/imperia/md/images/grklitform/kollegiatinnen/matthias_agethen_bild.jpg
Matthias Agethen, M.A.
Robert-Koch-Straße 29
D-48149 Münster
Deutschland
matthias.agethen@uni-muenster.de
  • Vita

    seit 10/2013
    Promotionsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Graduiertenkollegs „Literarische Form. Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung“ an der WWU Münster
    2012 - 2013
    Wissenschaftliche Hilfskraft am Fachreferat Anglistik/Germanistik/Vergleichende und Allgemeine Sprach- und Literaturwissenschaft der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
    2009 - 2012
    M.A.-Studium der Germanistik an der Universität Bonn
    2007 - 2011
    Diverse Tätigkeiten und Praktika in Bibliothek, Universität, Verlag und Fernsehredaktion
    2006 - 2009
    B.A.-Studium der Germanistik, Vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Bonn

  • Publikationen

    2016
    Die Produktivität der Krise. Literarische Inszenierungen der Gründerzeit -- Nationalökonomisches Wissen bei Friedrich Spielhagen und Wilhelm Raabe, in: Nicole Mattern / Timo Rouget (Hg.): Der große Crash. Wirtschaftskrisen in Literatur und Film. Würzburg: Königshausen & Neumann 2016. [= Bd. 63 der Reihe Film – Medium – Dikurs] (erscheint voraussichtlich Juli 2016)


    Angeeignete Konzepte. Wilhelm Scherers Poetik (1888) und die Wirtschaftstheorie der Zeit, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur (IASL) 41 (2016), H. 1, S. 122-145.
    2012
    "Derrida und das Ende der Logos-Herrschaft über die Schrift", in: Texturen. Zeitschrift für den Literaturbetrieb.

    "Gutenberg Galaxis oder „posthistorische Menschen“ im „elek­trischen Zeitalter“? Über die Thesen Herbert Marshall McLuhans", in: Texturen. Zeitschrift für den Literaturbetrieb.

  • Dissertationsprojekt

    Arbeitstitel:  „Am Ende der Erzählung. Nationalökonomie und Erzählliteratur zwischen Verausgabung und Modernisierung. 1850-1900“

    Dem Dissertationsprojekt geht es um den Nachweis enger Wechsel- und Tauschverhältnisse zwischen nationalökonomischem Denken und Literatur zwischen 1850 und 1900. Auch die nationalökonomische Theoriebildung des 19. Jahrhunderts hat einen entscheidenden, bislang kaum erforschten Anteil an der literarischen Fiktionsbildung des Realismus sowie an einer „Grammatik der Moderne“ (Gerhart von Graevenitz). Das Projekt geht davon aus, dass die Wirtschaftsromane und -erzählungen des Realismus (Freytag, Spielhagen, Raabe, Fontane) und der frühen Moderne (Polenz, Alberti, Conrad, Hollaender, H. Mann) ein Verhältnis von Korrelation und Koevolution mit nationalökonomischen Konzepten der Zeit (List, Schmoller, Wagner, Sombart, Oppenheimer) eingegangen sind. Einerseits 'wandert' wirtschaftliches Wissen in die Literatur, welche ganz offensichtlich nationalökonomisches Denken über Formen der Popularisierung, der Transformation, der (Um-)Interpretation sowie der textuellen Aneignung 'verarbeitet'. Die erste der beiden leitenden Hypothesen des Dissertationsprojekts lautet daher: Die Aneignung wirtschaftstheoretischer Konzepte durch die Erzählliteratur des Realismus und der frühen Moderne hat zu ästhetisch-literarischen Modernisierungsprozessen geführt. Es soll nachgewiesen werden, auf welche Weise nationalökonomische Konzepte, Theorien und Begriffe von Produktivität, Kredit, Wert, Konkurrenz, Luxus, Konsum u. a. zu weitreichenden Transformationen literarischer Formgebung am Vorabend der ästhetischen Moderne vor und um 1900 geführt haben. Neben dem Nachweis der Vorleistungen des volkswirtschaftlichen Denkens für die Modernisierung literarischer Gattungen (etwa Zeitroman) wird zu zeigen sein, inwiefern nationalökonomische Diskurse Formen modernen Erzählens (etwa De-Narrativierung, wiederholendes und hyperbolisches Erzählen) und moderner Semantik (etwa Sättigung, Ermüdung, Ekel) mitkonfiguriert haben und somit entscheidende Impulse für einen „Strukturwandel“ (Marianne Wünsch) zwischen Realismus und früher Moderne gegeben haben.

    Auf der anderen Seite ist die Nationalökonomie in ihrer engen Kopplung an die Erzählliteratur ihrerseits auf literarische Verfahren (Narrationen), ästhetische Semantik („Gestalt“) und die Wirtschaftsbeobachtungen der Literatur verwiesen. Die zweite Hypothese des Projekts besteht deshalb in der Annahme, dass es um 1900 zu einem „Ende der Erzählung“ der Nationalökonomie gekommen ist, soweit auch die Nationalökonomie in der Konturierung 'der Moderne' auf Prozessfiguren zurückgreift und insofern 'erzählt'. Die Nationalökonomie hat sich nicht nur in ihrem Einwirken auf die Modernisierung literarischer Formen 'erschöpft'. Sie hat darüber hinaus diskursive Vorleistungen für die um 1900 sich formierenden 'ersten' Kulturwissenschaften (Simmel, Cassirer, Freud, Dilthey, Rickert u. a.), in besonderer Weise für die „verstehende Soziologie“ (Max Weber) sowie für ihre eigenen spezialistischen Nachfolgedisziplinen (Marginalismus, Neoklassik) erbracht. Im Sinne dieser zweiten Hypothese soll paradigmatisch am 'Schicksal' der (erzählenden) Nationalökonomie ein Prozess kultureller „Verausgabung“ gezeigt werden, der am Beginn eines umfassenden, um 1900 einsetzenden Modernisierungsprozesses steht (Modernisierung der Literatur, Entstehen der 'ersten' Kulturwissenschaften, disziplinäre Spezialisierung wirtschaftlicher Theorie).

  • Vorträge

    2016
    Korrelationen. Die Gründungsgeschichte der Nationalen Ökonomie und die Modernisierungen des realistischen Romans. Vortrag im Rahmen des 25. Germanistentags an der Universität Bayreuth zu dem Leitthema Erzählen. 25.09.-28.09.2016 in Bayreuth.