Herzlich willkommen am

Institut für
Ägyptologie und Koptologie!

Ägyptologie und Koptologie an der Universität Münster

Im Institut für Ägyptologie und Koptologie werden alle Bereiche der Kultur des antiken Ägypten sowie die christliche Antike bis zur mittelalterlichen christlichen Zeit erforscht. Wir beschäftigen uns mit allen Facetten des pharaonischen und christlichen Ägypten - das sind ca. 4000 Jahre Sprache, Schrift, Literatur, Architektur, Kunst, Geschichte, Religion, Kulturgeschichte, Alltagsleben und vieles mehr!

Haben Sie Interesse an einem Studium bei uns? Dann klicken Sie sich gerne durch die Seiten unseres Institutes und sehen Sie sich auch unseren Ist das was für mich? Test sowie den STUDIENFÜHRER an.

Bei Fragen zum Zwei-Fach-Bachelor "Antike Kulturen Ägyptens und Vorderasiens" sowie zum Masterstudiengang "Sprachen und Kulturen Ägyptens und Altvorderasiens" nehmen Sie gerne Kontakt mit unserer Studienberatung auf.

Auch die Fachschaft ist für alle Fragen rund um das Studium für Sie da.

Nachruf

Am 1. November 2024 ist Prof. Dr. Dr. Martin Krause im Alter von 94 Jahren verstorben. Unser Beileid gilt seinen Familienangehörigen und Freunden sowie seinen zahlreichen Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen in aller Welt.

Martin Krause (l.) im Koptischen Museum in Kairo, mit Pahor Labib bei der Arbeit an Fragmenten des Kodex XII der Nag Hammadi Kodizes, Anfang der 60er Jahre
© The Claremont Colleges Digital Library

Martin Krause war von 1971–1996 der erste Lehrstuhlinhaber des Faches Koptologie an der Universität Münster und damit weltweit. Das Institut, damals noch Ägyptologisches Seminar, wurde damit auch namentlich zu einer Lehrstätte für Ägyptologie und Koptologie. Er hat wie kaum ein anderer die Koptologie in all ihren Facetten aktiv vorangetrieben. Dies tut er auch heute noch, und weit über seinen Tod hinaus, durch die 1992 gemeinsam mit seiner Frau Brigitte gegründete Brigitte und Martin Krause-Stiftung, die neben dem kontinuierlichen Ausbau der Institutsbibliothek auch Forschungsprojekte zu spätantiken Textilien, der Klosterarchäologie, der dokumentarischen Papyrologie sowie zur Gnosis, dem Manichäismus oder dem frühen ägyptischen Heiligenkult finanziert.

© IÄK

Durch seinen unermüdlichen Einsatz in Forschung und Lehre hat er die Koptologie in Münster weltberühmt gemacht, so dass er von 1976–1980 als erster Präsident der neu gegründeten International Association for Coptic Studies fungierte und 1996 schließlich in Münster den 6. Internationalen Koptologenkongress  organisierte. Die Fotos dieses Ereignisses hängen heute noch in der Teeküche. Auch der Neilos im Flur des Instituts, das neue Logo für die Koptologie, gehört Martin Krause.

Martin Krause stammte, wie Gert Fröbe, ursprünglich aus Planitz bei Zwickau, wo er am 7. September 1930 geboren wurde. Er studierte Theologie, Ägyptologie und Religionsgeschichte in Berlin und Leipzig und promovierte 1956 erst in Berlin zum Dr. phil. und 1958 in Leipzig noch zum Dr. theol. Von 1958 bis 1963 war er Referent für Koptologie an der Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts. Von dort kehrte er nach dem Mauerbau 1961 nicht mehr in die DDR zurück. Stattdessen habilitierte er sich 1965 an der Universität Münster und erhielt dort die Venia legendi für Ägyptologie unter besonderer Berücksichtigung der Koptologie. 1970 wurde er zum Professor der Universität Münster ernannt, an der dann 1971 auch die Koptologie als eigenständiges Fach etabliert wurde, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 vertrat.

Seine Arbeiten zum Bischof Apa Abraham von Hermonthis, zu Dokumenten aus dem Apa Apollo Kloster in Bawit, zu nubischen Grabstelen und den Nag Hammadi Kodizes illustrieren die Bandbreite seiner Forschungsinteressen, die sich auch in Überblicksartikeln wie in der Coptic Encyclopedia oder dem Sammelband Ägypten in spätantik-christlicher Zeit. Einführung in die koptische Kultur niederschlugen – Werke, die in unserer Institutsbibliothek Studierenden seit Jahrzehnten als erste Anlaufpunkte für Referate dienen.

© IÄK

Die Trauerfeier findet am Dienstag, den 19.11.2024, um 11.30 Uhr auf dem Zentralfriedhof in Münster, Robert-Koch-Str. 11, statt.
Im Anschluss ist zu Ehren von Professor Krause ein kleiner Empfang im A2 am See geplant.

Ägyptologie - Mehr als Pyramiden und Mumien!

Wir beschäftigen uns mit der altägyptischen Kultur in all ihren Aspekten: Archäologie, Geschichte, Kunst, Sprache, Schrift, Literatur, Religion und Architektur. Unsere Quellen sind neben den reichen archäologischen Funden und Bauwerken auch Texte und Bilder. Die beiden Hauptzweige der Ägyptologie, Archäologie und Sprache, werden in Münster in Lehre und Forschung verbunden. Aber wir schauen auch über den Tellerrand hinaus und interessieren uns für die Kontakte Ägyptens zu den umliegenden antiken Kulturen in allen Himmelsrichtungen. Neben dem Alten Orient und den Kulturen am Mittelmeer liegt in Münster ein besonderer Fokus auf dem antiken Sudan.

Koptologie - Ägypten von den Römern bis ins frühe Mittelalter

Die Koptologie ist das Studium aller Lebensbereiche des spätantiken Ägyptens vom ausgehenden Römischen Reich bis in die früharabische Zeit. Neben der Sprache, Schrift und Literatur umfasst die Koptologie die Kunst, Geschichte und Religion, sowie den ganz gewöhnlichen Alltag der Bevölkerung vom späten 3. bis ins 12./13. Jahrhundert. Dazu gehören Heilkunde und Heilkult, Magie und Medizin, Wirtschaft und Handel in Städten, Dörfern, Heiligtümern und Klosteranlagen, Originaldokumente auf Papyrus, Pergament, Ton und Stein, wie Briefe, Mitteilungen, Verträge und Quittungen, Darlehen, Schenkungen, Hauskäufe und testamentarische Regelungen, ebenso wie Hilferufe und Grabinschriften, Bekleidung, Schuhe, Schmuck und Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Ortschaften und ihren Friedhöfen.