Transpose

 

 

Publikationen

 

TRANSPOSE Working Paper No11: Stromeffizienztarife für Verbraucher in Deutschland? Vom Sinn, der Machbarkeit und den Alternativen einer progressiven Tarifsteuerung

Kerstin Tews - 2011, 64 Seiten (Abstract: DE EN) (Download Paper)

Abstract
Diese Studie widmet sich einem Tarifansatz, der Anreize zur Stromeinsparung auf der
Nachfrageseite setzt: dem progressiven Tarif. Sie ist durch die im Energiewirtschaftsgesetz
(EnWG) formulierte Zielsetzung motiviert, Stromeffizienzpotenziale auf Angebots- und
Nachfragseite durch Tarifsteuerung zu erschließen.
In dieser Studie wird einerseits die Wirksamkeit progressiver Tarife untersucht, um zu
klären, ob ein solches Tarifmodell ein sinnvolles Steuerungsinstrument zur Senkung des
Stromverbrauchs ist und was dessen Wirkungsweise determiniert. Andererseits werden die
politischen, rechtlichen und technischen Durchsetzungsbedingungen eines progressiven
Stromtarifmodells in Deutschland diskutiert, um zu klären, ob es auch ein machbares
Instrument ist. Dabei wird insbesondere geprüft, inwiefern Erfahrungen anderer Länder für
die Entwicklung entsprechender Politikoptionen fruchtbar gemacht werden können. Im
Mittpunkt steht vor allem die Frage, welche Ausgestaltungsvarianten mit den Bedingungen
eines liberalisierten Strommarktes kompatibel sind.  
Die Analyse kommt hinsichtlich der Frage der Machbarkeit progressiver Tarife in
Deutschland zu dem Ergebnis, dass für die Einführung einer progressiven Tarifstruktur
rechtliche Veränderungen von hoher Eingriffsintensität notwendig wären. Diese würden
eine Korrektur bzw. eine Ergänzung des bisher favorisierten nachfragorientierten und
wettbewerblichen Ansatzes bei der Konzeption von Politikmaßnahmen zur Erreichung von
Stromeffizienzzielen erfordern. In einem abschließenden Kapitel werden die
grundlegenden Problemfelder der Einführung einer progressiven Tarifstruktur in
Deutschland zusammengefasst. In einem knappen Ausblick werden breitere Politikansätze
diskutiert, in die diese Art der Tarifsteuerung eingebettet werden könnte.