Religion, Recht und Staat im Junghegelianismus

Internationaler Workshop des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit öffentlichem Vortrag

Die einflussreiche Gruppe der sogenannten Junghegelianer steht im Mittelpunkt eines internationalen Workshops am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Den Auftakt zu der Tagung „Religion, Recht und Staat im Junghegelianismus“ bildet ein öffentlicher Vortrag von Philosoph Prof. Dr. Ludwig Siep. Der Vortrag zum Thema „Staat und Religion bei Hegel“ beginnt am Mittwoch, dem 14. März, um 18.00 Uhr im Hörsaal H4 am Hindenburgplatz 10.

Der Workshop findet vom 15. bis 17. März im Raum G 1.32 an der Geiststraße 24/25 statt. Die Veranstaltung wird organisiert von den Philosophen Prof. Dr. Michael Quante und Amir Mohseni, die am Cluster im Projekt A17 „Konstellationen der Religions- und Staatskritik im Linkshegelianismus“ forschen. Ziel des Workshops ist es, aus der philosophischen Religions- und Theologiekritik der Junghegelianer und aus ihrer Debatte um die Legitimation eines Rechtsstaates Lehren für das Verhältnis von Religion und Politik für die Gegenwart zu ziehen.

Der Junghegelianismus, auch als Linkshegelianismus bezeichnet, beeinflusste in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Denken vieler Intellektueller. Ausgehend von Georg Wilhelm Friedrich Hegels Werk entwickelte der Schülerkreis des Philosophen eine komplexe Diskussion um das Verhältnis von Religion, Theologie und Philosophie sowie um das Verhältnis von individueller Selbstbestimmung und der Legitimation politischer Herrschaft. In dem Workshop am Exzellenzcluster beleuchten neun Beiträge das Wirken der Junghegelianer. Zu ihnen zählen Ludwig Feuerbach und Karl Marx, aber auch der Schriftsteller, Philosoph und Theologe David Friedrich Strauß, die Philosophen Bruno Bauer, Moses Hess sowie der Schriftsteller Arnold Ruge. (bhe/vvm)

Programm

Mittwoch, 14. März, Hörsaal H4, Hindenburgplatz 10
18:00	Öffentlicher Vortrag Staat und Religion bei Hegel	Ludwig Siep
Donnerstag, 15. März, Geiststraße 24/26, Raum G 1.32
9.00	Begrüßung	Michael Quante
9.15–10.45	Amir Mohseni (Münster): Der Putsch des Absoluten. Bemerkungen zur Philosophie von D. F. Strauß	Amir Mohseni
11.15–12.45	Variants of Post-Kantian Perfectionism: Bauer, Feuerbach, Marx	Douglas Moggach (Ottawa)
15.00–16.30	Bruno Bauer and Karl Marx on the Jewish Question and Universalism	Massimiliano Tomba (Padova)
Freitag, 16. März, Geiststraße 24/26, Raum G 1.32
9.15–10.45	„Das Ei des Kolumbus“? Über die Rezeption der Fourier'schen Sozialtheorie durch die nachhegelsche Philosophie	Hans Christoph Schmidt am Busch (Münster/Frankfurt)
11.15–12.45	Eigentumskritik bei Moses Hess	Simon Derpmann (Münster)
15.00–16.30	Arnold Ruge and the Machiavellian Moment	Warren Breckmann (Pennsylvania)
Samstag, 17. März, Geiststraße 24/26, Raum G 1.32
9.15–10.45	Feuerbach und Marx: Therapeutische Philosophie?	Daniel Brudney (Chicago)
11.15–12.45	„Die Judenfrage Nr. II“	Michael Quante