Unterseminar: 'In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich leben?' Leitbilder und Grundbegriffe der Christlichen Sozialethik (SS 2004)

ergänzende Informationen und Materialien

Veranstaltungsnummer:
021461
Teilgebiete:
D; BK; G; GG; HR; P C3; SII/I C4; SI C3; M. A. (NF)
Zeit:
Mi., 14-16h
Ort:
Hü 1.50
Beginn:
28.04.2004
Ende:
28.07.2004
Eine der Grundfragen der Demokratie lautet: "Wie wollen wir unseren Staat organisieren, nach welchen Gesetzen und Regeln wollen wir unser gesellschaftliches Leben einrichten?" Die Christliche Sozialethik verweist hier seit langem auf ihre drei klassischen Sozialprinzipien: "Solidarität" und "Personalität". Daneben gehört auch das "Gemeinwohl" zu den entscheidenden Leitmotiven, von denen in der kirchlichen Sozialverkündigung immer wieder die Rede ist. Und mittlerweile schickt sich auch die "Nachhaltigkeit" an, zu einem Grundprinzip christlicher Sozialethik zu werden. Die grundlegenden freiheitlichen Leitbegriffe der politischen Moderne, die die Basis unsere demokratischen Verfassungsstaaten bilden (etwa Freiheit und Autonomie, Demokratie und Selbstbestimmung etc.) hatten es dagegen in der katholischen Kirche lange Zeit sehr schwer; kirchliche Anerkennung finden sie erst seit dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1965).#Das Seminar beschäftigt sich aus ideengeschichtlicher, philosophischer und sozialwissenschaftlicher Sicht mit der Entstehung und Bedeutung dieser Leitbegriffe, um die gegenwärtig ein heftiger Interpretations- und Zukunftsstreit tobt. Es gilt zu prüfen, welche Relevanz diesen Begriffen in Zukunft noch zukommen kann und soll, wie sich das Verhältnis von Freiheit und Verantwortung, von Solidarität und Individualität etc. darstellt und ob die klassischen Sozialprinzipien der Christlichen Sozialethik nicht gerade in den immer komplizierteren Gesellschaften der Gegenwart eine ganz neue Aktualität gewinnen könnten.

Einführende Literatur

  • Oswald von Nell-Breuning, Baugesetze der Gesellschaft. Solidarität und Subsidiarität, Freiburg 1990.