Jahresbericht 2017


Personalsituation

Die Personalsituation ist unverändert.


Praktika

Das Universitätsarchiv Münster hatte 2017 sieben Praktikanten. Zwei langfristige Praktika wurden als Rehabilitationsmaßnahme bei der Wiedereingliederung in das Berufsleben durchgeführt. Ein Praktikum war Ausbildungsbestandteil für die Umschulung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste Fachrichtung Medizinische Dokumentation. Zwei Praktika dienten der Berufsorientierung. Zwei weitere Praktika fanden im Rahmen der Archivarsausbildung statt: Eine Studentin der Archivwissenschaft an der Fachhochschule Potsdam leistete ein Praktikum ab; ein Anwärter für den gehobenen Archivdienst im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen absolvierte sein Informatorium im Universitätsarchiv.


Ausstattung

2017 wurden umfangreiche Arbeiten in den Magazinräumen durchgeführt. Zum einen wurden die Befestigungen der Archivregale verstärkt und damit der Aufgabe Arbeitssicherheit, der in den letzten Jahren eine erhöhte Aufmerksamkeit gehörte, ein weiterer Baustein zugefügt. Zum anderen wurden ca. 4.000 Regalböden ersetzt. Diese Maßnahme hat erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen gebunden, konnte jedoch zügig umgesetzt werden. Die neuen, beschichteten Regalböden dienen dazu, die Bestandserhaltung der Archivalien zu optimieren.


Zugänge

Der Anzahl und der Umfang der Zugänge hat sich 2017 gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert. Das Universitäts¬archiv übernahm 26 Zugänge (Vorjahr: 76) im Umfang von insgesamt 80,7 lfd. Regalmetern (Vorjahr: 110 lfd. Meter). Dazu gehörten 36,3 lfd. Meter Personalakten, 1,3 lfd. Meter Prüfungsakten, 36,5 lfd. Meter Sachakten und 6,6 lfd. Meter Sammlungsgut, insbesondere Nachlässe (6,3 lfd. Meter). Zu den Sachakten zählten vor allem Akten aus der Universitätsverwaltung und aus dem Medizinischen Dekanat.


Erschließung

2017 wurden insgesamt 7.360 Verzeichnungseinheiten bearbeitet (Vorjahr: 12.221), und zwar 4.942 Prüfungsakten, 1.273 Sachakten, 729 Personalakten, 282 Verzeichnungseinheiten aus Nachlässen sowie 134 Verzeichnungseinheiten Sammlungsgut (Plakate). Zudem wurde die Verzeichnung von 6.250 Prüfungsakten (Promotionen) überprüft und diese Akten umgebettet.


Ausleihe

Nachdem die Zahl der Aktenausleihen 2016 gegenüber dem Vorjahr sprunghaft angestiegen war, blieb sie 2017 in etwa gleich. Insgesamt 433 Akten (Vorjahr: 428) wurden als Dienstleistung für Verwaltungsstellen (Personaldezernate im Rektorat und im Universitätsklinikum, Prüfungsämter, Dekanate) ausgeliehen bzw. zur Weiterführung abgegeben.


Anfragen / Benutzung

Die Anzahl der schriftlichen und telefonischen Anfragen an das Universitätsarchiv hat seit Jahren in etwa die gleiche Höhe. Insgesamt wurden 181 Anfragen von Privatpersonen, Forschungseinrichtungen, anderen Archiven oder Einrichtungen der Universität bearbeitet (Vorjahr: 176). Für ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe und der Musikhochschule wurden 12 Studienbescheinigungen (Vorjahr: 17) ausgestellt.

Die Anzahl der Benutzertage lag mit 209 auf dem Stand von 2015 und hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder etwas verringert (Vorjahr: 271).

Thematisch stand traditionell die Recherche zu einzelnen Personen im Vordergrund. Daneben interessierten der Wiederaufbau der Universität Münster nach dem Zweiten Weltkrieg, Studentenverbindungen, Sportmedizin, Ehrenpromotionen, Musikgeschichte und -wissenschaft, die Baugeschichte der Universität, die Studiobühne sowie die Teilung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät.


