Studium

Praxisseminare, Exkursionen, Projekte etc. im Rahmen des Masters Kulturpoetik der Literatur und Medien

Neue Bestände im Pop-Archiv

Begutachtung der neuen Bestände des Pop-Archivs

 
 

Eine erste Gelegenheit, die neuen Bestände des Pop-Archivs zu begutachten, hatten Studierende am Donnerstag, 23.10.2014 im Rahmen des Masterkurses Das Populäre in der Hochkultur der 1950er und 60er Jahre: Insgesamt rund 300 Hefte der Zeitschriften Bravo, Quick, Twen, Hör zu!, Constanze und Konkret wurden für das Archiv am Lehrstuhl von Prof. Dr. Moritz Baßler angeschafft und werden nun zunächst zum Gegenstand der Seminararbeit. Sobald die Katalogisierung des Materials abgeschlossen sein wird, stehen die Zeitschriften dann allen Interessierten zur Verfügung.

Exkursion
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100 Jahre deutscher Schlager!

Besuch im Rock'n'Pop-Museum in Gronau
Das Rock'n'Pop Museum

Auf der Suche nach dem Populären in der Hochkultur der 1950er Jahre stolperte das Oberseminar schnell über den Schlager. Wie praktisch, dass sich das Rock'n'Pop-Museum in Gronau in der Sonderausstellung 100 Jahre deutscher Schlager!  mit der Geschichte dieses Phänomens auseinandersetzt.

Bei einem Ausflug nach Gronau am 17. Juni konnten sich die Kulturpoet_innen den Schlager also einmal genauer ansehen und - vor allem - anhören (Ohrwürmer inklusive!). Altbekanntes bestätigte sich, der ein oder andere Zusammenhang ist klarer geworden, die eine oder andere Leerstelle nun ausgelotet. Mit Schlagerfilmen werden wir uns noch einmal näher beschäftigen.

Seminar mit Exkursion
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Wien - literarische Topographie einer Stadt

mit Jörg Schuster
Kulturpoet_innen in Wien

 

Bei unserer Wien-Exkursion traf Raum auf Literatur, Musik und Film. In achtstündigen Wiener-Melange-Sitzung erarbeiteten wir in Kleingruppen mit Marburger, Wiener und Münsteraner Studierenden analytische Zugänge, um Wien als literarischen Ort zu erkunden. Wir haben den Prater durch Lieutnant Gustls Augen gesehen und Briefe von Kafka im Original betrachtet. Wir sind den Spuren großer Literat_innen ins Kaffeehaus, zum Zentralfriedhof, in die Ungargasse, bis ins Burgtheater gefolgt. Entstanden sind dabei eine Reihe von Essays (publiziert auf literaturkritik.de), die sich mit Wiens literarischen Topographien auseinandersetzen, - und über das Projekt hinaus Freundschaften, die durch gegenseitige Besuche gepflegt werden.

Praxisseminar
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Blockseminar: Literaturkritik

mit Jan Drees

In dem dreitägigen Blockseminar "Literaturkritik" stellt Literaturjournalist Jan Drees gegenwärtige Positionen in Praxis und Theorie  zum Thema vor. Gezeigt wird im Allgemeinen, wie Literaturkritik heute funktioniert, wer die Adressaten sind und wie man Literaturkritiker werden kann. Anhand eines speziellen, kontrovers diskutierten Beispiels ("Der Fall Collini" von Ferdinand von Schirach) wird danach betrachtet, wie ein literarisches Werk heutzutage in den Medien rezipiert wird. Im Praxisbereich schreiben die Kursteilnehmer selbst eine Literaturkritiken und diskutieren diese anschließend in großer Runde. Themen im Einzelnen sind unter anderem:

  • Über das Schöne: Die Geschichte der (Literatur-)kritik von Platon bis Strigl
  • An welchen Orten findet Literaturkritik in Deutschland statt?
  • Literaturkritiker vs. Bücherblogger: ein Gegensatz?
  • One Night Stand: Über die Halbwertszeit von Neuerscheinungen
  • Audio, Video, Disco: Literaturkritik als Performance
  • Spoiler und Klappentexte: Wie schreibe ich eine Literaturkritik?
  • Schlag ihn tot: Das Interesse an der Biographie in der gegenwärtigen Literaturkritik
  • Vom Merkur zu The Outlet: Welche Publikationsorgane sind relevant?
  • Vorschauen, Fahnen, Pressereisen: Welche PR-Instrumente verwenden Verlage?
  • Kritik und Wissenschaft: Über ein problematisches Verhältnis.
Praxisseminar
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Zur Interpretation und Ausstellung deutschsprachiger Popmusik

mit Prof. Dr. Moritz Baßler, Dr. Jens Reisloh in Zusammenarbeit mit dem Rock und Pop-Museum Gronau

Für 2013 war im Rock-Pop-Museum Gronau eine Ausstellung zum Neuen Deutschen Lied geplant. Diese von Jens Reisloh vorgeschlagene Kategorie umfasst die deutschsprachige Popmusik und die Liedermacher seit Anfang der 1970er Jahre. Das Seminar führt in die Analyse und Interpretation deutschsprachiger Popmusik ein und begleitet reflektierend die Vorbereitung der Ausstellung.

