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Geowissenschaftliche*R Präparator*in

Dein Beruf

Geowissenschaftliche Präparatoren sollen nach Ende ihrer Ausbildung in verschiedener Hinsicht routiniert sein, besonders aber in den Standardmethoden der Gesteinsbearbeitung für wissenschaftliche Untersuchungen. Für die Herstellung von Gesteins-Anschliffen und -Dünnschliffen, von Acetat-Peels bzw. Lackfilmabzügen und von Boden-Lackprofilen braucht man eine sichere Hand und ein gutes Auge. Auch das sehr viel Geduld und eine gute Kenntnis des Bauplans ausgestorbener Tiere und Pflanzen erfordernde Präparieren von Fossilien ist zentraler Teil der Ausbildung, sei es mechanisch mit Sandstrahlgerät und Stichel oder chemisch mit Säuren, Laugen und anderen Chemikalien. Mikrofossilien werden mit speziellen Methoden aus dem Gestein isoliert.
Neben den Ansprüchen wissenschaftlicher Bearbeiter sollen Geowissenschaftliche Präparatoren Fossilien für die Präsentation in Museen herrichten bzw. Modelle der zugehörigen ausgestorbenen Organismen bauen können. Hier ist vor allem eine künstlerische Ader wichtig, da die Herstellung von Formen und die Einfärbung von Abgüssen wesentliche Elemente der öffentlichen Sichtbarkeit präparatorischen Handelns sind. Gestaltung und Dekoration von Ausstellungsvitrinen des Geologisch-Paläontologischen Museums gehören mit zum Ausbildungsprogramm.

  Geowissenschaftliche*r Präparator*in

Perspektiven

Münster ist bekannt für die gute Qualität seiner Präparations-Absolventen, auch ohne offizielle Anerkennung durch die Kammer. Bundesweit werden jedoch jedes Jahr nur weniger als fünf Stellen frei; unbegrenzte räumliche Mobilität nach Ende der Ausbildung ist daher unabdingbar. Mögliche Arbeitgeber sind die geologischen Institute der Universitäten und die großen Museen, eventuell auch freischaffende Präparatoren.
 

Bewerbungsprofil

  • Gute naturwissenschaftliche Kenntnisse, vor allem der Biologie und Chemie
  • Handwerkliche und künstlerische Begabung
  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Lernbereitschaft
  • Eigeninitiative
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Spaß am akribischen Arbeiten
  • Geduld und Sorgfalt
     

Ausbildende Einrichtung

Die Praxisausbildung absolvieren Sie am Institut für Geologie und Paläontologie (GP) und am Geomuseum der Universität Münster.

Desweiteren nehmen Sie an einer mindestens vierwöchigen wissenschaftlichen Grabung im Gelände teil. Im Laufe Ihrer Ausbildung sind mehrere zwei- bis vierwöchige Praktika, darunter im Mikropaläontologie-Labor des Instituts für Geologie und Paläontologie vorgesehen, mindestens vier Wochen der Praktika verbringen Sie in einer Präparationswerkstatt außerhalb Münsters (nach Wunsch auch im Ausland).
 

AusBildungsschwerpunkte und Theoretische Ausbildung

Während Ihrer Ausbildung an der Universität lernen Sie viele interessante Aufgabenfelder kennen. Die Ausbildungsschwerpunkte liegen dabei in folgenden Bereichen:

  • Sägen, Schleifen und polieren von Gesteinen
  • Dünnschliffe von Gesteinen herstellen
  • Fossilien mit chemischen (Säuren, Laugen) und mechanischen (Stichel, Sandstrahl u.a.) Hilfsmitteln freilegen
  • Abgüsse von Fossilien mittels ein- und mehrteiliger Formen anfertigen und kolorieren
  • Fossilien konservieren
  • Fossilrekonstruktionen als Modell bauen
  • Ausstellungstechnik

Um neben der praktischen Ausbildung auch theoretische Kenntnisse zu erwerben besuchen Sie die regulären Einführungsvorlesungen der Universität samt Übungen. Sowie ein internes Seminar, in dem die Auszubildenden monatlich über ein Teilthema berichten.

Verpflichtend ist der Besuch folgender Vorlesungen und Übungen: „Die Erde“ und „Einführung in die Paläontologie“; weitere Veranstaltungen nach Wunsch. Der Besuch der Berufsschule ist nicht vorgesehen, daher kommen auch keine noch schulpflichtigen Bewerber in Betracht.
 

Dauer der Ausbildung/Verkürzungsmöglichkeit

Die Ausbildung dauert im Regelfall 3 Jahre. Es besteht die Möglichkeit zur Verkürzung bei erkennbar sehr guten Leistungen.
 

Prüfung

Die Abschlussprüfung erfolgt vor einem Gremium des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Münster. Sie umfasst einen theoretischen Teil und die Beurteilung einer umfangreichen Präsentation praktischer Arbeitsproben aus allen Bereichen der Ausbildung und absolvierter Praktika.
 

Besonderheiten

Die Ausbildung stellt streng genommen lediglich ein Anlernverhältnis dar, d. h. keinen staatlich anerkannten Abschluss. Bundesweit gibt es nur in Bochum die Möglichkeit, diesen Weg einzuschlagen, dort allerdings sehr theoretisch und zu Lasten praktischer Erfahrung. An keiner anderen Stelle in Deutschland ist etwas Vergleichbares wie an der Universität Münster möglich. Neben den Tätigkeiten in den eigenen und auswärtigen Werkstätten wird noch erwartet bzw. empfohlen, zeitweise in anderen universitätsinternen Laboren und Werkstätten aktiv zu sein: mindestens zwei Wochen in der Mikropaläontologie und mindestens sechs Wochen in der Paläobotanik, wo auch die Fototechniken erlernt werden. Hinzu können Glasbläserei, Tischlerei, Feinmechanik und Zoologische Präparation kommen.
Pro Jahr wird im Schnitt etwa ein Anlernling neu in die Geologisch-Paläontologische Präparationswerkstatt aufgenommen. Die Bewerbung ist jederzeit möglich.
 

Chancen am Arbeitsmarkt

Für Geowissenschaftliche Präparatoren bestehen keine Übernahmemöglichkeiten an der Universität Münster. Die Arbeitsmarktchancen sind, verglichen mit üblichen Ausbildungsberufen, sehr gering - bundesweit werden jährlich etwa zwei Stellen frei.
Aufgrund der großen Praxisnähe unserer Ausbildung hat die Universität Münster jedoch einen sehr guten Ruf, so dass die Aussichten relativ gut sind; noch sind alle Auszubildenden unterkommen, wenn auch nicht immer innerhalb der ersten 2-3 Jahre...
 

Fragen zur ausbildung?

Universität Münster
Abteilung Personalentwicklung

ausbildung.uni-muenster.de


Das sagen unsere Auszubildenden:
"Das Besondere an der Ausbildung ist für mich die Nähe zur Universität, der hohe Praxisbezug und die sehr individuelle Betreuung!"

"An der Ausbildung gefällt mir besonders, dass es auch die Möglichkeit gibt, durch externe Praktika viel zu lernen und Verbindungen zu anderen Instituten oder Museen zu knüpfen!"

"Ich lerne gerne in Münster, weil es diese Form der Ausbildung in Deutschland nur hier gibt!"