Beuys’ Hut. Analyse eines autofiktionalen Künstlersubjekts
Der deutsche Künstler Joseph Beuys (19721-1986) gilt als authentischer Künstler; er scheint als ‚Subjekt seiner Kunst‘ unverzichtbar. Die exegetische Beuys-Rezeption spiegelt diese Annahme wider. Derartige Annahmen sind Ausgangspunkt des Dissertationsprojekts und sollen als Ausdruck eines Autoritäts- und Autorisationsparadigma der Autorschaft betrachtet werden. Vor dem Hintergrund der Popularität der Künstler-Person und der Tradierung und Kanonisierung seiner Biographie wird untersucht, wie sich dieses Künstler-Subjekt inszeniert sowie fiktionalisiert. Gegenstand der Analyse sind Selbstentwürfe ebenso wie museale Praktiken, die der Konstruktion und Konstitution von Identität dienen. Beuys selbst soll als ‚Werk neben dem Werk‘ greifbar werden. Das Dissertationsprojekt ist eine interdisziplinäre Studie und eine Arbeit an der Schnittstelle von Kunst- und Literaturwissenschaft. Vor allem literaturwissenschaftliche Modelle und Begriffe aus dem Bereich der Autobiographie- bzw. Autofiktionsforschung sollen fruchtbar gemacht werden. Als Ergebnis soll letztlich ein Beitrag zur Diskussion des Verhältnisses von Künstler und Werk geleistet werden.