Außereuropäische Geschichte kurz erklärt

Die Kolonisation in Lateinamerika hat das Leben der indigenen Bevölkerung verändert – aber auch das der Menschen in Europa, wie die Historikerin Silke Hensel im Film aufzeigt. In der Ausstellung „Kleine Fächer – Große Potenziale“ stellt sie die Bedeutung des Faches Außereuropäische Geschichte mit dem Schwerpunkt Lateinamerika heraus. Denn die Welt sei größer als Deutschland oder Europa.

Lateinamerika ist aus der Eroberung Amerikas durch Spanien und Portugal entstanden. Die Europäer trafen in Amerika seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auf ganz unterschiedliche Gesellschaften, deren Erbe Eingang in die kolonialen Gesellschaften fand. Die Einwanderung von Europäern und die Zwangsverschleppung von Afrikanern trugen außerdem zur Ausbildung von Gesellschaften ganz eigenen Charakters bei. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erklärten sich die meisten heutigen Staaten in Lateinamerika unabhängig und nahmen seitdem eigene Entwicklungswege.

Die lateinamerikanische Geschichte, die einen Teil der außereuropäischen Geschichte bildet, behandelt den gesamten Zeitraum von der Conquista bis heute unter verschiedenen Gesichtspunkten. Soziale und wirtschaftliche ebenso wie politische oder kulturelle Fragen werden in den Blick genommen. Ziel ist es, die Vielfalt der heutigen Welt aus der historischen Tiefe zu erklären und das Verständnis für globale Unterschiede zu fördern.

Studierende über das Fach Außereuropäische Geschichte

„Warum Lateinamerikanische Geschichte studieren? Das Studium der Geschichte Lateinamerikas bietet die Chance, die in der Geschichtswissenschaft weiterhin vorherrschende eurozentrische Perspektive abzulegen und kritisch zu hinterfragen, ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge zu schaffen, sich offenen Forschungsfragen zu widmen und zugleich Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und anzuwenden. Die Beschäftigung mit anderen Weltregionen erweitert außerdem den eigenen Horizont.“

Außereuropäische Geschichte / Geschichte Lateinamerikas

Studiengang Bachelor

Die lateinamerikanische Geschichte ist in Münster in alle Studiengänge der Geschichte integriert und wird in allen Lehrveranstaltungsformen angeboten. Der Studienverlauf des Zweifach-Bachelors folgt den entsprechenden Studiengängen. Es können einzelne Lehrveranstaltungen zur Geschichte Lateinamerikas besucht werden. Eine Spezialisierung mit mehreren Veranstaltungen in verschiedenen Semestern ist ebenfalls möglich. Spanisch- und Portugiesischkenntnisse sind im BA nicht notwendig, können das Studium aber bereichern.

Studiengang Master

Nach dem Bachelorabschluss kann lateinamerikanische Geschichte auch im Master studiert werden. Der Master of Arts ist dabei deutlich forschungsorientierter und bildet die Grundlage für eine Promotion. Wer eine Promotion in diesem Bereich anstrebt oder zumindest für möglich hält, sollte frühzeitig mit dem Erlernen von Spanisch und/oder Portugiesisch beginnen.

  Das Fach Außereuropäische Geschichte in der  Ausstellung "Kleine Fächer - Große Potenziale",
  im Archäologischen Museum der WWU.