Queerness in der Antike?
Die Dichterin Sappho von der Insel Lesbos war bekannt für ihre Liebesgedichte, die sie besonders an Frauen und Mädchen richtete. Kaiser Hadrian traf auf einer Reise durch Kleinasien den jungen Antinoos. Sehr angetan von dem hübschen Knaben, begleitete Antinoos den Kaiser bald auf allen Reisen. Nachdem der Junge nach nur wenigen Jahren starb, wurde er von Hadrian zum Gott ernannt und in zahlreichen Statuen verewigt. Apollo verliebte sich in einen jungen Mann namens Hyacinthus. Doch der Westwind Zephyr wurde eifersüchtig und lenkte den Wind um, sodass Hyacinthus von seinem eigenen Diskus erschlagen wurde. Voller Trauer verwandelte Apollo den Jüngling in eine Blume, die Hyacinthe.
Menschen mit diversem Geschlechterverständnis und -präsentationen sowie Sexualitäten hat es in allen Zeitaltern gegeben. Überlieferungen aus der Antike haben durch unterschiedliche Autoren und deren Interpretationen bis zur Gegenwart überlebt. Dadurch entsteht eine Vielfalt von Möglichkeiten, Texte und Bilder zu interpretieren und zu deuten. Die Führungen zum Thema des Monats werfen anhand von ausgewählten Objekten der Dauerausstellung einen modernen Blick auf historische und mythologische Personen. Queerness wird dabei nicht als Konzept der Antike verstanden, sondern als ein modernes, das neue Perspektiven eröffnen kann.
Die Führungen finden am 18. und 25. August um 14.15 Uhr im Archäologischen Museum (Domplatz 20-22) statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.