Lösung
Grounded theory
- Geht zurück auf Glaser/Strauss
- Ablehnung von a-priori-Hypothesen, die die Wahrnehmung zu stark vorstrukturieren
- Ziel: Herausarbeiten neuer Theorien, die auf der Empirie basieren (grounded)
- Übersetzung auch als „gegenstandsbezogene Theoriebildung“
- Keine allumfassende Theorien, sondern „Theorien mittlerer Reichweite“
- Zentraler Punkt: Prozesshaftigkeit der Forschung
- Theorien/Hypothesen werden während der empirischen Arbeit entwickelt
- Ständige Weiterentwicklung der Forschungsfrage
- Auswahl der Interviewpartner ergibt sich aus bereits gesammeltem Material
- Zirkularität des Forschens: Wechsel von deduktiven und induktiven Verfahren
(Datenerhebung --> Ableitung einer Theorie --> Überprüfung an neuen Daten) - Erhebt nicht den Anspruch der Repräsentativität
- Dennoch sehr häufig angewandte Methode in aktuellen Forschungsvorhaben, z.B. Veronika Deffner: „Habitus der Scham - die soziale Grammatik ungleicher Raumproduktion. Eine sozialgeographische Untersuchung der Lebenswelt Favela in Salvador da Bahia (Brasilien)“