Die schönsten erhaltenen Münzen
Die Münzen Siziliens gehören zu den schönsten und künstlerisch anspruchsvollsten Münzen, die aus der Antike erhalten sind. Ihnen ist der diesjährige Kalender des Archäologischen Museums gewidmet, der zum Preis von zwölf Euro im Museum erhältlich ist. In jedem Monat wird ein besonderes Stück aus der umfangreichen und außergewöhnlichen Sammlung von Hermann Twiehaus präsentiert, die er im vergangenen Jahr dem Museum geschenkt hat.
Die Fertigkeit des Stempelschneidens erreichte im fünften und vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung auf Sizilien ihren Höhepunkt. Aus Handwerkern wurden Künstler, ihr gesellschaftliches Ansehen stieg damit beträchtlich, einige sind noch heute namentlich bekannt. Etwa 60 Orte – große und weithin bekannte sowie politisch und wirtschaftlich bedeutende Städte bis hin zu kleinen Bergdörfern – prägten eigene Münzen und gestalteten diese mit vielfältigen Bildern, die ihre jeweiligen Besonderheiten zum Ausdruck brachten.
Gezeigt werden beispielsweise Flussgötter, die an die lebenspendende wie die zerstörerische Kraft des Wassers erinnern. Das Pferdegespann steht für Pferdezucht und -sport und weist so auf die Betätigungen einer aristokratischen Elite. Dazu kommen lokale Götter und Nymphen oder Tiere, die in Bezug zu Gottheiten oder zur Landschaft stehen. Immer wieder ist auch das Triskeles zu finden, ein aus drei Beinen, einem Medusenhaupt und Ähren zusammengesetztes Motiv, das mit seinen drei Spitzen an die Gestalt der Insel erinnert und bis heute das Wappen von Sizilien ist.
Die Abbildungen werden durch Erläuterungen von Dr. Katharina Martin, Münzkuratorin des Museums, ergänzt. So ist der Kalender nicht nur ein Schmuckstück für die Wand, sondern auch ein wertvoller erster Einblick in die Sammlung von Twiehaus.