Rottendorf@DKPhil2014
Das Forschungs- und Studienprojekt der Rottendorf Stiftung „Globale Solidarität“ besteht seit über 30 Jahren an der Hochschule für Philosophie und legt einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf öffentliche Veranstaltungsformate, mit denen es möglich ist, auch interessierte Laien für die zeitgenössische philosophische Forschung zu gewinnen. Die jeweils einmal pro Jahr organisierten Symposien und Kolloquien können auf eine erfolgreiche Tradition im Münchner Raum zurückblicken.
Mit dem 2014 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster stattfindenden Kongress der Deutschen Gesellschaft für Philosophie (DGPhil) ist die Möglichkeit gegeben, auch im Münsterland eine Reihe an für die Projektarbeit relevanten Themen öffentlich zu verhandeln. Dies wird in Kooperation einerseits immer mit der DGPhil und andererseits mit für die jeweiligen Themen einschlägigen lokalen Partnern aus Bildung, Kultur und Wirtschaft (s.u.) möglich gemacht.
Im Rahmenprogramm des Kongresses werden derzeit folgende Veranstaltungen geplant.
mit Prof. Dr. Charles Larmore, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin und Prof. Dr. Michael Reder (Moderation)
in Kooperation mit der Stadt Münster
Ort: Rathaussaal (Festsaal) der Stadt, Prinzipalmarkt 10, 48143 Münster
Termin: Montag, 29.9.2014, 17h
Um Anmeldung wird gebeten unter rottendorf@hfph.de.
mit Dr. Stephan Fleck, Prof. Dr. Corinna Mieth, Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert und Dr. Andreas Trampota (Moderation)
Schon im nationalen Kontext ist die gesellschaftliche Gesundheitsversorgung deutlich davon entfernt, für alle gleichermaßen „das erreichbare Höchstmaß an körperlicher und Gesundheit“ zu erzielen – genau dies zählt aber derzeit zu den menschenrechtlich verbrieften Ansprüchen. Trotz Spannungen im Gesundheitsbegriff selbst oder auch der Kritik an Wohlfahrtsrechten wie diesem bestehen die Bemühungen um eine globale Gesundheitsversorgung fort. Welche ethische und politische Kraft steckt in diesem? Wen nimmt es direkt in die Pflicht? Und wie ist das Zusammenspiel von lokaler und globaler Ebene zu denken?
in Kooperation mit dem Centrum für Bioethik der WWU
Ort: Zeitschriftenlesesaal der Stadtbücherei, Alter Steinweg 11, 48143 Münster
Termin: 30.9.2014, 19:30h
Um Anmeldung wird gebeten unter cfb@ukmuenster.de und rottendorf@hfph.de.
Mit Prof. Dr. Kurt Bayertz, Prof. Dr. Michael Reder und Prof. Dr. Ulrich Willems
Aus Sicht westlicher Demokratien wird oftmals für eine strikte Trennung von Religion und Staat plädiert. Nicht nur ein Blick auf die Vielfalt europäischer Demokratien, sondern gerade auch ein Blick auf andere Kulturen (z.B. Afrika, Arabischer Raum, Ostasien) zeigt allerdings, dass dieses Verhältnis ganz unterschiedlich gefasst wird. Wenn das Ziel von Demokratien ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlichster persönlicher Überzeugungen und Weltanschauungen ist, gibt es dann auch kulturell vielfältige Wege dies zu realisieren? Welche kulturellen Formen der Ausgestaltung des Verhältnisses von Religion und Demokratie gibt es? Und wo sind Grenzen, z.B. mit Blick auf die Debatte zu den Muslimbrüdern? Das Podiumsgespräch will Wissenschaftler der Interkulturellen und Praktischen Philosophie mit Vertretern des Clusters für Religion und Politik in eine öffentliche Auseinandersetzung zu diesen Fragen führen.
in Kooperation mit dem Cluster Religion und Politik,
dem Centrum für Religion und Moderne der WWU
und der Katholischen Akademie Franz Hitze Haus
Ort: Katholische Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster
Termin: 30.9.2014, 18.30-21h
Um Anmeldung wird gebeten unter zahn@franz-hitze-haus.de und rottendorf@hfph.de.
