Der Forschungsbeirat ist ein vom Rektorat für die Dauer seiner Amtszeit berufenes Gremium. Er ist vom Rektorat damit beauftragt, die Universitätsleitung bei der Initiierung, Koordinierung und Förderung von Forschungsvorhaben und -verbünden zu beraten und bei der Qualitätssicherung von Anträgen auf Drittmittelförderung zu unterstützen. In diesem Rahmen berät der Forschungsbeirat u. a. die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Münster und beschließt an das Rektorat gerichtete Empfehlungen.
Bei Forschungsanträgen und -skizzen, die eine finanzielle Beteiligung der Zentrale beinhalten, sowie generell bei Anträgen auf Verbundprojekte wie SFBs, Graduiertenkollegs, Forschergruppen etc., setzt das Rektorat grundsätzlich eine qualitätssichernde Beratung der Antragstellenden durch den Forschungsbeirat voraus.
Bitte wenden Sie sich dazu mindestens drei Wochen vor der Sitzung an die Geschäftsführerin des Forschungsbeirates, Dr. Sarah Thieme. Die nächsten Sitzungstermine:
27. November 2024
18. Dezember 2024
29. Januar 2025
19. Februar 2025
26. März 2025
4. April 2025
21. Mai 2025
27. Juni 2025
9. Juli 2025
10. September 2025
31. Oktober 2025
14. November 2025
12. Dezember 2025
23. Januar 2026.
Die Termine sind auch im Sitzungskalender der Universität Münster verzeichnet.
Die Mitglieder des Forschungsbeirats benötigen eine möglichst finale Antragsfassung 14 Tage vor der jeweiligen Sitzung, um die Qualität der Beratung gewährleisten zu können.
Mitglieder des Forschungsbeirats
Prof. Dr. Peter Funke
Prof. Dr. Peter Funke, geboren 1950 in Rheine, studierte Geschichte und Germanistik in Münster und wurde 1978 in Köln promoviert. Nach der Habilitation 1985 in Köln übernahm er eine Professur für Alte Geschichte an der Universität-GHS Siegen. Von 1988 bis 2018 war er Professor für Alte Geschichte und Direktor des Seminars für Alte Geschichte/Instituts für Epigraphik an der Universität Münster und ist seitdem ebenda Seniorprofessor. Von 1990 bis 1994 war er Prorektor für Lehre und studentische Angelegenheiten, von 2004 bis 2008 Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Prof. Dr. Funke war von 2005 bis 2010 Mitglied des Hauptausschusses und des Senats der DFG und war von 2010 bis 2016 DFG-Vizepräsident. Von 2006 bis 2015 war er Mitglied der Core Group und des Standing Committee for the Humanities der European Science Foundation. Von 2007 bis 2017 war er Mitglied (und seit 2011 Vertreter der Präsidentin) der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit 2005 ist Prof. Dr. Funke Scientific Advisor der German-Israeli Foundation, seit 2007 zudem Mitglied der Kommission „Grundlagenforschung Alte Welt“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, an der er auch das Akademievorhaben "Inscriptiones Graecae" leitet.
Prof. Dr. Ryan Gilmour
Prof. Dr. Ryan Gilmour, geboren 1980 in Ayrshire, Schottland, studierte Chemie an der University of St Andrews. Anschließend promovierte er im Arbeitskreis von Prof. Dr. A. B. Holmes FRS an der University of Cambridge über die Synthese von komplexen Naturstoffen (2006). Nach einem Postdoktoranden-Aufenthalt bei Prof. Dr. Alois Fürstner am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung wechselte er an die ETH Zürich (Prof. Dr. Peter H. Seeberger). 2008 wurde er zum Alfred-Werner-Assistenzprofessor für Synthetische Organische Chemie an der ETH Zürich ernannt, bevor er 2012 einem Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster folgte, wo er einen Lehrstuhl für Organische Chemie und die CiM-Professur für Chemische Biologie innehat. Prof. Gilmours Forschungsschwerpunkt ist die Übertragung fundamentaler Prinzipien der molekularen Struktur und Reaktivität auf Anwendungen in der Katalyse und Biochemie. Seine Forschung wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ružička-Preis der ETH Zürich (2011), mit einem ERC Starting Grant (2013–2018) sowie einem ERC Consolidator Grant (2018–2023) und dem Publikationspreis Fluorchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (2021). Er hielt die Allergan Lecture an der University of California, Irvine, in 2019 und war Prof. David Ginsburg Lecturer am Technion – Israel Institute of Technology (2020–2021). Prof. Gilmour ist “Fellow of the Royal Society of Chemistry” (2015) und “Corresponding Fellow of the Royal Society of Edinburgh” (2021).
