„Hochhuth kam vor dem Fall“
Vortrag von Prof. Dr. Mark Ruff über die mediale Wirkung von Rolf Hochhuths „Stellvertreter“
Rolf Hochhuths ebenso erfolgreiches wie umstrittenes Schauspiel „Der Stellvertreter“ steht im Mittelpunkt eines Vortrags von Prof. Dr. Mark Ruff am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Am Dienstag, dem 1. Juni, um 12.15 Uhr spricht der Historiker von der amerikanischen Saint Louis University über den „Fall Hochhuth“. Der Vortrag mit dem Titel „Hochhuth kam vor dem Fall. Die mediale Wirkung von Rolf Hochhuths Stellvertreter“ findet im Raum J 119 an der Johannisstraße 1-4 statt.
Der Referent nähert sich dem Stück anhand der folgenden Fragen:
- Wie konnte eine eher fiktive Darstellung der historischen Zusammenhänge einen konkreten Konflikt im Spannungsfeld von Religion und Politik auslösen und wie ist dieser eskaliert?
- Wie wurde der Konflikt gelöst?
- Welche Rolle spielte die religiöse Argumentation der Verteidiger der Werte und des Images der Kirche dabei?
- Wie hat das Werk und der darauf folgende Medienskandal die Identitätsbildung im Nachkriegsdeutschland beeinflusst?
Der Vortrag basiert auf Ergebnissen aus dem jüngsten Forschungsprojekt von Prof. Ruff, „The Battle for the Catholic Past in Germany, 1945 – 1975“. Zu der Veranstaltung lädt Dr. Massimiliano Livi vom Cluster-Projekt A13 „Politische Moderne und Katholische Kirche in der ‚ersten Republik‘ Italiens“ ein sowie die Arbeitsgruppe „Konflikte im Spannungsfeld von Religion und Politik“. (bhe)