Jahresbericht 2021

Personalsituation

Der Personalstand ist unverändert.
 

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Aufgrund der COVID-19-Pandemie war das Universitätsarchiv vom 16. Dezember 2020 bis zum 12. März 2021 für den Benutzungsbetrieb geschlossen. Erster Öffnungstag war daher der 16. März. Die Benutzung war im gesamten Jahr 2021 nur unter Einschränkungen möglich, wie verbindliche Anmeldung, reduzierte Anzahl der Benutzerplätze, Maskenpflicht, zuletzt 2G-Kontrolle. Führungen durch das Archiv wurden nicht durchgeführt.
 

Gebäude

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW führt seit Juli 2021 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Gebäude Leonardo-Campus 21 durch. Dabei werden die feuchten Kellerräume und die porösen Außenmauern instandgesetzt. Die Arbeiten an den Außenmauern konnten im Dezember 2021 beendet werden. Die Gesamtbaumaßnahme ist voraussichtlich Anfang 2022 abgeschlossen.
 

Zugänge

2021 wurden nur 24 Zugänge im Umfang von insgesamt 31,1 laufenden Regalmetern übernommen. Damit lag der Umfang der Zugänge sehr deutlich unter dem der beiden Vorjahre (2020: 181,6 lfd. Meter, 2019: 103,9 lfd. Meter). Hintergrund ist, dass die jährliche Abgabe von Personal- und Prüfungsakten auf den Beginn des Jahres 2022 verschoben wurde. Zudem wurden wenige Sachaktenbestände und Nachlässe angeboten. Im Einzelnen handelt es sich bei den Zugängen um 12 lfd. Meter Sachakten, 2,4 lfd. Meter Personalakten, 6,9 lfd. Meter Prüfungsakten, 9,6 laufende Meter Nachlässe sowie 0,2 lfd. Meter übriges Sammlungsgut.

Übernommen werden konnten die Nachlässe des Pädagogen Herwig Blankertz (1927-1983) sowie des Ophthalmologen Aurel von Szily (1880-1945), die beide bedeutende Vertreter ihres Fachs waren. Der Nachlass von Prof. Blankertz konnte bereits verzeichnet werden.
 

Erschließung

2021 wurden insgesamt 10.318 Verzeichnungseinheiten bearbeitet (Vorjahr: 18.214), und zwar 6.684 personenbezogene Akten (davon 2.309 Personalakten und 4.375 Prüfungsakten), 836 Sachakten, 120 Verzeichnungseinheiten aus Nachlässen und 2.677 Verzeichnungseinheit aus übrigem Sammlungsgut (davon 2.676 Fotos).
 

Ausleihe

Insgesamt 257 Akten (Vorjahr: 317) wurden als Dienstleistung für Verwaltungsstellen (Personaldezernate im Rektorat und im Universitätsklinikum, Prüfungsämter, Dekanate) ausgeliehen bzw. zur Weiterführung abgegeben. Damit ist die Anzahl der Ausleihen gegenüber dem Vorjahr gesunken.
 

Anfragen / Benutzung

Die telefonischen und schriftlichen Anfragen an das Universitätsarchiv sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Von Privatpersonen, Forschungseinrichtungen, anderen Archiven oder Einrichtungen der Universität wurden 230 Anfragen bearbeitet (Vorjahr: 192). Es wurden für ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe sechs Studienbescheinigungen ausgestellt (Vorjahr: 1).

Das Universitätsarchiv hatte 2021, obwohl es bis Mitte März für die Benutzung geschlossen war, 123 Öffnungstage, an denen 230 Benutzerinnen und Benutzer das Archiv besuchten. Damit lag die Zahl der Benutzer*innen pro Öffnungstag etwa im Durchschnitt der letzten 15 Jahre.

Thematisch standen wie in den Vorjahren einzelne Angehörige und Mitglieder der Universität im Mittelpunkt des Interesses, darüber hinaus u.a. die Geschichte der Pharmazie, die Entdeckung der Schädigungen durch Thalidomid von Prof. Dr. Widukind Lenz, Verfolgte des NS-Regimes, das Internationale Zentrum „Die Brücke“ sowie im Rahmen des Projekts „Zur Sache WWU“ die Einstellung der Universitätsangehörigen zum Namenspatron der Universität Münster.
 

Digitale Langzeitarchivierung

Das Universitätsarchiv war auch 2021 Teil des Projektteams zur Digitalen Langzeitarchivierung, bei dem sich die Hochschulen des Landes NRW im Rahmen ihrer Arbeitsgemeinschaft um Fördermittel bewerben. Mittlerweile hat die AG Digitalisierung der Kanzlerkonferenzen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften und der Universitäten das Projekt bewilligt. Die Finanzierung erfolgt im Umlageverfahren. Momentan werden Kooperationsverträge der einzelnen Hochschulen mit der Universität Duisburg-Essen, bei der die Projektleitung angesiedelt werden soll, abgeschlossen. In dem Projekt soll die digitale Langzeitarchivierung für e-Studierendenakten und -daten sowie für e-Personalakten und -daten, jeweils aus Fachverfahren, pilotiert werden.
 

Schriftenreihe „Nike“

In der kleinen Schriftenreihe von Zentraler Kustodie und Universitätsarchiv Münster ist ein weiteres Heft erschienen:

Keller-Drescher, Lioba (Hg.): Vier Vitrinen: 1000 Möglichkeiten (Nike. Kunst und Geschichte an der Universität Münster, 5), Münster 2021
 

Notfallverbund Münster

Der Notfallverbund kooperiert mit der Fachhochschule Münster Fachbereich Design bei einem Projekt zur Erstellung von Arbeitsanleitungen für den Notfall in Kultureinrichtungen. Vier Studierende haben einige Vorschläge, die im Sommersemester 2020 im Rahmen eines Seminars bei Prof. Daniel Braun entwickelt worden sind, umgesetzt. Sie erstellten unter anderem ein Handbuch und Rollups. Das Projekt wurde von der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts gefördert. Es wird im Januar 2022 beendet sein.
 

Dr. Sabine Happ
Universitätsarchivarin