Vita
- 10/2014 - 03/2015
- Forschungsaufenthalt am King’s College London
- seit 04/2014
- Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (ideelle Förderung)
- seit 10/2013
- Stipendium des DFG-Graduiertenkollegs "Literarische Form. Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung" an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- 04/2013
- Promotionsbeginn an der Humboldt-Universität zu Berlin
- 2007 - 2012
- Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
- 2007 - 2012
- Studium der Germanistik und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin
- 10/2014 - 03/2015
Dissertationsprojekt
Arbeitstitel: Der dramatische Modus von Brief- und Dialogromanen des 18. Jahrhunderts
Abstract
In der deutschen Literatur bildet im 18. Jahrhundert die (antike) Tragödie die Leitgattung: Nicht nur gilt den Zeitgenossen „der dramathische Teil der Poesie“ als „die vollkommenste Art“ (J. J. Breitinger), sondern es wird geradezu ein Boom des Dramatischen vermerkt, die Tendenz, „daß alles zum Drama […] sich hindrängt“
(J. W. v. Goethe).
Der als inferior geltende Roman sucht sich systematisch über die Annäherung an das Drama als Gattung zu konstituieren. Insbesondere in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts wird der Roman nicht nur im poetologischen Diskurs unter das Paradigma des Dramatischen gestellt, sondern zudem programmatisch der Einsatz dramatischer Darstellungsverfahren in der literarischen Praxis selbst erprobt – wohl am konsequentesten in Brief- und Dialogromanen.
Die Dissertation will zeigen, dass im ästhetischen Diskurs der Epoche das ‚Dramatische‘ als ein gattungs- und medienübergreifend gedachter Darstellungsmodus konzipiert wird, der sich durch die Absenz einer Vermittlungsinstanz auszeichnet (u. a. J. J. Engel, J. W. v. Goethe, F. Schiller). Der dramatische Darstellungsmodus wird aufgrund der ihm attestierten Fähigkeit zu einer besonders starken Rührung des Rezipienten einer erzählervermittelten Darstellungsform vorgezogen und zum superioren Form-Modell erhoben. Der Schwerpunkt der Dissertation soll auf der Frage liegen, wie der dramatische Darstellungsmodus im Roman über das Relais der Wirkungsästhetik epistemisch wirksam wird, inwiefern diese literarische Form auch über die Diegese hinaus zum Vehikel eines aufklärerischen, anthropologisch-didaktischen Projekts bestimmt wird.