Prof. Dr. Judith Könemann
Prof. Dr. Judith Könemann, geboren 1962, studierte katholische Theologie (Diplom), Soziologie und Erziehungswissenschaft (M.A.) in Münster und Tübingen. 2002 promovierte sie mit einer religionssoziologischen Arbeit zu religiösen Deutungsmustern in der späten Moderne. Nach Tätigkeit in der Erwachsenenbildung war sie von 2005 bis 2009 Direktorin des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) in St. Gallen/CH, einem religionssoziologischen Forschungsinstitut in Trägerschaft der Katholischen Kirche. Seit 2009 ist sie Professorin für Religionspädagogik und Bildungsforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster und war von 2009 bis 2018 Mitglied im Excellenzcluster Religion und Politik. 2018 wurde die Denomination der Professur um Theologische Genderforschung erweitert und Pröf. Könemann übernahm zugleich in Co-Leitung die Leitung der Arbeitsstelle Theologische Genderforschung der Katholisch-Theologischen Fakultät. Sie ist Gründungsmitglied des Centrum für Religion und Moderne (CRM) und gehörte über acht Jahre dem Vorstand an, davon war sie vier Jahre dessen Sprecherin. 2012–2015 war sie Prodekanin für Forschung, Internationalisierung und wissenschaftlichen Nachwuchs und ist dies erneut seit 2021. 2015–2017 leitete sie die Fakultät als Dekanin. Seit 2023 leitet sie ein umfangreiches Forschungsprojekt zu geistlichem Missbrauch.
Prof. Dr. Stephan Ludwig (Vorsitzender)
Prof. Dr. Stephan Ludwig wurde 1962 in Gießen geboren und schloss dort auch sein Studium der Chemie ab. Im Jahr 1993 promovierte er zum Thema Struktur-Funktionsbeziehungen von Influenza-Virus-Proteinen am Institut für Virologie der Universität Gießen. Er wechselte dann in die Krebsforschung nach Würzburg, baute dort seinen eigenen unabhängigen Arbeitskreis auf und habilitierte im Jahr 2000. 2002 folgte er einem Ruf auf eine C3-Professur für Molekulare Medizin nach Düsseldorf und wechselte im November 2004 an die Universität Münster, um den Lehrstuhl für Molekulare Virologie am Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) zu übernehmen. Prof. Ludwig ist Koordinator des FluResearchNet, eines bundesweiten Forschungsnetzes zur Influenza, sowie der BMBF-geförderten Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen. Von 2009 bis 2016 war er Prorektor für Forschung der Universität Münster und nahm in dieser Funktion bereits seit 2009 als ständiger Gast an den Sitzungen des Forschungsbeirats teil. Seit 2017 ist er Mitglied des Bewilligungsausschusses für die Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Prof. Dr. Ines Michalowski
Prof. Dr. Ines Michalowski, geboren 1976, studierte Soziologie und Anthropologie in Paris und wurde 2007 am Centre de Sociologie des Organisations (Sciences Po Paris) und der Universität Münster promoviert. Im Anschluss forschte sie viele Jahre am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in der Abteilung Migration, Integration und Transnationalisierung. Forschungsaufenthalte führten sie nach Washington DC, Boston, Wien, Paris und Nijmegen. 2019 nahm sie einen Ruf auf die Professur für Religionssoziologie an der Universität Münster an.
Prof. Dr. Andreas Pfingsten
Prof. Dr. Andreas Pfingsten, geboren 1957, studierte Diplom-Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe und wurde dort 1985 im Fach Wirtschaftswissenschaften promoviert. Nach der Habilitation im Fach Volkswirtschaftslehre (Karlsruhe 1988) hatte er ab 1990 eine VWL-Professur an der Universität-GHS Siegen inne und ist seit 1994 Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster. Seit 1999 ist Prof. Dr. Pfingsten Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.
Prof. Dr. Ulrich Pfister
Prof. Dr. Ulrich Pfister studierte Neuere und Neueste Geschichte, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Zürich. Er promovierte dort 1984; die Habilitation erfolgte 1991. Nach mehreren zeitlich befristeten Stellen an den Universitäten Zürich, Konstanz und Genf ist er seit 1996 Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der neueren und neuesten Zeit an der Universität Münster. Er war 2001–2002 Dekan des Fachbereich 8 Geschichte/Philosophie und 2002–2006 Prorektor für Lehre und Internationales. Von 2010 bis 2012 war er Vorsitzender des Wirtschaftshistorischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik. Seit 2015 ist er Sprecher des SFB 1150 Kulturen des Entscheidens.
