Dr. Till Huber
Dr. Till Huber

Blumfeld und die Hamburger Schule. Sekundarität – Intertextualität – Diskurspop

Foto Till Huber
© Vandenhoeck & Ruprecht

Die »Historisierung und Relativierung aller Musikelemente«, die Diedrich Diederichsen progressiven Pop-Strömungen der frühen 1980er Jahre attestierte, wird von Bands wie Blumfeld, Die Sterne und Tocotronic Anfang der 1990er Jahre aktiv betrieben und bezieht sich nun auf deren Ausdrucksmöglichkeiten insgesamt. Ein fragiles, kontextgebundenes Ich reflektiert Pop-Strukturen im Medium des Pop, speziell unter deutschen Bedingungen und in deutscher Sprache. Schnell finden sich für diese Musik Schlagworte wie »Diskurspop« und »Hamburger Schule«. Auf umfangreicher Materialbasis legt Till Huber die erste umfassende Studie zum Phänomen des Diskurspop vor. Der Autor stellt mit detaillierten Songanalysen die einschlägigen Verfahren dar, klärt anhand von Quellen-Autopsien über die Begriffs-, Sach- und Forschungsgeschichte der Hamburger Schule auf und korrigiert dabei umlaufende Legenden. Das Frühwerk der wichtigsten Band der Hamburger Schule, Blumfeld, wird als Versuch profiliert, sich im Medium Pop kritisch zu engagieren, ohne hinter das Komplexitätsniveau poststrukturalistischer Theorie zurückzufallen.

Fach: Germanistik, Neue deutsche Literatur
Betreuer/innen: Prof. Dr. Moritz Baßler, Prof. Dr. Mark Stein, Prof. Dr. Eckhard Schumacher

Kontakt

  • Akademische Ausbildung

    12/2015 Dissertation abgeschlossen
    1999 bis 2007 Studium der Germanistik und Amerikanistik an der Universität Hamburg
  • Projekte und berufliche Tätigkeiten

    seit 04/2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Philipps-Universität Marburg
    04/2021 bis 04/2023 Vertretungsprofessor der Universität Hamburg
    seit 4/2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanisitk, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    2008 bis 2009 Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik II, Universität Hamburg
  • Publikationen und Konferenzvorträge

    2017 ‘The interesting ones’. ‘Hamburger Schule’ and the ‘secondariness’ of German pop. In: Perspectives on German Popular Music. Hrsg. von Michael Ahlers und Christoph Jacke. Routledge: London/New York 2017, S. 135-139.
    09/2016

    Till Huber: Blumfeld und die Hamburger Schule. Sekundarität – Intertextualität – Diskurspop. Göttingen: V&R unipress 2016.

    2016 Till Huber: Im Abflussrohr der Zeit. Werner Riegels und Peter Rühmkorfs Heiße Lyrik (1956). In: Moritz Baßler/Walter Gödden/Sylvia Kokot/Arnold Maxwill (Hg.), Vom Heimatroman zum Agit-Prop. Essays zur Literatur Westfalens 1945–1975. Bielefeld: Aisthesis 2016,  S. 100–105.
    2016

    Till Huber: Glücksgestaltung. In: Pop. Kultur und Kritik Heft 8 (Frühling 2016), S. 76–87.

    2015 Till Huber: Theodor W. Adorno (1903–1969), Prismen. Kulturkritik und Gesellschaft (1955). In: KulturPoetik 1/2015 (Reihe „KulturKlassiker“), p. 123–133.
    2012 Till Huber: »Oben im Eck – Ein Star im Verborgenen. Holger Hiller und die Neue Deutsche Welle«. In: Thorsten Schüller / Sascha Seiler (Hg.), Hidden Tracks. Das Verborgene, Vergessene und Verschwundene in der Popmusik. Würzburg: Königshausen & Neumann, p. 31-48.
    2011 Olaf Grabienski, Till Huber, Jan-Noël Thon: Poetik der Oberfläche. Die deutschsprachige Popliteratur der 1990er Jahre. Hrsg. von dens. Berlin: de Gruyter 2011. 
    2009 Till Huber: Im Herzen der Uneigentlichkeit. Überlegungen zu Christian Krachts Nordkorea. In: Christian Kracht. Zu Leben und Werk. Hrsg. von Johannes Birgfeld und Claude De Conter. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2009.
    2009 Till Huber: Ausweitung der Kunstzone. Ingo Niermanns und Christian Krachts 'Docu-Fiction'. In: Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne. Hrsg. von Alexandra Tacke und Björn Weyand. Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2009, S. 218-233.
    2008 Till Huber: "Ich will da nicht leben, wo es niemals Leben gab". Der Diskurs-Pop der Sterne als 'kapitalistischer Realismus'. In: Stadt.Land.Pop. Popmusik zwischen westfälischer Provinz und Hamburger Schule. Hrsg. von Moritz Baßler, Walter Gödden, Jochen Grywatsch und Christina Riesenweber. Bielefeld: Aisthesis 2008. S. 132-153.
    2008 Till Huber: Zurück in die Dörfer. Christian Krachts Roman "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" ist alternative Geschichtsschreibung. In: literaturkritik.de 10 (2008).
  • Stipendien und Preise

    2008 - 2012 Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung