Yulia Mevissen, M.Ed.
Yulia Mevissen, M.Ed.
Robert-Koch-Straße 29
D-48149 Münster
Deutschland
yulia.mevissen@uni-muenster.de
  • Vita

    10/2014 - 03/2015
    Forschungsaufenthalt am King’s College London
       
    seit 04/2014
    Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (ideelle Förderung)
    seit 10/2013
    Stipendium des DFG-Graduiertenkollegs "Literarische Form. Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung" an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
    04/2013
    Promotionsbeginn an der Humboldt-Universität zu Berlin
    2007 - 2012
    Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
    2007 - 2012
    Studium der Germanistik und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Dissertationsprojekt

    Arbeitstitel: Der dramatische Modus von Brief- und Dialogromanen des 18. Jahrhunderts

    Abstract

    In der deutschen Literatur bildet im 18. Jahrhundert die (antike) Tragödie die Leitgattung: Nicht nur gilt den Zeitgenossen „der dramathische Teil der Poesie“ als „die vollkommenste Art“ (J. J. Breitinger), sondern es wird geradezu ein Boom des Dramatischen vermerkt, die Tendenz, „daß alles zum Drama […] sich hindrängt“
    (J. W. v. Goethe).
    Der als inferior geltende Roman sucht sich systematisch über die Annäherung an das Drama als Gattung zu konstituieren. Insbesondere in der zweiten Hälfte des
    18. Jahrhunderts wird der Roman nicht nur im poetologischen Diskurs unter das Paradigma des Dramatischen gestellt, sondern zudem programmatisch der Einsatz dramatischer Darstellungsverfahren in der literarischen Praxis selbst erprobt – wohl am konsequentesten in Brief- und Dialogromanen.
    Die Dissertation will zeigen, dass im ästhetischen Diskurs der Epoche das ‚Dramatische‘ als ein gattungs- und medienübergreifend gedachter Darstellungsmodus konzipiert wird, der sich durch die Absenz einer Vermittlungsinstanz auszeichnet (u. a. J. J. Engel, J. W. v. Goethe, F. Schiller). Der dramatische Darstellungsmodus wird aufgrund der ihm attestierten Fähigkeit zu einer besonders starken Rührung des Rezipienten einer erzählervermittelten Darstellungsform vorgezogen und zum superioren Form-Modell erhoben. Der Schwerpunkt der Dissertation soll auf der Frage liegen, wie der dramatische Darstellungsmodus im Roman über das Relais der Wirkungsästhetik epistemisch wirksam wird, inwiefern diese literarische Form auch über die Diegese hinaus zum Vehikel eines aufklärerischen, anthropologisch-didaktischen Projekts bestimmt wird.