Vita
- Nov 2013
- Promotionsstipendiat am DFG-Graduiertenkolleg Literarische Form. Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- 2012 - 2013
- Referendariat für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in den Fächern Deutsch und Geschichte am Erzbischöflichen St.-Ursula-Gymnasium, Düsseldorf (Abschluss Staatsexamen)
- 2009
- Stipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, vergeben durch die Georg-August-Universität Göttingen
- 2008 - 2012
- Master-Studium an der Georg-August-Universität Göttingen mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Bildungswissenschaften (Abschluss M.Ed.)
- 2007 - 2011
- Tutor am Lehrstuhl für Früh- und Hochmittelalterliche Geschichte von Prof. Dr. Hedwig Röckelein, Studentische Hilfskraft für die Maria-Goeppert-Mayer-Gastprofessur von Prof. Dr. Ulrike Brunotte, Hilfskraft bei Dr. Fabienne Jourdan am Lichtenberg-Kolleg, angestellt jeweils an der Georg-August-Universität Göttingen
- 2005 - 2009
- Bachelor-Studium an der Georg-August-Universität Göttingen mit den Fächern Deutsche Philologie und Mittlere und Neuere Geschichte (Abschluss B.A.)
Publikationen
- 2011
- Ernährungs- und Hungerpolitik. Die Zivilbevölkerung als Opfer, in: Geschichte lernen 24 (2011) H. 141, S. 20-25.
- 2011
Vorträge
- 2014
- "Post-marxistische Resignation und Dystopie im deutschsprachigen Rap“, Vortrag bei der DAAD-Postgraduate Summer School Radical Traditions/Traditions of Radicalism an der University of Manchester.
- 2014
Dissertationsprojekt
Arbeitstitel: Die lyrische Form und die kulturpoetische Funktion des deutschen Rap
Deutschen Rap als lyrische Form oder gar als Gedicht zu begreifen, erscheint anhand formaler Gattungstraditionen einfach. Er bedient sich zum einen der Versform, sowohl in strophischen als auch in stichischen Varianten. Dazu tritt zum anderen sein liedhafter Charakter als Sprechgesang im Zwischenraum von Gesang und Gesprochenem. Dennoch, diese vorschnelle Gattungszuweisungen des Raps als eine liedhafte Form des Gedichts, meist unter Hinweis auf das Trivialere seiner Art, verschleiern den Blick auf seinen formpoetischen Eigenwert. Ziel des angestrebten Forschungsvorhabens ist es, Rap in literarische und lyrische Traditionen aufgrund seiner lyrisch-formalisierten semioralen Gestaltung einzuordnen, deren Eigenheit und -wert es aber in formaler sowie kulturpoetischer Perspektive gegenüber seinen Rezipienten zu beschreiben und zu charakterisieren gilt.
Obgleich keine Gattungsmerkmale im Sinne einer deskriptiven Poetik für den Rap explizit formuliert worden sind, sind diese dennoch vorhanden, dies ist augenscheinlich: Die Gattung selbst ist nämlich bereits durch einen ständigen Streit um die Form charakterisiert. Dabei zeigen alle Akteure eine formal-technische bis literarische Sozialisation, die sich in der Reproduktion der Form durch den Künstler offenbart und zugleich auch vom Rezipienten getragen wird, der sich auf einem Handlungsfeld Literatur über mögliche gravierende formale Konventionsabweichungen empört oder diese als künstlerische Weiterentwicklung wertschätzt. Die in diesen Konventionen manifeste Form Rap soll in der projektierten Studie beschrieben und in ihren funktionalen und medialen Zusammenhängen gegenüber ihren Rezipienten erfasst werden.
Zugleich weist sich Rap ebenso als kulturpoetisches Produkt aus und hat dabei Modellcharakter. Dem Rezipienten wiederum wird die Teilhabe an dieser Möglichkeitsform des Modells offeriert. Dabei steht der Text nicht allein für sich, sondern muss in seinem intermedialen Zusammenhang, vor allem dem Musikvideo, betrachtet werden („transmedia storytelling“). Rap kann in diesem Verbund als modellierende Ausdrucksform für eine Jugendkultur gelten und kann zugleich als eine Modellbildung von Gegenwartskultur verstanden werden, die den Blick hinter den Diskurs suggeriert.
Für eine Betrachtung des literarischen Phänomens Rap im System Kunst lassen sich damit folgende Fragestellungen formulieren: Inwieweit lässt sich Rap in seiner dargeboten Form mit dem ihm eigenen lyrischen Sprechweisen als eigenwertig innerhalb der literarischen Traditionen bestimmen? Wie lässt sich die kulturpoetische Modellfunktion des Raps im massenmedialen Verbund und damit innerhalb seiner diskursiven sowie intertextuellen Vernetzungen beschreiben? Auf welche Art und Weise generieren Form und Modell des Raps innerhalb dieser Verbünde die Möglichkeit zur Teilhabe des Rezipienten an einem Handlungsfeld Literatur, die sinnstiftende Selbstverortung im (vermeintlichen) Gegendiskurs des Populären erlaubt? Die literaturwissenschaftliche Beantwortung dieser Fragen soll einen Beitrag dazu leisten, diesem spezifischen (jugend-)literarischen Produkt in seiner nicht zu unterschätzenden gesellschaftlichen Relevanz gerecht zu werden und eine sich abzeichnende erweiternde fachübergreifende Diskussion um diese Erkenntnisse anzureichern.