Pressemitteilung upm
Löwenzahn-Projekt ausgezeichnet
"GreenTec Award" für Kooperationsprojekt von WWU, Fraunhofer und Continental
Münster (upm), 07. Mai 2014
Prof. Dr. Dirk Prüfer mit Dr. Carla Recker (Continental) bei der Verleihung der "GreenTec Awards" in München
Für die Entwicklung einer besonders umweltfreundlichen Technologie wurde nun ein Team von Wissenschaftlern des Institutes für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME, Außenstelle Münster) und des Reifenherstellers Continental ausgezeichnet: Das Kooperationsprojekt "Rubin" hat den "GreenTec Award", der als Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis gilt, in der Kategorie Automobilität erhalten. Ziel des Projektes ist die Verwertung von Naturkautschuk aus Russischem Löwenzahn im industriellen Maßstab.
"Dem Transfer in die industrielle Anwendung gehen zehn Jahre Grundlagenforschung voraus. Unser Team aus Forschern von WWU und IME hat die molekularen Mechanismen der Kautschukproduktion in der Löwenzahnpflanze untersucht", erklärt Dirk Prüfer, Professor für Biotechnologie der Pflanzen an der WWU und Leiter der Abteilung "Pflanzliche Biopolymere" am IME. "Ohne diese Vorarbeiten wäre eine Produktion von Löwenzahn-Kautschuk im industriellen Maßstab undenkbar." In Kooperation mit Continental sollen in den kommenden Jahren Reifen-Prototypen mit Kautschuk aus Russischem Löwenzahn hergestellt werden. Continental wird die Prototypen auf ihre Straßentauglichkeit testen.
Die Produktion von Kautschuk aus Russischem Löwenzahn hat gegenüber dem Kautschukbaum, der vorwiegend in Südostasien angebaut wird, Vorteile: Löwenzahn kann in gemäßigtem Klima angebaut werden. Dazu ist kein hochwertiges Ackerland nötig. Mit dieser neuen Alternative könne man angesichts des stark ansteigenden Bedarfs an Naturkautschuk einer weiteren Umwandlung von Naturwäldern in Monokulturen begegnen, heißt es bei "GreenTec Awards".
Die "GreenTec Awards" werden einmal jährlich in neun Kategorien für Umweltengagement und "grüne" Umwelttechnologien verliehen. Ziel ist es, ökologisches und ökonomisches Engagement und den Einsatz von Umwelttechnologien zu fördern. Hinter der Vergabe der Auszeichnungen stehen Ingenieure, Kommunikationswissenschaftler, Betriebswirte und Mediengestalter, unterstützt von Repräsentanten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien.