„Mitteleuropa im 5. Jahrtausend vor Christus“
der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster
06. – 08. Oktober 2010
Zu Beginn des 5. Jahrtausends etablieren sich in weiten Teilen des kontinentalen Europa neue Gesellschaften mit veränderten Zeichensystemen, Ritualen und verbesserten Strategien der Anpassung an spezifische naturräumliche Voraussetzungen. Im weiteren Verlauf des 5. Jahrtausends vertiefen sich lokale Unterschiede und vielgestaltige Beziehungen und Impulse verändern die kulturelle Landschaft. Archäologische Hinterlassenschaften belegen progressive kulturgeschichtliche Prozesse, aber auch Einschnitte wie erstmals den Rückgang der Besiedlung von Gunstlandschaften.
Im Jahr 2010 jährt sich der Abschluss der ersten Grabungen im eponymen Gräberfeld von Rössen bei Leuna im Saalekreis zum 120. Mal. Dieser Fundkomplex kennzeichnet stellvertretend den Beginn der deutschen Jungsteinzeitforschung. Die Rössener Grabinventare sind bis heute ein Angelpunkt in der Diskussion chronologischer Probleme und kulturhistorischer Deutungen geblieben. Zentrale, auf ganz Mitteleuropa übertragbare Themen sind hierbei u. a. die Möglichkeiten der Abgrenzung und Periodisierung archäologischer Kulturen innerhalb des postbandkeramischen Komplexes, die Möglichkeiten der überregionalen Synchronisierung und damit verbundene Probleme wie Migration und Akkulturation, ferner Fragen nach den Ursachen von verändertem Siedlungs- und Ritualverhalten im Laufe des 5. Jahrtausends.
Aus diesem Anlass wurden im Rahmen einer internationalen Konferenz "Mitteleuropa im 5. Jahrtausend v. Chr." neue Forschungsergebnisse im Rahmen von Vorträgen oder Postern vorgestellt.
Kontaktadressen:
Prof. Dr. Ralf Gleser
Westfälische Wilhelms-Universität
Historisches Seminar
Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie
Robert-Koch-Straße 29
48149 Münster
E-Mail
Dr. Valeska Becker
Westfälische Wilhelms-Universität
Historisches Seminar
Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie
Robert-Koch-Straße 29
48149 Münster
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