Über einen Monat bin ich nun schon in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, und ich kann kaum glauben wie rasend schnell die Zeit vergeht. Daher komme ich auch erst jetzt dazu, meine ersten Eindrücke hier aufzuschreiben.
Schon vor über einem Jahr hatte ich den Entschluss gefasst, am Ende des Bachelorstudiums in Politik und Recht ein Auslandspraktikum beim Nationalen Menschenrechtskommissariat von Honduras (CONADEH) zu machen. Nun bin ich also hier. Während meiner Praktikumszeit lebe ich in einer Gastfamilie, wofür ich mich bewusst entschieden habe, da ich so abseits des Praktikums viel honduranischen Alltag und Kultur miterleben kann. Ich lebe also momentan im Haus der Eltern einer Arbeitskollegin.
Das Praktikum in Honduras ist für mich nicht die erste Erfahrung, die ich in Lateinamerika mache. Daher sind mir einige kulturelle Eigenheiten und Traditionen schon bekannt. Dennoch lerne ich hier auch viel Neues kennen. Die Honduraner oder auch Catrachos/ Catrachas, wie sie sich selber bezeichnen, übertrumpfen den durchschnittlichen Latino und die durchschnittliche Latina noch einmal, was die Gastfreundschaft angeht. Und das ist gar nicht so leicht. Sie freuen sich wahnsinnig darüber, wenn Leute aus dem Ausland Interesse an ihrer Kultur zeigen und sorgen sich daher sehr darum, dass es einem gut geht.
Viele Freunde und meine Familie waren zunächst etwas besorgt darüber, dass ich nach Honduras gehen würde, da das Land und insbesondere die Sicherheitslage oftmals als sehr kritisch bewertet wird. Und ja, die Menschenrechtslage in Honduras ist aufgrund der Bandenkriminalität recht prekär. Das bedeutet jedoch nicht, dass man dort nicht leben könnte. Für meinen Alltag heißt das zwar, dass ich für längere Strecken oftmals nur in Begleitung das Haus verlasse, aber alles andere und insbesondere die Freundlichkeit der Menschen vor Ort wiegen das wieder auf. Sie nehmen einen gerne überall hin mit und wollen einem alles zeigen.
Als Zwischenfazit kann ich also wohl sagen, dass ich die Catrachos und Catrachas schon jetzt ins Herz geschlossen habe.
Im nächsten Post werde ich ein wenig über die Arbeit bei CONADEH und die Karwoche berichten, die ich momentan in Guatemala verbringe.
Viele Grüße nach Deutschland,
Kathrin
Lassen Sie einen Kommentar da