Viel zu schnell habe ich mich nach meiner Zeit in Sri Lanka wieder an meinen Krankenhausalltag hier gewöhnt. Zwar hat mich das Praktikum dort in fachlicher Hinsicht und im Lernen von praktischen Fertigkeiten leider nicht große Schritte weiter gebracht, da man quasi gar nichts machen darf, allerdings bin ich dennoch froh dort gewesen zu sein.
Es wird einem extrem vor Augen geführt, wie gut es einem geht. Es kommt einem plötzlich völlig absurd vor, dass Patienten sich in Deutschland über das Essen oder über ein 3-Bett-Zimmer beschweren, oder Ärzte sich über zu viele Patienten, während sich in Sri Lanka niemand beschwert, obwohl es eigentlich dazu viel mehr Gründe gäbe. Die Menschen – nicht nur im Krankenhaus – strahlen eine viel höhere Grundzufriedenheit aus als hier und das macht, denke ich, dass alle so freundlich zueinander sind und das man einen so positiven Eindruck von dem Land bekommt. Alleine diese Erfahrung habe ich als so wertvoll empfunden, dass ich mich jederzeit wieder für ein Tertial in Sri Lanka entscheiden würde.
Ich bin noch immer beeindruckt von dieser wahnsinnig schönen Landschaft und dankbar für all die netten Menschen, die ich dort kennengelernt habe. Ich habe mit anderen Pjlern Freundschaft geschlossen, die sicher auch in Deutschland fortbestehen wird. Aber ich bin auch froh, wieder zu Hause zu sein. Zu der Begeisterung über die Landschaft und über die Menschen kam auch oft Bestürzung über die Armut, die dort teilweise herrscht und darüber wie rückschrittlich Sri Lanka in einigen Punkten noch ist: Homosexualität ist verboten, die Rollenverteilung von Männern und Frauen ist sehr traditionell und die Todesstrafe soll jetzt wieder eingeführt werden.
Ich bin sehr glücklich mit den tollen Erfahrungen, die ich gemacht habe und mit all den Eindrücken, die ich gewinnen konnte und ich bin sicher, dass die Zeit mich in meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung einige Schritte weiter gebracht hat.
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