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Bereits seit 1970 werden in Einzelvorträgen münsteraner und auswärtiger Gelehrter und Nachwuchswissenschaftler Probleme vergleichender Städtegeschichte diskutiert. Bislang fand das Kolloquium alle zwei Wochen statt.

Seit dem Wintersemester 2021/2022 wird dieses Kolloquium in einem neuen Format angeboten. In drei Workshops, die jeweils freitags von 14 bis 18:30 Uhr stattfinden, sollen einzelne Themenfelder fokussiert und intensiv besprochen werden. Wir hoffen, mit diesem Format die Diskussion und Vernetzung untereinander anzuregen, um persönliche Kontakte knüpfen und gemeinsam neue Ideen entwickeln zu können. Speziell möchten wir das Format „Junge Städteforschung“ etablieren, dessen Ziel es ist, neue Forschungsgenerationen für die Städtegeschichte zu begeistern und zu fördern.

Die früheren Veranstaltungen finden Sie als PDF-Versionen zum Download in unserem Archiv.

Aufzeichnungen der Kolloquiumsvorträge ab dem Sommersemester 2021 finden Sie auf dem YouTube-Kanal des IStG.

Freitags-Kolloquium im Sommersemester 2024

IStG | Königsstraße 46 | 14 Uhr c.t.

Freitag, 26. April 2024: Junge Städteforschung

Olof Blomqvist (Göteborg)

Breaking down doors: War captivity, state power and local resistance in the early eighteenth century.
During the great northern war (1700-1721) the states of Saxony, Sweden and Denmark detained thousands of prisoners of war. Organizing war captivity represented a significant administrative and economic challenge, forcing the state to enlist the help of local communities. This presentation investigates how war captivity was organized in the three towns of Torgau, Uppsala and Aarhus—providing a local perspective on the early modern state building process in action.


Filip Schuffert (Regensburg/Gießen)

Zwischen London und Tscherwonohrad. Warschaus urbane Referenzen im 18. Jahrhundert
Warschau war seit dem 19. Jahrhundert (wie auch Prag, Beirut und noch viele weitere Städte) bekannt als Paris des Ostens – es wurde damit in die Tradition der französischen Metropole an der Seine gestellt. Doch finden sich in Warschau noch zahlreiche andere, etwas subtilere Referenzen und Einflüsse von anderen Städten, aber auch auf andere Städte. Sprechen könnte man auch von einem Weichselflorenz, während sich andere Orte als Kleinwarschau bezeichnen ließen. Anhand von ausgewählten Beispielen sollen Referenzorte für Warschau und Warschau als Referenzort vorgestellt und im Sinne der Metropolitan Studies die Auswirkungen auf den Status Warschaus im 18. Jahrhundert untersucht werden.


Clara Sterzinger-Killermann (München)

Bildung für die „Hauptstadt der Bewegung“ – Die Handlungsspielräume der Münchner Stadtverwaltung im Schul- und Volksbildungswesen
In ihrem Vortrag ergründet Clara Sterzinger-Killermann die Handlungsspielräume der nationalsozialistischen Stadtverwaltung in München im Schul- und Volksbildungswesen gegenüber der Reichsregierung und den Gliederungen der Partei. Exemplarisch untersucht sie dabei, wie die Stadtverwaltung die drohende Schließung der Meisterschule für Mode im Zweiten Weltkrieg verhinderte. Zudem präsentiert sie ihre Forschungsthesen.


Christian Götter (Braunschweig)
Fluide Immobilien? Wechselhafte Umweltwahrnehmungen im frühen Sydney
In seinem Vortrag präsentiert Christian Götter (Braunschweig) am Beispiel von Immobilienanzeigen und amtlichen Verordnungen aus dem frühen Sydney, wie unterschiedliche Gruppen mit divergierenden Interessen ‚Umwelt‘ unterschiedlich und historisch wandelbar konstruierten. Er verdeutlicht damit, dass sich auf Basis lokaler Medien ein Einblick in die oftmals konkurrierenden Umweltwahrnehmungen und daraus resultierenden Umwelthandlungen und Umweltkonflikte städtischer Gemeinschaften gewinnen und somit deren Geschichte besser verstehen lässt.

 

Freitag, 21. Juni: Migration und soziale Netzwerke in der vormodernen Stadt

Filip Vukuša (Bielefeld)
(Re)ConstructingUrban MedievalSocialNetworks: A Comparative Study of 14th Century Populations of Zadar and Rab


Jesse Spohnholz (Pullman)
Dutch Reformed Refugees in Cities of the Holy Roman Empire, 1554–1596: Complicating Confessional Coexistence by Attending to Constitutional and Demographic Dynamism


Simon Dreher (Münster)
Zwischen Integration und Isolation. Freiwillig und unfreiwillig Migrierte in urbanen Räumen des Moskauer Russlands (1613-1682)

 

Freitag, 28. Juni: Abendvortrag

Werner Freitag (Münster)
Lokale Ablehnung, Planungseuphorie und inszenierte Sachkompetenz. Die Zusammenlegung der "Musterstadt" Rheda mit der Nachbarstadt Wiedenbrück (1967–1969)
 

Alle Interessierten sind herzlich in den Seminarraum des IStG eingeladen. Die Workshops beginnen jeweils um 14 Uhr c.t., der Abendvortrag am 28. Juni beginnt um 17 Uhr c.t.