Die Ausgrabung in Alexandria Troas

Seit 1993 widmet sich die Forschungsstelle Asia Minor unter der Leitung von Prof. Dr. E. Schwertheim der antiken Stadt. Nach ausgedehnten Oberflächenforschungen in dem über 400 ha großen Stadtgebiet und nach Vermessungsarbeiten zu den obertägig sichtbaren antiken Gebäuderesten – einschließlich der durchgängig erhaltenen Stadtmauer - konzentrieren sich die Aktivitäten der Forschungsstelle Asia Minor innerhalb der Stadtmauer auf den Bereich des römischen Stadtzentrums. Das Fundament eines Kaisertempels auf dem Forum konnte schon freigelegt werden. Von Bedeutung ist zudem die in 8 – 9 m Tiefe unter dem gesamten Forum durchlaufende Abwasserleitung, der Cloaka maxima von Alexandria Troas – eine eingehende Untersuchung steht noch aus. Darüber hinaus wurden in mehreren Kampagnen große Teile der weiteren Forumsbebauung, wie eine Säulenhalle, ein Spring(!)brunnen, das wohl aus einen hellenistischen Bouleuterion umgebaute Odeion und eine Cryptoporticus freigelegt. Auch die vorbeiführende Ost-West-Straße konnte zu großen Teilen ergraben werden. Bedeutende Funde sind eine Inschrift, die Regularien für die Abhaltung von Spielen beinhaltet.

Ein überlebensgroßer Kopf des Kaisers Claudius oder ein bisher unbekannter Typ einer überlebensgroßen Darstellung einer Victoria verdienen Erwähnung. Oberflächenbegehungen im antiken Hafengebiet haben schon zur monographischen Veröffentlichung des Hafens geführt. Das einzigartige Osttor der Stadt, das hellenistische Rundhoftor wird demnächst auch vorgelegt werden. Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten in Alexandria Troas auf den Eingang zum Forum, wo ein zwölfeckiger(!) Bau freigelegt wird, der wohl in die hadrianische Zeit gehört.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Elmar Schwertheim

Weitere Informationen zu allen Grabungsprojekten in Alexandria Troas finden Sie auf der Homepage der Forschungsstelle.