Johannes Ruhstorfer, M. A

© Nathalie Kraneiß
  • Research Areas

    • Literary debates (mufāḫara/munāẓara)
    • Arabic Literature of India
    • Fictionalitiy in premodern Arabic literature
  • Doctoral Thesis

    [working title] Fictionality in Arabic Literature. The Example of the Literary Debate between Sword and Reed-Pen

    Supervisor
    Prof. Dr. Syrinx von Hees
    Doctoral Subject
    Arabistik und Islamwissenschaft
    Targeted Doctoral Degree
    Dr. phil.
    Awarded by
    Department 09 – Philologies

    Die Ausgangsthese der Arbeit ist, dass Fiktionalität in der arabischen Literatur genutzt werden konnte, um die Grenzen des Sagbaren auf Themen und Sprechweisen auszuweiten, die sonst nicht möglich gewesen wären. Diese These soll am Korpus ausgewählter literarischer Rangstreite (mufāḫarātmunāẓarāt, etc.) überprüft werden, die größtenteils unter der Herrschaft der Mamluken entstanden sind (1250-1517): Die „Rangstreite zwischen Schwert und Schreibrohr“ von Ibn Burd al-Aṣġar (starb 418/1027), Ibn al-Wardī (st. 749/1349), Ibn Nubāta al-Miṣrī (st. 1366) und al-Qalqašandī (st. 821/1418). Diese dem Genre der Makamen (arabisch: maqāma) nahestehenden Texte sind ca. 10-20 Seiten lang. In ihnen liefern sich zwei Seiten, in der Regel Personifikationen von Gegenständen aus Natur oder Kultur, einen Streit darum, wer am besten ist. Das Genre der mufāḫara ist eines der wenigen innerhalb der arabischen Literatur, dem ein fiktionaler Charakter zukommt. Ungewöhnlicherweise bezeichnen sich die Texte selbst als fiktiv. Es kommen verschiedene Wendungen und Schlagwörter vor, die darauf verweisen, darunter: „maṯṯalahumā“ („er stellte sie [in seinem Geist] dar“), „ḫayāl“ („Fantasie“) und „taḫayyul“ („Imagination“). Inwiefern sich hier ein historischer Konflikt widerspiegelt, ist zu prüfen. Die Kontrahenten des Rangstreits, Schwert (sayf) und Schreibrohr (qalam), könnten auf ihre Benutzer verweisen, also die politische Elite (ahl as-sayf) der mamlukischen Militärs und die intellektuelle Elite (ahl al-qalam). Einige literarische Rangstreite sind in einem recht groben Umgangston geführt worden und enthalten Beleidigungen und Angriffe auf die Persönlichkeit der Gegenseite. Beim Thema zwischen Schwert und Schreibrohr , das stark mit gesellschaftlichen Gruppen assoziiert ist, betraten die Autoren sicher politisch heikles Terrain. Die zu prüfende These ist, dass Fiktionalität hier sonst fehlende Spielräume für die literarische Bearbeitung des Themas schafft.

  • CV

    Education

    Promotion "Fiktionalität in der arabischen Literatur am Beispiel des Rangstreits zwischen Schreibrohr und Schwert"
    Classes in Standard Arabic and Tunisian Arabic at the Institut Bourguiba des Langues Vivantes, El Manar Universität, Tunis
    MA Arabic and Islamic Studies, University of Münster
    BA Arabic and Islamic Studies, Philosophy at the University of Münster
    Language Courses at Ahlan World, Alexandria
    Erasmus Semester at the Faculty for Islamic Theology, Marmara University, Istanbul

    Positions

    Student assistant ant the Institute for Arabic and Islamic Studies
    Intern at the Linden-Museum Stuttgart, Department for Islam
    Intern at the Museum für Kunst und Gewerbe (Arts and Crafts), Islamic Art Departement, Hamburg
    Social Volunteer at the museums of Worms (Nibelungenmuseum, Stadtuseum Worms, Heilsmuseum)