Literatur:
Jens Reisloh: Deutschsprachige Popmusik: Zwischen Morgenrot und Hundekot: Von den Anfängen um 1970 bis ins 21. Jahrhundert. Grundlagenwerk - Neues Deutsches Lied (NDL), Münster 2011.

Praxisseminar
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Popmusik und Sexualität

mit Prof. Dr. Moritz Baßler in Zusammenarbeit mit Frieda Berg von Radio Q

Das Seminar verbindet in Kooperation mit Frau Frieda Berg von Radio Q die theoretische und die praktische Seite von Musikjournalismus miteinander. Dazu werden entlang des Diskurses ‚Popmusik und Sexualität’ Qualitätskriterien des Musikjournalismus in Printmedien und Hörfunk erarbeitet. Im Anschluss werden die Studierenden in die grundlegende Technik der Radioproduktion (Aufnahme, Schnitt etc.) eingeführt. Als Ergebnis hat jede_r Teilnehmer_in einen eigenen kurzen Beitrag produziert, der bei Radio Q gesendet wurde.

Praxisseminar
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Kompetenz-Workshop: Gendersensibles journalistisches Schreiben

mit den Herausgeberinnen des Missy Magazine Sonja Eismann, Chris Köver und Stefanie Lohaus; Organisation: Anna Seidel

Dieser Workshop, für den wir die Herausgeberinnen/Chefredakteurinnen des Missy Magazine, Sonja Eismann, Chris Köver (noch einmal im Kulturpoetik-Master zu Gast im Seminar Sexualität und Popmusik) und Stefanie Lohaus  gewinnen konnten, verfolgt zwei Ziele: Zum einen sollen Studierende für die Wahrnehmung und Dekonstruktion geschlechterspezifischer Stereotype, die in und um (nicht nur) popkulturelle Medienberichterstattung transportiert werden, sensibilisiert werden. Zum anderen sollen sie lernen, diese Genderklischées im eigenen Schreiben produktiv zu umgehen oder sie mit alternativen Deutungen zu konterkarieren. Hierzu werden einerseits journalistische Texte untersucht und anhand der gemeinsam erarbeiteten Kriterien ausgewertet, andererseits sollen die Studierenden an den neu erarbeiteten Richtlinien geschulte Artikel zu aktuellen Themen aus dem Bereich Populärkultur / Kulturwissenschaft verfassen. Der Fokus liegt hierbei neben der inhaltlichen Ausrichtung besonders auf der Artikulation eines individuellen Stils, der komplexe Sachverhalte und popkulturelle Bezüge nachvollziehbar macht, ohne dabei auf die für Pop-Berichterstattung so charakteristische Literarizität der gewählten Sprache zu verzichten.

Lerninhalte:

  • Medienanalyse mit historischem Fokus und aktuellen Positionen
  • Alternative Medien, DIY-Fanzine Kultur (US-Third Wave Feminism)
  • Möglichkeiten und Grenzen gendersensibler Sprache
  • Anleitung zum Verfassen eigener journalistischer Texte
  • Besonderheiten des Schreibens über Pop

"Nicht schlecht für eine Frau" oder "Die Männer um die bezaubernde Frontfrau XY" - so klischeehaft klingt es auch heute noch überraschend oft, wenn über Frauen (und Männer), die im popkulturellen Bereich aktiv sind, gesprochen oder geschrieben wird. Auch wenn allzu platte Sexismen, die Frauen als "das Andere" des Pop-Betriebes exotisieren oder sie auf ihre Körperlichkeit bzw. Attraktivität festschreiben, spätestens seit der Institutionalisierung der Gender Studies ab den 1990er Jahren viel seltener geworden sind, bilden tief verwurzelte, unhinterfragte Vorstellungen von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" häufig auch heute noch die implizite Grundlage der medialen Berichterstattung über kulturelle Phänomene. Eine Medienanalyse mit auch historischem Fokus zeigt die Möglichkeiten und Limitationen geschlechtergerechten Schreibens und Berichtens auf. Dabei wird es einen Rundblick auf aktuelle Positionen verschiedenster Publikums- und Popmedien ebenso geben wie eine (Rück-)Schau auf feministische Publikationen, bei denen auch alternative, nichtkommerzielle Do-It-Yourself-Medien wie Grrrl Zines und queer-feministische Weblogs nicht fehlen dürfen. Bei der Anleitung zum Verfassen eigener Texte werden die häufigsten Textsorten wie Reportage, Interview, Porträt, Rezension, Live-Berichterstattung und Vorankündigung wie auch die dem Schreiben externen Produktionsbedingungen, die speziell für den Popjournalismus gelten, berücksichtigt. Nicht zu kurz kommen darf zu guter Letzt natürlich das Begehren am Pop – und seine Übersetzung in so fundiert wie raffiniert "gequeerte" Texte.

