AG Historische Bildungsforschung
Die Historische Bildungsforschung befasst sich mit der Sozial-, Ideen- und Kulturgeschichte von Erziehung und Bildung. Zu ihren Forschungsfeldern gehört der historisch bedingte Wandel der Kindheit und des Jugendalters, des Generationenverhältnisses, der Familienstruktur sowie die Geschichte pädagogischer Einrichtungen und Bildungsinstitutionen, des Bildungskanons, der Schulfächer und pädagogischer Berufe. Ferner untersucht sie aus einer wissenschafts-, theorie- und disziplingeschichtlichen Perspektive die Entstehung und Historizität pädagogischen Wissens, der Herausbildung pädagogischer Theorien, Traditionen und Grundbegriffe.
Schwerpunktmäßig befasst sich die AG Historische Bildungsforschung mit Fragen zur europäischen Aufklärung (1650–1830) und zur Deutsch-Amerikanischen Bildungsgeschichte sowie mit Pädagogischer Historiographie und Geschichtskultur.
Bildungsgeschichte der europäischen Aufklärung (1650-1830)
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit Universitätsgründungen und Schulreformen in verschiedenen konfessionellen Kontexten sowie mit der Institutionalisierung nicht-schulischer Bildungseinrichtungen (Theater, Museen und Bibliotheken) und den sich verändernden Praktiken der Überlieferungskultur im langen, pädagogischen Jahrhundert in Europa. In den Fokus geraten hierbei sowohl bildungspolitische und schulpädagogische Akteure wie Franz von Fürstenberg, Johann Bernhard Basedow und Johann Gottfried Herder als auch Theoretiker und Denker wie Jean-Jacques Rousseau, John Locke und Immanuel Kant.
Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte
Die Arbeitsstelle für deutsch-amerikanische Bildungsgeschichte hat sich zum Ziel gesetzt, transatlantische Bildungsprozesse von ihren Anfängen im 17. Jahrhundert bis in die heutige Zeit zu untersuchen. Ausgangspunkt ist hierbei die Annahme, dass sich die deutschen und amerikanischen Bildungssysteme seit der Frühen Neuzeit im Rahmen einer gegenseitigen Beeinflussung kontinuierlich und im fruchtbaren Wettbewerb bis zu ihrer heutigen Gestalt fortentwickelt haben. Im Zentrum der Forschung stehen gegenwärtig die Frühgeschichte des deutsch-amerikanischen Kulturaustausches im Bildungswesen sowie die hiermit verbundene Entstehung eines transatlantischen Bildungsraums.
Pädagogische Historiographie und Geschichtskultur
Die Arbeitsgruppe befasst sich zudem mit methodischen Fragen zur pädagogischen Historiographie sowie zur Geschichtskultur. Dabei geht es zum einen darum, die pädagogische Historiographie als Teil der Geschichtskultur zu begreifen, zum anderen darum, historisches Lernen innerhalb und außerhalb schulischer Einrichtungen als Forschungsgegenstand der Historischen Bildungsforschung auszuweisen.