mit Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher und Wilhelm Bonse-Geuking Wirtschaft und Ethik werden nicht erst seit den jüngsten Skandalen um Steuerhinterziehung von Managern, Korruptions- und Überwachungsdelikten von Unternehmen oder der anhaltenden Wirtschafts- und Verschuldungskrise vieler Staaten als vermeintliche Gegensätze angesehen. Wirtschaftliches Denken wurde jedoch ursprünglich aus philosophischen Überlegungen (v.a. Adam Smith) entwickelt. Angesichts der fortschreitenden weltwirtschaftlichen Verflechtungen und Abhängigkeiten besteht mehr denn je die Herausforderung darin, moralische Ansprüche und ökonomische Sachlogik miteinander zu vermitteln und begründete Kriterien für die notwendige Abwägung zu ermitteln. In diesem Podiumsgespräch sollen mögliche Begründungsstränge für solche Abwägungen erörtert und anhand konkreter Fallbeispiele diskutiert werden.
in Kooperation mit der Deutschen Bank in Münster
Ort: Hauptfiliale der Deutschen Bank in Münster, Stubengasse 21, 48143 Münster
Termin: Mittwoch, 1.10.2014, 19-20h
Um Anmeldung wird gebeten unter oliver.kueppers@db.com und rottendorf@hfph.de.
mit Prof. Dr. Alexander Filipovic Mit dem Internet waren von Anfang an Hoffnungen auf eine freie zivilgesellschaftliche Kommunikation verbunden. Politische und soziale Utopien schienen mit dem Werkzeug Internet endlich zur Erfüllung gelangen zu können. Mittlerweile zieht allenthalben Ernüchterung ein; das Internet sei „kaputt“ (Sascha Lobo). Tatsächlich zeigen uns Spähskandale, umgreifende Datenökonomie und eine durch Personalisierung vorangetriebene Individualisierung wie fragil die Ordnung freier Kommunikation geworden ist. Der Vortrag beurteilt die Lage aus ethischer Perspektive und lädt zu einer gemeinsamen Diskussion ein.
in Kooperation mit der VHS Münster
Ort: VHS, Forum 1, Aegidiimarkt 2, 48143 Münster
Termin: 2.10.2014, 19.30h
Um Anmeldung wird gebeten unter vhs@stadt-muenster.de und rottendorf@hfph.de
mit PD Dr. Johann S. Ach und Dr. Mara-Daria Cojocaru (Moderation) Die Frage nach dem Tier rührt in den letzten Jahren erneut massiv an gesellschaftlichen Sensibilitäten. Bloße Forderungen nach einem „humanen“ Umgang mit Tieren bleiben schon deswegen aus philosophischer Perspektive unbefriedigend, da nicht konsequent zu Ende gedacht wird, was sich durch den Vergleich von Menschen und Tieren als Spezifikum des Menschen ergibt. Zwar vermutete schon Darwin, dass die Idee der Humanität als eine „der edelsten Tugenden, die dem Menschen eingepflanzt ist“ sich auf ihrem Höhepunkt befinden würde, wenn sie auf alle empfindenden Wesen ausgedehnt würde –eine kohärente Interpretation dieses Entwicklungsprozesses steht allerdings noch immer aus und von dessen Realisierung in der gesellschaftlichen Praxis sind wir nach wie vor weit entfernt. Insbesondere in der zeitgenössischen Philosophie gibt es nun verschiedene Ansätze, diese Entwicklungslogik der Moral auszubuchstabieren. Im Rahmen dieser Matinee sollen entsprechende Denkmuster und Handlungsmöglichkeiten präsentiert und zur Diskussion gestellt werden.
in Kooperation mit dem Centrum für Bioethik der WWU
Ort: Wolfgang Borchert Theater, Am Mittelhafen 10, 48155 Münster
Termin: 3.10.2014, 11h
Um Anmeldung wird gebeten unter cfb@ukmuenster.de und rottendorf@hfph.de.