Zweite Förderperiode des Graduiertenkollegs bewilligt
[24.05.2016] Großer Erfolg für das Graduiertenkolleg: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die zweite Förderperiode des Graduiertenkollegs "Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt" mit einem Fördervolumen von 3,5 Millionen Euro für weitere 4,5 Jahre bewilligt.
Prof. Dr. Bernd Blöbaum, Prof. Dr. Thorsten Quandt und Prof. Dr. Ulrike Röttger vom Institut für Kommunikationswissenschaft, Prof. Dr. Rainer Bromme, Prof. Dr. Guido Hertel, Prof. Dr. Regina Jucks und PD Dr. Stephanie Pieschl aus der Psychologie sowie Prof. Dr. Jörg Becker (Wirtschaftsinformatik), Prof. Dr. Gerhard Schewe (Wirtschaftswissenschaft) und Prof. Dr. Bernd Strauß (Sportwissenschaft) werden in dem interdisziplinären Kolleg ab Oktober 2016 bis März 2021 erneut rund 20 Promotionsprojekte betreuen, die der Frage nachgehen, wie unter den Bedingungen neuer, digitaler Formen der Kommunikation Vertrauen aufgebaut und aufrecht erhalten werden kann. "Angesichts zahlreicher aktueller Diskussionen über Vertrauen, Vertrauensverlust und Misstrauen in der Gesellschaft sehen wir uns bestätigt in der Notwendigkeit, Vertrauen und Kommunikation unter digitalen Bedingungen wissenschaftlich weiter grundlegend zu erforschen", kommentierte Bernd Blöbaum, Sprecher des Kollegs, die weitere Bewilligung.
Vertrauen, insbesondere der Verlust von Vertrauen, ist in den vergangenen Jahren zu einem öffentlich intensiv diskutierten Thema in vielen gesellschaftlichen Bereichen geworden. Das Graduiertenkolleg erforscht, wie sich durch die fortschreitende Digitalisierung die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Vertrauen in vier prototypischen Untersuchungsbereichen Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport verändert. Aufbauend auf Erkenntnissen der ersten Förderphase (01.04.2012-30.09.2016) sollen vor allem auch die Chancen von Digitalisierung für die Vertrauensentwicklung herausgearbeitet werden und zusätzlich analysiert werden, wie insbesondere digitale Medien die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Vertrauen unterstützen können. Theoretisch werden die für die analoge Welt bereits im Kolleg konzipierten Modellierungen von Vertrauen so weiterentwickelt, dass die Vertrauensrelationen in digitalen Kontexten erklären können. Mit der Erweiterung des ursprünglichen Forschungsprogramm zugrunde liegenden Modells von Vertrauensbeziehungen fokussiert das Kolleg in der zweiten Förderphase mit Risiko, Kontrolle, Transparenz und Reputation Antezedenzien und Moderatoren, die in die Bewertung von Vertrauenswürdigkeit eingehen. Analysiert werden ebenfalls die Bedingungen und Prozesse, mit denen mittels digitaler Kommunikation Vertrauen in Organisationen und gesellschaftlichen Systeme entsteht.
"Das Kolleg möchte in der zweiten Förderphase noch stärker den Mehrwert zur Geltung bringen, der sich aus der Kooperation von Wissenschaftlern aus Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Sportwissenschaft ergibt," kündigt der Sprecher des Kollegs an.
Das Studienprogramm des Graduiertenkollegs ist auf eine Promotionszeit von drei Jahren angelegt. Die DFG-finanzierten Kollegiaten arbeiten auf Stellen (65%) und absolvieren ein Studienprogramm, das Ringvorlesungen, Tagungsreisen, Gastwissenschaftleraufenthalte und ein internationales Mentoringprogramm beinhaltet. Kollegsprecher Prof. Dr. Bernd Blöbaum sagte: "Die strukturierte Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Kontext elaborierter Forschung zu Vertrauen und Kommunikation wird auch in der weiteren Arbeit des Graduiertenkollegs im Mittelpunkt stehen."
Innerhalb der ersten Förderperiode haben bisher bereits zehn DoktorandInnen erfolgreich im Graduiertenkolleg promoviert.
In der zweiten Jahreshälfte 2016 werden die ersten Dissertationsprojekte für die zweite Förderperiode im DFG-Graduiertenkolleg "Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt" ausgeschrieben.
Der Bewilligungsausschuss der DFG bewilligte 18 neue Graduiertenkollegs und stimmte für die Verlängerung von 14 Kollegs für eine zweite Förderperiode zu. Hier geht es zur Pressemitteilung der DFG.