Zusammenfassung
Diese Studie sucht nach der Verwandlungsrichtung (Kultivierung), die sich innerhalb einer Gruppenstunde in der Behandlung der gemeinsamen Klangproduktion eines Laienensembles in der psychosomatischen Rehabilitation vollzieht.
Das spontane und regellose Spiel birgt ursprüngliche Züge in sich. Der Schatz dieser einfachen Handlungen wird geborgen durch ihre schrittweise sprachliche Rekonstruktion.
Die Wirkungsanalyse dieser Produktionen gelingt, indem die Phänomene sich aus sich heraus selbst verstehen und erklären (Immanenz).
Die in den elf Fallbeispielen herausgehobenen seelischen Formenbildungen lassen sich in sechs Übergangsstrukturen typisieren.
Dadurch nimmt diese Morphologie Abstand vom Krankheitsbegriff und akzentuiert eine kunstanaloge Behandlung seelischer Störungen.
Die Praxis dieser Musiktherapie unterscheidet sich von deren adjuvantischen Zuordnungen in der stationären Psychosomatik. Paradoxerweise gelingt es sie dadurch erfolgreich im institutionellen Zusammenhang zu verorten.