Der spätantike Apsidenbau unter der Galluskapelle in Augsburg und seine figürliche Wandmalerei

Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, eine Neubewertung der in Vorberichten vorgeschlagenen Interpretation eines Apsidenbaus unter der Galluskapelle in Augsburg als Teil einer „Doppelkirchenanlage“ (aus dem fortgeschrittenen 4. oder frühen 5. Jh. n. Chr.) vorzunehmen und die bisherige Deutung der aus dem Bau geborgenen Wandmalerei als „fortlaufende Evangelienillustration“ zu überprüfen und einen neuen Deutungsvorschlag dazu vorzulegen.
Mit Hilfe von unveröffentlichten Fotografien, Maßstabszeichnungen und ‚Grabungsnotizen‘ aus den Jahren 1958-1962 können die noch greifbaren Reste des Apsidenbaus im Hinblick auf dessen ursprüngliche Gestalt, seine Datierung und Funktion (Kirche, Synagoge oder Repräsentationsbau?) genauer befragt werden. Hinsichtlich der noch ca. 16 m² umfassenden Malereifläche ist es zudem unter Hinzuziehung einer vor der unsachgemäßen Restaurierung durchgeführten Fotodokumentation möglich, einen neuen Rekonstruktionsversuch bzw. eine ikonographische Detailanalyse der großformatigen, z. T. jedoch stark fragmentierten Wandbilder vorzunehmen.
Die demnächst publizierten Resultate dieser Untersuchung werden zusammen mit den erst nach einem von der DFG getragenen Forschungsfreisemester (im WS 2008/09) aufgefundenen, umfangreichen Archivmaterialien als Ausgangspunkt weiterer Forschungen zum gesamten Denkmalkomplex im Rahmen einer Dissertation dienen.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Dieter Korol