Link zum Gastblog beim Missy Magazine: https://missy-magazine.de/category/gastblog-uni-munster/

Praxisseminar
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Blockseminar: Drehbuchschreiben als Kulturpoetik. Neue Paradigmen des Pop(ulären)

mit PD Dr. Christoph Brecht sowie dem Schauspieler Daniel Steiner, dem Maler und Plastiker Rolf Bier und der Kunstphilosophin Eva Geulen

Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends war zu beobachten, dass früher kaum sichtbare Erzähl-Profis (Text-Arbeiter und Schreib-Techniker, Drehbuchautoren und Scriptexperten) sich als für die (post)moderne Gesellschaft unverzichtbare Arbeiter am Mythos profiliert haben. Die entscheidenden Anstöße zu dieser Selbstermächtigung der Lohnschreiber hat der ‚Story Consultant‘ Christopher Vogler geliefert: "The Writer's Journey. Mythic Structure For Writers" (1998 u. ö. – deutsch: "Die Odysse des Drehbuchschreibers [bei ‚2001‘]). An seinen Erfolg haben sich inzwischen zahlreiche Nachahmer anzuhängen versucht, und erst recht treibt das Schema der Heldenreise im WWW immer neue Blüten.

Behauptet wird nicht weniger, als dass die Schreiberzunft mit dem universalen mythischen Schema ‚Heldenreise’ über einen Generalschlüssel zum Text der Kultur verfüge. Bereits der Ethnologe Joseph Campbell habe in seiner Studie "The Hero with a thousand Faces" (dt: Der Heros in tausend Gestalten [Insel TB]) gezeigt, dass "all storytelling, consciously or not, follows the ancient patterns of myth and that all stories, from the crudest jokes to the highest flights of literature, can be understood in terms of the Hero's Journey: the "monomyth" whose principles he lays out in the book. / The pattern of the Hero's Journey is universal, occurring in every culture, in every time. It is as infinitely varied as the human race itself and yet its basic form remains constant” (3rd ed, p. 4). Von da ist es nicht mehr weit zur Ansicht, das rechte Verständnis dieses Schemas sei nicht nur Schlüssel zum erfolgreichen Schreiben für den Film, sondern auch zu einem gelungenen Leben. Denn: "Wir alle tragen die großen Heldenmythen in uns. Denn sie sind nichts anderes als das typische Grundmuster menschlicher Veränderungsschritte" (http://www.heldenprinzip.de).

Im Seminar wollen wir mit Blick auf Vogler und im Rückgriff auf Campbell erörtern, welche Erklärungskraft dem Reise-Schema tatsächlich zukommt, weniger theoretisch als vielmehr praktisch, indem wir das Netz weit auswerfen und neben Büchern und Filmen, Mythen und Märchen auch Oper oder Comic, Computerspiel oder Popmythologie, Science-Fiction oder ‚girl culture’ etc. etc. untersuchen. – In einem zweiten Schritt diskutieren wir dann, ob und wie sich das Helden-Schema in neuen Text, sprich: ein Drehbuch verwandeln lässt. Hierbei wird uns der Autor, Regisseur und Schauspieler Daniel Steiner Einblicke in die Praxis geben (http://www.dasimperium.com/de/actors/view/53; leider ist Steiners große Heldenreise noch im Projektstadium, aber sehen Sie einen Ausblick hier: http://www.quad-squad.us/). Unter Vorbehalt haben auch der Maler und Plastiker Rolf Bier (http://www.abk-stuttgart.de/frames.php?p=154) sowie die Literaturwissenschaftlerin und Kunstphilosophin Eva Geulen (http://www.germanistik.uni-bonn.de/content/lehrende/dozenten?doz_id=188) ihre Teilnahme zugesagt.

Praxisseminar
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Mode, Werbung und Design

mit PD Dr. Wolfgang Lange

Mit der Frage nach der Moderne stellt sich immer auch die Frage nach der Mode, mit der Mode rückt zwangsläufig auch die Werbung und das Design ins Zentrum des Interesses von Ästhetik, Semiotik und Kulturkritik. Ausgehend von Charles Baudelaires Überlegungen zum Zusammenhang von Mode und Moderne werden wir einige der Stationen unter die Lupe nehmen, die als klassisch auf dem Feld der Theoriebildung gelten: Walter Benjamin vor allem, Erwin Panofsky und Roland Barthes. In einem zweiten Schritt werden wir uns aktuellen Phänomenen aus dem Sektor zuwenden (Lady Gaga, Apple etc.), um anhand ihrer die durch die Theorie angebotenen Kategorien und Perspektiven auf den Prüfstand zu stellen. Ziel des Seminars ist es, die Möglichkeiten und Grenzen einer Ästhetik (oder Kulturpoetik) der Mode zu eruieren.