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So long, St Andrews!

Mein Auslandsaufenthalt an der Universität von St Andrews in Schottland liegt jetzt ca. zwei Monate zurück und ich habe mich wieder in Münster eingelebt. Über mein Forschungspraktikum und die Zeit in Schottland möchte ich noch ein paar abschließende Worte verlieren.

Ich hatte mir die Uni St Andrews als Gastuniversität hauptsächlich wegen einer Arbeitsgruppe ausgesucht, dessen Forschungsrichtung ich besonders interessant fand. Als experimenteller Biologe wollte ich Einblicke in die theoretische Biologie und in das Erstellen von Modellen zur sozialen Evolution bekommen. Das Land Schottland stand daher zunächst nicht im Fokus meiner Entscheidung.

Jetzt, nach dem Praktikum, kann ich allerdings sagen, dass ich das Land und seine Leute am meisten vermissen werde. Als ich vor dem Praktikum nach Wohnungen in St Andrews suchte, musste ich mich zwischen einigen Airbnb’s, die direkt in der Stadt lagen, und einer Cottage, die etwas außerhalb von St Andrews auf dem Land lag, entscheiden. Ich entschied mich für die Cottage, weil ich dort eine Mitbewohnerin haben sollte. Es war eine ältere Dame, die schon ihr Leben lang in St Andrews wohnte und regelmäßig von ihren Kindern und Enkelkindern besucht wurde. Die Familie nahm mich herzlich auf, lud mich auf Veranstaltungen ein und zeigte mir die umliegenden Städte sowie andere Sehenswürdigkeiten. Im Nachhinein bin ich sehr froh, mich für die Cottage entschieden zu haben, und kann nur jedem, der einen Auslandsaufenthalt plant, raten, den Kontakt zu Einheimischen zu suchen. Ich würde gerne in Zukunft nach Schottland und insbesondere St Andrews zurückkehren, um die Freunde, die ich dort kennengelernt habe, wiederzusehen.

Fachlich stellte sich für mich heraus, dass ich die experimentelle Tätigkeit der theoretischen Biologie vorziehe. Ich habe zwar wichtige Einblicke in das Entwerfen und Bewerten von Modellen bekommen, die mir in Zukunft auch helfen werden, plane allerdings nicht thematisch nochmal dahin zurückzukehren. Das ist okay, da eben dies – herauszufinden, ob Aspekte der Biologie, die ich zuvor noch nicht kennengelernt hatte, für mich von Interesse sind oder eben nicht – die Hauptmotivation meines Praktikums war. Abgesehen davon habe ich natürlich sprachlich profitiert, bin selbstständiger geworden und habe Kontakte geknüpft, mit denen zukünftige Kollaborationen denkbar sind. Auch das Kennenlernen von anderen Arbeitsgruppen oder Universitäten und deren Arbeitsweisen und Organisation im Allgemeinen hat mir sehr geholfen.

Ich kann daher nur jedem empfehlen, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, um sich sowohl persönlich auch als thematisch weiterzuentwickeln. Außerdem ist es meiner Ansicht nach sehr wichtig, in verschiedene Arbeitsgruppen (sowohl im Ausland als auch im Inland) Einblicke zu bekommen, um das eigenen Interessengebiet zu finden und zu festigen.

Cheers, Tobi

 

Tobias

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