Dissertationsprojekt:
Genus im deutschen Erstspracherwerb
/Germanistik/Lehrende/sprachwissenschaft/wirthmueller_david/index.html
Dissertationsprojekt:
Genus im deutschen Erstspracherwerb
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seit 04/2019 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Institut, Abteilung Sprachwissenschaft, Universität Münster | |
10/2018 - 03/2019 | Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Münster | |
04/2016 - 12/2017 | Studentische Hilfskraft am Germanistischen Institut der Universität Münster in der Abteilung Sprachwissenschaft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Christine Dimroth | |
09/2016 - 10/2016 | Praktikum am Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft in Berlin im Forschungsbereich Spracherwerb | |
08/2015 - 09/2015 | Praktikum am IDS Mannheim in der Abteilung Lexik |
10/2018 | Aufnahme in das Promotionskolleg Empirische und Angewandte Sprachwissenschaft, Universität Münster |
10/2015 - 03/2018 | MA Angewandte Sprachwissenschaft an der Universität Münster |
10/2012 - 09/2015 | BA Germanistik an der Universität Leipzig |
Das Genus im Deutschen wurde bisher weitgehend aus zwei Perspektiven betrachtet: Zum einen wurde untersucht, nach welchen Regeln ein Substantiv in der Erwachsenensprache einem Genus zugewiesen wird (zusammenfassend Köpcke und Zubin 2017). Aus einer Erwerbsperspektive wird Genus hauptsächlich für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache untersucht: Dort gilt Genus als eines der größeren Probleme beim Erwerb des Deutschen (Bast 2003).
Relativ wenige Studien beschäftigen sich hingegen damit, wie Kinder mit Erstsprache Deutsch Genus erwerben (Bewer 2004). Kommentare zum Erstspracherwerb beschränken sich oft auf die Bemerkung, dass Kinder das Genus einzelner Substantive auswendig lernen. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass im Spracherwerb auch abstraktes Wissen über die Genuszuweisung erworben wird: Erwachsene können Genus beispielsweise auch unbekannten Wörtern zuweisen (Bordag et al. 2006). Hätten wir als Kinder Genus lediglich auswendig gelernt, sollten wir als Erwachsene nicht dazu in der Lage sein.
Damit stellt sich allerdings die Frage, wie Kinder den Schritt von auswendig gelernten Phrasen zu einer abstrakteren Repräsentation von Genus machen. Es ist dafür argumentiert worden, dass dieser Schritt eng mit dem Referenzerwerb verknüpft ist (Binanzer 2017). Im Fokus der Untersuchung sollen vor allem Wortarten wie z.B. Adjektive und Pronomen liegen: Zum Einen sind diese Wörter in den bisherigen Arbeiten zum Genuserwerb relativ unberücksichtigt geblieben. Zum Anderen können Kinder die Genuszuweisung bei diesen Wörtern kaum durch Auswendiglernen meistern.