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Feministische bzw. geschlechtersensible Theologie ist eine Querschnittsdisziplin der Theologie. Sie reflektiert die Relevanz der (Zwei-) Geschlechtlichkeit für die biblische, historische, systematische und praktische Theologie sowie für die Strukturen, in denen Theologie betrieben wird. Dabei ist sie methodisch und inhaltlich in der Theologie als auch in der Geschlechterforschung verankert, und in beider Interesse fördert sie die Geschlechtersensibilität und -gerechtigkeit in Theologie und Kirche.

Feministische bzw. geschlechtersensible Theologie hat in Münster Tradition. Seit Ende der 1970er Jahre gibt es an der Fakultät feministisch-theologische Forschung und Lehre. Die Arbeitsstelle in Münster ist neben der Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung mit kirchengeschichtlichem Schwerpunkt in Bonn die einzige universitäre katholisch-theologische Institution in Deutschland, die die Geschlechter-Perspektive quer durch die theologischen Disziplinen vertritt und über eine entsprechend umfassende Bibliothek verfügt, die in Kooperation mit der Diözesanbibliothek Münster laufend weitergeführt wird.

Regina Elsner hält 9. Herlinde Pissarek-Hudelist-Vorlesung an der Universität Innsbruck

Foto Prof. Dr. Regina Elsner
© Prof. Dr. Regina Elsner

Wie gerecht ist der „gerechte Frieden“? Gender als Leerstelle kirchlicher Friedenspolitik

Am 21. November hält Prof. Dr. Regina Elsner die 9. Herlinde Pissarek-Hudelist-Vorlesung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. In ihrer Gastvorlesung, die um 18.30 Uhr im Hörsaal I der Fakultät (Karl-Rahner-Platz 3) stattfindet, widmet sie sich der Frage: Wie gerecht ist der „gerechte Frieden“? Gender als Leerstelle kirchlicher Friedenspolitik. 

Vor dem konkreten Hintergrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, thematisiert Regina Elsner in ihrem Vortrag, warum die kirchliche Angst vor einer Aneignung des Gender-Konzepts als Gerechtigkeitskategorie die Idee des „gerechten Friedens“ untergräbt und damit kirchliche Friedenspolitik in Zeiten der globalen Polarisierung um Werte nahezu unmöglich macht.

Die Herlinde Pissarek-Hudelist-Vorlesung wurde von der Initiative „Sophia forscht“, der Gruppe der wissenschaftlich arbeitenden Frauen an der Katholisch-Theologischen Fakultät Innsbruck, ins Leben gerufen, um genderspezifische Fragestellungen in Theologie und Philosophie öffentlich zu diskutieren.

Neuerscheinung: AGENDA-Jubiläumsband

Das Theologinnen-Netzwerk „AGENDA – Forum katholischer Theologinnen“ feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Wir gratulieren recht herzlich und möchten gerne auf den zu diesem Anlass von Prof. Dr. Gunda Werner, Prof. Dr. Saskia Wendel und Dr. Jessica Scheiper herausgegebenen Jubiläumsband „Ewig wahr? Zur Genese und zum Anspruch von Glaubensüberzeugungen“ hinweisen.

Aus ihren jeweiligen theologischen Fachperspektiven setzen sich die Autorinnen mit Konflikten zwischen Theologie und Lehramt auseinander und diskutieren grundsätzliche theologische Fragestellungen mit Blick auf aktuelle kirchenpolitische Geschehnisse.

Auch die Leiterinnen unserer Arbeitsstelle, Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins und Prof. Dr. Judith Könemann, sowie Arbeitsstellen-Mitglied Prof. Dr. Monika Bobbert sind mit Beiträgen vertreten.

Weitere Informationen zum Sammelband finden Sie auf der Verlagsseite.

Veranstaltungen an der Katholisch-Theologischen Fakultät im Rahmen der Diversity Woche (22.-26.05.23)

Vom 22. Mai bis zum 26. Mai findet an der Universität Münster die Diversity Woche statt. Auch die Katholisch-Theologische Fakultät beteiligt sich in vielfältiger Weise am Programm. Hier finden sich nähere Informationen zu den Veranstaltungen:

Dr. Claudius Bachmann und Lea Quaing: „feministische Wirtschaftsethik“ im Rahmen der Vorlesung „Grundlagen der Wirtschafts- und Unternehmensethik in christlich-sozialethischer Perspektive“ (Donnerstag, 25.05.23, 14-16Uhr/Johannisstr. 8-10, KTh II)

Prof. Dr. Monika Bobbert: „Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft“ im Rahmen des Modulkurses „Bioethik in der Schule“ (Dienstag, 23.05.23, 13-16Uhr/Johannisstr. 4, JO 1)

Prof. Dr. Wolfgang Grünstäudl: Auseinandersetzung mit gendersensibler Exegese im Rahmen des Hauptseminars „Mit Lukas Jesus begegnen. Biblisches Lernen in der Grundschule“ (Dienstag, 23.05.23, 14-16Uhr/Robert-Koch-Str. 29, 114)

Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins: Austausch mit Dr. Ini Dorcas Dah zu ihrer sozialen Initiative „Association Evangelique Sowtaa“ in Burkina Faso im Rahmen der Vorlesung „Bildung und Gerechtigkeit“ (Mittwoch, 24.05.23, 16-18Uhr/Johannisstr. 8-10, KTh I)

Prof. Dr. Marianne Heimbach Steins und Lea Quaing: Hauptseminar „Geschlechtersensibilität – theologisch-ethische Potentiale und Provokationen“ (Mittwoch, 24.05.23, 14-16Uhr/Johannisstr. 8-10, KTh V)

Ludger Hiepel und Prof. Dr. Judith Könemann: Vortrag von Dr. Ini Dorcas Dah aus Burkina Faso/Ghana im Rahmen des Hauptseminars „Fremdsein – Anderssein. Exegetische und praktisch-theologische Perspektiven“ (Montag, 22.05.23, 14-16Uhr/Johannisstr. 8-10, KTh IV)

Prof. Dr. Norbert Hintersteiner: Beiträge von Prof. Dr. Sharon Bong aus Malaysia im Rahmen des Hauptseminars „Translating God(s) II: Christentum in Südostasien“ (Mittwoch, 24.05.23, 18-20Uhr und Donnerstag, 25.05.23, 16-18Uhr/Robert-Koch-Str. 29, 114)

Prof. Dr. Judith Könemann: Vorlesung „Gender – Religion – Bildung“ (Montag, 22.05.23 10-12Uhr/Johannisstr. 8-10, KTh I)

Gastvortrag von Prof. Dr. Sharon Bong

Foto Sharon Bong
© Sharon Bong

Herzliche Einladung zum Gastvortrag von Prof. Dr. Sharon Bong am Dienstag, 16. Mai 2023 um 19Uhr im KTh I! Sharon Bong ist als WWU Fellow am Institut für Missionswissenschaften und außereuropäische Theologien zu Gast. Sie hält einen Vortrag zum Thema:

Gender, ecology and religions: A queer proposal for climate justice and gender justice

Genauere Informationen – auch zu anderen Veranstaltungen mit Sharon Bong – finden Sie hier.

Perspektiven wechseln – Artikel zur Theologie von Judith Könemann anlässlich ihres 60. Geburtstags erschienen

Artikel Judith Könemann
© Suchhart-Kroll

Anlässlich des 60. Geburtstags von Judith Könemann – einer der Leiterinnen der Arbeitsstelle – am 22.11.2022 haben sich ihre Mitarbeitenden – Stefanie Auditor, Marc Heidkamp, Carolin Hohmann und Verena Suchhart-Kroll – genauer mit ihrer theologischen Arbeit auseinandergesetzt.
Sie entdecken einen theologischen Stil, der sich nicht in den eigenen Konzepten und Zugehörigkeiten eingrenzt und Anderes abwertet, sondern die Vorstellungen von Zentren und Peripherien, Eigenem und Fremdem zu überwinden versucht. Diese Offenheit für das beständige Wechseln von Perspektiven ist auch eine bedeutende Grundlage für gender- und intersektionalitätssensible Theologie.

Der Artikel ist in der Zeitschrift für Pastoraltheologie erschienen: https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/zpth/article/view/4598. Die Arbeitsstelle gratuliert Judith Könemann sehr herzlich zu ihrem Geburtstag!

Team der Arbeitsstelle
© Marc Heidkamp

Launch des TeachTanks: Lehrbausteine „Gender in Theologie“

Am 19.10.22 fand der öffentliche Launch des TeachTanks: Lehrbausteine „Gender in Theologie“ der Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung an unserer Fakultät statt.
In feierlichem Rahmen wurde das Projekt vom Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Norbert Köster, beglückwünscht und anschließend von den Mitarbeiter*innen der Arbeitsstelle vorgestellt.

Zahlreiche Fakultätsmitglieder – darunter viele Mitwirkende und Unterstützer*innen des Projektes – nahmen an der Veranstaltung teil.
Im Anschluss an die Vorstellung des TeachTanks und eine anregende Diskussion wurde mit allen Gästen auf die Theologische Genderforschung an der Fakultät angestoßen.

Der TeachTank ist nun für Mitglieder der Universität über das Learnweb zugänglich. Personen, die sich noch einschreiben lassen möchten, können sich jederzeit bei gender.theologie@uni-muenster.de melden. In dieser zweiten Projekt-Phase werden die Lehrbausteine verwendet, erprobt und perfektioniert. Zudem werden weitere Lehrbausteine ergänzt. Nach dieser Phase wird der TeachTank auch über die WWU Münster hinaus zugänglich gemacht.

Tagung „Theologie: biographisch – kontextuell – intersektional“

Panel-Diskussion
© ATG

Kategorien sozialer Differenz prägen sich in menschliche Biographien, in die Kontexte, in denen diese Biographien gelebt werden, und nicht zuletzt in die Theologie ein. Bei ihrer internationalen Konferenz „Theology: Biographical – Contextual – Intersectional“ am 20./21.10.22 in der Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster ging die Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung zusammen mit fast fünfzig Teilnehmenden der Bedeutung von Biographie, Kontextualität und Intersektionalität für die Theologie nach.

