu erfahren und Fantasien freien Lauf zu lassen. In diesen märchenhaften Umgebungen konnte ich nicht nur meine Kreativität entfalten, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Natur und die Folklore Irlands entwickeln. Die Geschichten und Legenden, die mit diesen Wäldern verbunden sind, faszinierten mich und ließen mich die Schönheit und Magie der irischen Landschaft noch intensiver erleben. Im Handarbeitsunterricht lernte ich nicht nur praktische Fähigkeiten wie Stricken, sondern erfuhr auch die Bedeutung von traditioneller Handwerkskunst. Wir lernten, wie viel Geduld und Geschicklichkeit diese Fähigkeiten erfordern und wie wichtig es ist, sie zu bewahren. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Kinder ihre Kreativität entfalteten und stolz auf ihre handgemachten Kunstwerke waren. Der Bastelspaß zu Anlässen wie dem Chinesischen Neujahr, Valentinstag und Ostern zeigte mir, wie Feste und Traditionen auf kreative Weise gefeiert werden können. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und es war inspirierend zu sehen, wie sie ihre eigenen Ideen umsetzten und dabei Spaß hatten. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, Traditionen zu pflegen und sie lebendig zu halten, besonders in einer schnelllebigen Welt.

Die Reading Groups, Lesewerkstatt und der World Book Day ermöglichten mir eine Reise durch die Welt der Literatur, erweiterten meinen Horizont und vertieften mein Verständnis für verschiedene Kulturen und ihre Geschichten. Zusammen mit meinen Kommilitonen erkundeten wir die Vielfalt Irlands – von den pulsierenden Städten über die beeindruckenden Klippen bis hin zu den farbenfrohen Märkten. Jeder Ort bot uns neue Einblicke in die faszinierende Kultur dieses Landes. Durch diese Erkundungen konnten wir nicht nur die Schönheit der irischen Landschaft bewundern, sondern auch ihre reiche Geschichte und lebhafte Traditionen kennenlernen. Während ich den Ramadan in Irland erlebte, lehrte ich nicht nur über den Islam, sondern auch über die Bedeutung von Toleranz und Verständnis für verschiedene religiöse Traditionen.

Insgesamt war meine Zeit an der irischen Waldorfschule eine unvergessliche Reise voller Entdeckungen, Kreativität und interkulturellem Verständnis. Diese Erfahrung hat mich nicht nur akademisch, sondern auch persönlich bereichert und mir ein tieferes Verständnis für die Welt um uns herum vermittelt. Irland hat auf mich einen tiefen Eindruck hinterlassen, und ich habe nicht nur ein Stück von diesem wunderschönen Land mitgenommen, sondern auch das Gefühl, dass ein Teil von mir in Irland geblieben ist. Deshalb werde ich Irland als Reise- und Erkundungsziel auf jeden Fall in den nächsten Jahren näher in Betracht ziehen.

Irland fühlte sich für mich irgendwie wie ein Kapitel aus meinem Lieblingsspiel an. Ich habe so viele tolle „Charaktere“ getroffen und Orte kennengelernt, die ich mir anders nur erträumen würde. Während meiner Zeit dort habe ich Fähigkeiten „freigeschaltet“, die ich vorher nie für möglich gehalten hätte – wie das Stricken, das Erlernen der irischen Sprache und das kreative Basteln. Diese Erfahrungen haben meine Perspektive erweitert und mir neue Möglichkeiten eröffnet. Jetzt, da ich Irland verlassen habe, fühle ich mich meinem nächsten Ziel, eine Lehrkraft an einer Grundschule zu werden, ein weites Stück näher als zuvor.

Über Selin

Heyhey! Mein Name ist Selin und ich bin 21 Jahre alt. Im Moment studiere ich das Lehramt an Grundschulen im siebten Bachelorsemester. Neben den obligatorischen Fächern Deutsch und Mathe habe ich mir Englisch als drittes Fach ausgesucht! Zurzeit bin ich in Tuamgraney, Irland und mache dort ein Praktikum an der Raheen Wood Community National School, einer irischen Waldorfschule. Ich werde versuchen, so viele Eindrücke wie möglich festzuhalten und diese mit euch zu teilen!

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