Prof. Dr. Norbert Sachser (Stellvertretender Vorsitzender)
Prof. Dr. Norbert Sachser, geboren 1954, studierte Biologie, Chemie und Soziologie in Bielefeld und wurde dort 1984 promoviert. Er habilitierte sich 1992 in Bayreuth im Fach Zoologie. Seit 1994 lehrt er Zoologie mit Schwerpunkt Verhaltensbiologie an der Universität Münster. Prof. Dr. Sachser war von 1988 bis 1996 deutscher Vertreter im International Ethological Council, von 1997 bis 2002 zunächst Vizepräsident und dann Präsident der Ethologischen Gesellschaft. Im Jahr 2012 wurde er zu deren Ehrenmitglied ernannt. Von 2005 bis 2008 war er Dekan des Fachbereichs Biologie.
Prof. Dr. Dorothea Schulz
Prof. Dorothea Schulz, PhD, geboren 1962, studierte Biologie, Ethnologie, und Soziologie in Gießen und Mainz . 1996 erhielt sie ihren PhD in Socio-Cultural Anthropology von der Yale University, USA, für eine Forschung zur politisch-legitimatorischen Rolle von traditionellen Preissänger:innen, den sogenannten jeliw, im postkolonialen Mali. 2004 habilitierte sie sich an der Freien Universität, Berlin, mit einer Arbeit zum Zusammenspiel von Medieninnovation, der Transformation von Geschlechterbeziehungen und islamisch-moralischer Reform in Mali. Nach zwei einjährigen fellowships am International Institute for the Study of Islam, Leiden, NL, und der Cornell University, USA, lehrte Dorothea Schulz zunächst als Assistant Professor of Religious Studies an der Indiana University, USA, bevor sie 2008 einen Ruf auf eine Professur für Ethnologie an der Universität zu Köln annahm. Dort füllte sie für einige Jahre das Amt der Prodekanin für strategische Planung und wissenschaftlichen Nachwuchs aus und war Mitglied des Steering Committees der dort angesiedelten Exzellenzcluster-Förderung. Seit 2018 hat Prof. Schulz den Lehrstuhl für Ethnologie der Universität Münster inne und forscht als Mitglied (PI) des Exzellenclusters “Religion und Politik” zu normativ-religiöser Pluralität in Uganda.
Prof. Dr. Dr. Katrin Tent
Prof. Dr. Dr. Katrin Tent, geboren 1963, studierte Allgemeine und Vergleichende Linguistik, Mathematik und Informatik an der Universität Kiel. Dort wurde sie in Linguistik promoviert und ging danach zunächst an die University of Western Ontario, London, Ontario. Anschließend schrieb sie ihre Dissertation in Mathematik an der University of Notre Dame, Indiana. Nach längeren Forschungsaufenthalten an der Hebrew University in Jerusalem und an der Universität Würzburg, nahm sie zuerst eine Stelle an der University of Birmingham, UK, an. Von dort folgte sie einem Ruf nach Bielefeld, und ist seit 2008 Professorin für Mathematik und Mathematische Logik an der Universität Münster.
Prof. Dr. Christian Weinheimer
Christian Weinheimer, geboren 1962 in Mainz, promovierte 1993 in Physik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach einem Fellowship am europäischen Teilchenphysikzentrum CERN und anschließender Habilitation in Mainz nahm er 2001 eine Professur an der Universität Bonn an. Seit 2004 hat er den Lehrstuhl Experimentelle Kern- und Teilchenphysik an der Universität Münster inne, von 2014 bis 2016 war er Dekan des Fachbereichs Physik. Er war Sprecher vom DFG-Graduiertenkolleg 2149 in 2015–2020 (stellv. Sprecher in 2020–2024). Seine zuletzt 2022 durch einen ERC Advanced Grant ausgezeichneten Forschungsarbeiten in der experimentellen Kern-, Teilchen- und Astroteilchenphysik betreffen insbesondere Neutrinos und Dunkle Materie. Von 2001 bis 2021 war er einer der beiden Sprecher des internationalen Neutrinomassenexperiments KATRIN. Von 2013 bis 2019 leitete er das Komitee für Astroteilchenphysik in Deutschland KAT. Seit 2021 ist er Mitglied des Senats- und Bewilligungsausschuss für die Sonderforschungsbereiche der DFG.