Zwei Anliegen prägten die Tagung, die auch die beiden Tagungstage strukturierten: das Hören verschiedenster Perspektiven aus unterschiedlichsten kulturellen, nationalen u.a. Kontexten und das gemeinsame prozessuale Erarbeiten von verbindenden Themen, Analyseinstrumenten und Grundfragen.

Die Tagung bot nicht nur die Möglichkeit zur intensiven fachlichen Auseinandersetzung mit Fragen von Intersektionalität in der Theologie, sondern auch zu vielfältiger Vernetzung und Austausch.

Zum ausführlichen Tagungsbericht gelangen Sie hier: Tagung 2022

Bericht: Fellowship-Aufenthalt von Ass.-Prof. Dr. Ma. Maricel S. Ibita an der Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung

Ass.-Prof. Dr. Ma. Maricel S. Ibita
© Privat

In der Zeit vom 16.10.22 bis zum 15.11.22 durfte die Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung Assistant-Professor Dr. Ma. Maricel S. Ibita von der Ateneo de Manila University (Philippinen) als Fellow begrüßen.

Maricel Ibita arbeitet im Bereich biblischer Theologie. Sie setzt sich in ihrer Forschung unter anderem mit narrativen-, Gedichts- und Metaphernstudien sowie feministischen, Befreiungs-, sozialwissenschaftlichen und Nachhaltigkeits-Hermeneutiken auseinander.

Während ihres Aufenthaltes in Münster bereicherte sie die Forschung der Arbeitsstelle auf vielfältige Weise. So brachte sie bei der internationalen Fachtagung der ATG zum Thema „Theology: Biographical – Contextual – Intersectional“ (20.-21.10.22) mit ihrem Beitrag „What does the Lord Require of You? Memorializing God’s Peace, Justice and Integrity of Creation with Miriam” ihre spezifische Fach-Perspektive auf die Bedeutung von Biographie, Kontextualität und Intersektionalität für die Theologische Genderforschung in den Diskurs ein.

Zudem präsentierte sie in verschiedenen Austauschformaten und im Rahmen von Lehrveranstaltungen ihre exegetischen Ansätze sowie internationale Perspektiven zu verschiedenen Fragestellungen im Kontext von Bibelexegese, Schöpfung und Menschenrechten. Unter anderem hielt sie am 10.11.22 für die ATG einen Vortrag zum Thema „The Syrophoenician Woman, Synodality and the UNSDGs“.

In den vielen Gesprächen, die sie mit Forschenden am Fachbereich führte, konnten neue Netzwerke gebildet und vorhandene gestärkt werden. Gerade durch ihre intensive internationale Vernetzung und die damit einhergehende Multiperspektivität sowie ihren Diskursbeitrag zu aktuellen, hochrelevanten Themen in der exegetischen Reflexion von Fragen zu Menschenrechten und der Klimakatastrophe konnte die Forschung an der ATG umfassend bereichert werden.

Wir danken Maricel Ibita für ihren wertvollen Beitrag und die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf kommende Kooperationsprojekte!

Genderforschung zur Tea Time

Die Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung lädt herzlich zu „Genderforschung zur Tea Time“ ein. Am Mittwoch, 19.10.22 um 16:00Uhr beginnen wir im KTh II mit dem Launch des Projektes TeachTank: Lehrbausteine „Gender in Theologie“. Um 17:30Uhr folgt ein Vortrag von Prof. Tina Beattie zum Thema: „Running in order to stand still: the challenges facing feminists in times of radical political and cultural change”.

Wir freuen uns, vom Lehrbausteine-Projekt zu berichten, intensiv mit Frau Prof. Beattie zu diskutieren und auf die Theologische Genderforschung an der Fakultät anzustoßen. Zur besseren Planung freuen wir uns über Anmeldungen bis zum 17.10.22 an gender.theologie@uni-muenster.de. Kommen Sie aber auch gerne spontan und auch nur zu Teilen des Nachmittags vorbei.

Poster: Genderforschung zur Tea Time
© ATG
Cover
© Aschendorff
Neuerscheinung

Gender (Studies) in der Theologie. Begründungen und Perspektiven

Sammelband erschienen
Marianne Heimbach-Steins / Judith Könemann /Verena Suchhart-Kroll (Hrsg.)

Feministische Fragestellungen und Genderperspektiven haben sich in der theologischen Forschung zunehmend etabliert. Dennoch werden sie oftmals noch als ergänzender Spezialdiskurs verstanden. Theologische Genderforschung ist jedoch eine Querschnittsdisziplin, die Geschlecht in allen theologischen Disziplinen und in ökumenischer Kooperation zum Gegenstand macht. Der vorliegende Band versammelt Beiträge theologischer Genderforschung, um sich über ihren status quo zu vergewissern, Desiderate zu identifizieren sowi aufkommende Themen und Ansatzpunkte für weitergehende Forschung zu eruieren.

Zum Band auf der Verlagsseite