Die Promotionsordnung schreibt aus gutem Grund die Teilnahme an einer Veranstaltung zur Guten Wissenschaftlichen Praxis als Pflichtelement des Promotionsstudiums vor. Natürlich lernt man schon im Studium, vor allem während Bachelor- und Masterarbeit, meist mehr oder weniger nebenbei, eine Menge darüber, was gutes wissenschaftliches Arbeiten ausmacht. Aber mit der Promotion macht man sich dann endgültig auf den Weg, ein/e selbständige/r Wissenschaftler*in zu werden. Da ist es wichtig, sich einmal explizit mit diesem Thema zu beschäftigen, und das aus unterschiedlichen Perspektiven. Was sind die grundlegenden Prinzipien guten wissenschaftlichen Arbeitens? Welche Formen wissenschaftlichen Fehlverhalten gibt es? Was ist erlaubt, was nicht? Wie unterschiedlich sind die Regeln in unterschiedliche Subdisziplinen? Und wie unterschiedlich in unterschiedlichen Arbeitsgruppen? Wie gehe ich mit meinen wissenschaftlichen Daten um? Welche Regeln gelten beim Publizieren? Was tue ich, wenn ich den Eindruck habe, etwas läuft falsch in meiner Arbeitsgruppe? Welche Ansprechpartner*innen gibt es?
Das ganze System der Wissenschaft ist nur so gut wie wir Wissenschaftler*innen selbst. Es liegt an jeder/jedem einzelnen von uns, dafür zu sorgen, dass wissenschaftliche Ergebnisse transparent und fair zustande kommen und kommuniziert werden. Nur zuverlässige Wissenschaft kann Ergebnisse liefern, die helfen können, Probleme zu lösen. Und Probleme, die dringend gelöst werden müssen, gibt es ja gerade genug.