Digitale Langzeitarchivierung

Anfang 2017 hat die erste Sitzung der AG Digitale Langzeitarchivierung mit Vertretern und Vertreterinnen der ULB, des Zentrums für Informationsverarbeitung, der Stabsstelle IT und Prozessmanagement und des Universitätsarchivs stattgefunden.


Universitätsjubiläum / Gesamtdarstellung der Universitätsgeschichte

Der 2015 gegründete wissenschaftliche Beirat für eine Gesamtdarstellung der Universitätsgeschichte traf sich am 17. Februar 2017 zu seiner dritten Sitzung. Beratungsgegenstand war das Konzept für die Gesamtdarstellung, das in der Folge fertiggestellt werden konnte.


Schriftenreihen des Universitätsarchivs

In der Schriftenreihe „Nike. Kunst und Geschichte an der Universität Münster“ ist 2017 anlässlich der Skulptur-Projekte Münster ein Heft erschienen:

  • Die Wiese lacht oder das Gesicht in der Wand. Harald Klingelhöller im Gespräch mit Ursula Frohne (Nike. Kunst und Geschichte an der Universität Münster, 3), Münster 2017, ISBN 978-3-946191-01-5

Zudem konnte in den „Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster“ ein weiterer Band herausgegeben werden:

  • Sievers, Kristina Maraike: Zwischen akademischer Freiheit und staatlicher Kontrolle. Hochschulverwaltungen der Universität Münster 1922-1951 (Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster, 11), Münster 2017, ISBN 978-3-402-15892-0


Informationsveranstaltungen

Das Universitätsarchiv Münster hat 2017 drei Informationsveranstaltungen durchgeführt bzw. sich an diesen beteiligt.

Die Universitäts- und Landesbibliothek und das Universitätsarchiv Münster haben erneut beim Hochschultag, der am 9. November 2017 stattfand, eine gemeinsame Informationsveranstaltung zum Berufsfeld Archiv und Bibliothek angeboten, zu der sich 11 Interessenten einfanden.

Zusammen mit den vier anderen großen Archiven Münster hat das Universitätsarchiv am 14. November 2017 zum dritten Mal die Veranstaltung „Lernort Archiv“ durchgeführt, bei der 35 Lehrkräften die Möglichkeiten von Archiven als außerschulischen Lernorten vermittelt wurden.

Am 4. Dezember 2017 wurden im Rahmen der Übung „Berufe für Historiker*innen“ (Leitung: Dr. Lena Krull) das Berufsfeld Archiv einschließlich sämtlicher Ausbildungsmöglichkeiten auf den verschiedenen Ebenen vorgestellt. An der Sitzung nahmen 12 Studierende teil.


Forschungen zu Opfern des NS an der Universität Münster – „flurgespräche“

Nachdem Ende 2015/Anfang 2016 den Opfern der Universität Münster in Form von Installationen in verschiedenen Universitätsgebäuden gedacht wurde (vgl. Jahresbericht 2015), wurden die Forschungen zu diesem Thema auch 2017 fortgesetzt. Jüngere und ältere Studierende haben weitere Lebensläufe von Opfern recherchiert und Biografien erstellt, die wiederum auf der Homepage www.flurgespraeche.de eingestellt wurden. Ende 2017 wurde begonnen, die Drucklegung der Texte als Band 12 der „Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster“ vorzubereiten.

Die „flurgespräche“ entfalten eine gewisse Öffentlichkeitswirkung. Aufgrund der Internetpräsenz haben mehrere Angehörige von Opfern Kontakt zum Universitätsarchiv aufgenommen. Zudem konnte das Projekt am 20. Mai 2017 auf der Archivpädagogenkonferenz, die beim Internationalen Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen stattfand, präsentiert werden


Führungen

Im Berichtsjahr wurden 10 Führungen durchgeführt, an denen insgesamt 59 Personen teilnahmen. Die Führungen wurden im Wesentlichen als Bestandteil von Lehrveranstaltungen, insbesondere in den Fächern Geschichte und Medizin, angeboten.


Dr. Sabine Happ
Universitätsarchivarin